ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Rr. 37 Bayerifche 3ubildums»Landes = Husffenung 1906 Seife 903 gewonnenen Generatorgase zum Betriebe verwendet worden. Ver Sauggasmotor saugt, wie dies der Name bereits sagt, sich selbst das Gas automatisch an und bewirkt dadurch zugleich, dah nicht mehr Luft in den Generator gelangt, als notwendig ist. Sur Herstellung dieses Gases Hat man bis jetzt Koks und Nnthrazit verwendet. Die Idee, Torf dazu zu benutzen, ist neu, und diese praktische Frage muh die Technik losen, da die gesammelten Ersahrungen zu weiteren Nnregungen Nnlah geben. Tors in Generator- gase, die Generatorgase mittelst Sauggasmotoren in Kraft und die Krast in elektrische Tnergie umzuwandeln, ist die Nufgabe der Technik. Tine Nnlage in Gstpreuhen erzeugt 1000 Pserdekrafte. Ivenn auch die Verwendung derselben fur landwirtschaftliche Zwecke am nachsten liegt, so steht andrerseits ihrer Verwertung zu industriellem Zwecke nichts im tvege. Die Technik wird die Frage losen, dah die praktisch erwiesene Moglichkeit vorhanden ist, in einfacher und billiger lveise grohe Mengen elektrischer Tnergie im Moorgebiete zu erzeugen und durch Zentralisierung dieser Kraftanlagen den Betrieb von Kleinbahnen zu ermoglichen. Nus dem Gebiete der Torsverwertung ergibt sich sur die Zukunft eine ruhrige Tatigkeit, die wichtige, Ersolg versprechende Industrien ins Leben rusen Kann. Die Tatigkeit des Bayerischen Torsstreu- und Mull- werkes Haspelmoor ist bereits uberall anerkannt worden, und es hat sich die Gesamtproduktian von Iahr zu Iahr aus- gedehnt. Die von vielen Seiten angestellten Untersuchungen ergaben, dah es in ganz Bayern nur ein einziges, groheres Moor gibt, namlich das haspelmoor, das ein erst- Klassiges Kohmaterial abgibt. 3u Streuzwecken zeichnet es sich durch seinen hohen Stickstoffgehalt aus; man sand in 100 Teilen Trockensubstanz 3,34 Teile Stickstosf, welcher selbst in einer sur die Pslanzenernahrung leicht verwertbaren Form vorhanden sein soll. Die Fabrikation des Roh- materials wird mit den modernsten Hilssrnitteln der Technik vorgenommen, 'es werden wahrend der Stich- und Trocken- zeit gegen 400 Nrbeiter verwendet. Nuher dem genannten Moorwerk „haspelmoor" erzeugen noch in Gberbayern die Bocksberger und Feilenbacher Torfwerke bei Nibling ganz vorzugliche Produkte. Vie stadtische Dermaltungs - flusftellung. SSsSSaum IV — er ist der polizei-Verw altung ge- roi6met - zeigt, dah auch das wachsame Nuge des Gesetzes mit dem Fortschritt geht. IDer sich fur das bekannte Bertillonsche System zur Identi- fizierung der Herren Verbrecher interessiert, sieht da alle notigen Instrumente und Drucksachen mit erlauternden Nbbildungen usw. beisammen. Man bekommt Hier beinahe Respekt vor der Intelligenz des Spitzbubentums, wenn man bedenkt, wie trotz all dieser Vorkehrungen so manches Ver- brechergenie immer noch im Verborgenen bluhen Kann. - In den anschliehenden Mittelraumen sindet das stadtische B e- leuchtungswesen eingehende Berucksichtigung. Nach- dem der Beleuchtungsplan der Stadt selbst die Nusdehnung des Lichtes im Iveichbilde Nurnbergs dem Nusftellungs- besucher Klar gemacht, andere Tabellen ihn uber die Kehr- seite der Medaille, namlich uber die Kosten, die der Luxus des Trleuchtetseins mit sich bringt, unterrichtet Haben, wendet sich sein Nugenmerk wohl hauptsachlich den Dar- stellungen des grohartigen neuen Gaswerks zu, am meisten wahrscheinlich dem entzuckenden Modell des neuen stadtischen Netortenhauses. Ts war ein Hubscher Tinfall, durch Gegenuberstellung entsprechenden Bildermaterials die Kleinen Verhaltnisse des alten und die grohen Dimensionen des Geschaftsbetriebes im neuen Gaswerk ins rechte Licht zu rucken;noch deutlicher sprechen freilich Zahlen, und wenn toir sehen, dah die Gasabgabe seit 1871 (bis 1904) von ca. 1 8/4 Millionen cbm aus beinahe 20 Millionen stieg, so bekommen wir erst Respekt vor dem in unserer Stadt Herrschenden Trleuchtungsbedurfnis, denn die genannten Sadlen bedeuten eine beinahe bmal starkere Zunahme des Gasverbrauchs als der Bevolkerung. Ts ist Hier ubrigens vielleicht am Platze, darauf hinzuweisen, dah Nurnberg in bezug aus die Steigerung des Gaskonsums wahrend der letzten 10 Iahre etwa (wenn es auch z. B. mit Tharlottenburg und Zurich nicht Schritt Halten Konnte) im Vergleich mit groheren Stadten sich glanzend entwickelt Hat. So stieg der Gasverbrauch von 1894—1904 in den genannten (Drten (Tharlottenburg und Zurich) um 290 bezw. 265°/o, in Nurnberg um 134%; da die Berliner ohnehin von Natur aus helle sind, sinden wir dart eine Zunahme um nur 6O°/o nicht besonders aussallend, dah er aber in Munchen in der genannten Frist nur um 13°/o sich Hob, Konnte minder Harmlose Naturen als uns auf die merkwurdigsten Vermutungen bringen; offenbar liebt man dortselbst das Licht im Hausgebrauch weniger. — tvenden wir uns weitergehend durch die solgenden Mittelraume in der Richtung nach der Tingangshalle zu, so sallt unser Nuge auf ernste Gegenstande. Hier Hat der Nurnberger Feuerbestattungsverein seine Nus- stellung, zeigt er uns interessante Modelle von Leichenver- brennungsanlagen, so bringt aus der gegenuberliegenden Seite der Volksheilst attenverei n Plane und Nn- sichten seiner rnenschensreundlichen Unternehmungen. Die Stadtverwaltung fuhrt hier das Friedhoswesen und die Badeanstalten tabellarisch und graphisch vor, die Zusammenstellung will wohl besagen : IDer sich sleihig badet, lebt lange. Sehr reichhaltig ist auch das stadtische Krankenhaus vertreten. Von dort Kamen Praparate und Rontgenaufnahmen, Plane und Nnsichten veranschau- lichen die imponierende Nusdehnung des Etablissements, das Hauptinteresse durste sich auch hier wieder aus die bis in die letzten Details sorgsaltigst ausgefuhrten Modelle