Ausstellungszeitung Nürnberg 1906
Forfatter: Paul Johannes Rée
År: 1906
Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei
Sted: Nürnberg
Sider: 1096
UDK: St.f. 91(43)(064) Aus
Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern
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Seite 914
Bayerlfche ^ubH^^ums= kandes =flusffenung 1906
Or. 37
heblich billigere Wassergas mittels des Auerstrumpfes
eine tadellose Beleuchtung gibt. Der Apparat Type D
kann zu gleichem Zweck wie Type C auch mit Stein-
oder Braunkohle betrieben werden. Auch hier kann
das Gas mit Benzol oder mit Mineralol karburiert
werden, was aber nur die Herstellung des Gases verteuert.
Der Apparat Type E zeichnet sich dadurch aus,
daB er ohne Geblase, mit bloBem Schornsteinzug be-
trieben werden kann, daB die Verdampkung des
Wassers im Apparate selbst besorgt wird und daB
Feuerung und Regenerator in einem Raume vereint
sind, wodurch das Geblase, der Motor zum Antrieb
desselben, sowie der Dampfkessel, welche Apparate
bei allen anderen Typen erforderlich waren, entbehr-
lich werden. Die Anlagen der Type E zeichnen sich
daher durch besondere Billigkeit der Anlage und
Einfachheit des Betriebes aus; es kann auch fein-
korniges und backendes Brennmaterial zur Vergasung
kommen, es werden davon aber nur kleine Anlagen
mit einer stundlichen Leistung von 10 bis 20 cbm
hergestellt und die Leistungsfåhigkeit ist von der In-
tensitat des Schornsteinzuges abhångig, die am besten
durch Zuhilfenahme eines kleinen Geblases reguliert
wird, das aber nur einen geringen Druck zu uber-
winden braucht.
Der Kraftbedarf zum Antriebe der Geblase fur die
Generatoren betragt:
bei einer stundlichen Leistung von
5, 10, 25, 100, 200, 500 cbm Gas,
bei Type A 0,5, 0,5, 1,2, 3, 6, 12 Pferdekr.
bei Type B, C u.D 2 6, 10, 16 „
Der Dampfbedarf betragt 0,6 kg fur 1 cbm er-
zeugten Gases. (SchluB folgt.)
Verstarkung der Maserwirkung bei Nadelhblzern
durch Beizung. Zweifarbige Effekte.
Von Wilh. Zimmermann, Chemiker und Lehrer an der Handwerker- und Kunstgewerbeschule in Barmen.
Der sich beim Oberflåchenbeizen des Holzes mit
fertigen Farbstoffen (Teerfarbstoffen etc.) ab-
spielende Vorgang besteht bekanntlich darin,
daB das Holz vermoge seiner Porositåt, die auf das-
selbe aufgetragenen Beizlosungen aufsaugt, das Losungs-
mittel, sei es Wasser, Terpentin 61 oder Spiritus sich
nach kurzerer oder langerer Zeit aus dem Holz nahezu
vollstandig verfluchtigt (verdunstet), wahrend sich der
in dem Ldsungsmittel enthaltene und mit diesem gleich-
zeitig in das Holz eingedrungene Farbstoff zwischen
den Holzzellen ablagert und so das Holz in den oberen
Schichten seiner Masse tatsachlich farbt. Aus diesem
ganz allgemeinen und uberaus einfachen Vorgang ist
es zu erklaren, weshalb das Holz durch das Beizen
nicht allein einen bestimmten, der jeweiligen Zusammen-
setzung der Beizlosung entsprechenden Farbenton an-
nimmt, sondern dadurch auch seine Textur und Mase-
rung scharfer hervorgehoben wird.
Keine Holzart stellt ein vollkommen homogenes
Zellengebilde dar, sondern weichere und hartere Stellen
wechseln in bunter Folge und zwar bei jeder Holzart
nach einer bestimmten GesetzmaBigkeit ab, die fur jede
Holzart charakteristische Maserung bildend, vermoge
welcher wir imstande sind, jede Holzart zu erkennen.
In die weicheren Holzpartien einer Flache dringen
die aufgetragenen Beizlosungen nicht nur begieriger
und tiefer ein, als in die harieren Holzteile, sondern
es werden von denselben auch weit groBere Mengen
der aufgetragenen Beizlosung und sornit auch mehr
gelosfer Farbstoff aufgenommen, als von den harteren
Teilen des Holzes.
Bei der nachfolgenden Verdunsiung des Losungs-
mittels der angewandten Holzbeize, also dem Trocknen
des Holzes, muB sich daher naturgemaB in den Weich-
teilen des Holzes eine um so groBere Menge Farbstoff
ablagern, je mehr Beizlosung dieselben aufgenommen
hatten, und die Folge dieser Farbstoffanhaufung in den
weichen Holzpartien isi eine, derselben entsprechende
dunklere, sattere Farbung im Vergleich zu den benach-
barien, harteren Holzieilen einer Flache.
Da nun der Ubergang der weichen zu den harien
Holzschichien einer Flache das eine Mal ein plotzlicher,
an anderen Siellen hingegen ein allmåhlicher, durch
Holzschichien von mittlerer Dichte vermittelter ist, so
weist eine gebeizte Holzflache neben hellen und dunklen
Farbentonen auch sanft anschwellende Farbenubergange,
immer der jeweiligen Dichte des Holzes genau folgend,
in reicher Fulle und Mannigfaliigkeii.
Die hierdurch erzielie, farbige Qesamtwirkung einer
gebeizien Holzflache wird aber noch dadurch sehr
gesteigert, daB den meisten Farbstoffen und deren
Mischungen die Eigenfumlichkeit zukommt, in heller
und safter Farbung eine ofi sehr von einander ab-
weichende Nuancierung zu besitzen. Z. B. besitzt Azin-
blau, warmloslich, in heller Farbung einen lebhaften
grunlichblauen, in safter Farbung einen indigoblauen
Farbenton; Croceinscharlach in heller Farbung einen
brillanten, blaulichrofen, in kraftiger Farbung einen leb-
haffen Scharlachton und NuBbraun in heller Farbung
eine gelblichbraune, in safter Farbung dagegen eine
rotlichbraune Farbe etc.
In einem besonders starken und auffallenden MaBe
triti die geschilderte Erscheinung beim Beizen von
Nadelholzern, wie Tarmen- und Kiefernholz, Pitch-Pine