ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

Søgning i bogen

Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.

Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.

Download PDF

Digitaliseret bog

Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.

Side af 1124 Forrige Næste
Nr. 37 Bayerifche Subildums -kandes « Huskellung 1906 Seite 915 und Karolinen-Pine hervor, da bei diesen Holzarten die Unterschiede in der Dichte zwischen den harten Jahresringen und den dazwischen liegenden Weichholz- teilen besonders auffallende sind. Aber auch bei den im allgemeinen hårteren Laub- holzern, bei welchen die Unterschiede bezuglich der Hårte der Jahresringe und diese selbst weit weniger hervortreten, bestehen immerhin ganz wesentliche Ver- schiedenheiten in der Dichtigkeit der einzeinen leile einer und derselben Holzflåche, so daB auch bei diesen Holzarten eine reiche Abwechselung in der Farben- schattierung durch das Beizen erzielt wird. Durch die Beizung des Holzes wird uns daher seine naturliche Struktur, welche fur jede einzelne Hoizart zwar charakteristisch ist, aber im rohen Zu- stande nicht bei allen Holzarten in einer ausge- sprochenen Weise hervortritt, in einer drastischen Weise vor Augen gefuhrt. Jede willkurliche Beeintråchtigung des Naturgebildes ist beim Beizen des Holzes aber vollkommen ausgeschlossen, da dieselbe nicht in unserer Macht liegt. Jede Linie, welche durch die Beizung erzeugt wird, ist bereits im Holz vorhanden gewesen, sie wurde durch das Beizen nur verstårkt hervorge- hoben. Die mannigfaltige Abwechselung in der Schat- tierung des durch die Beizung erzielten, farbigen Effektes ist lediglich bedingt durch die ebenso mannig- faltige Abwechselung der Dichte des Holzes in einer und derselben Flåche. Obwohl diese Eigenschaft der Holzbeizen, in das weiche Holz stårker einzuziehen als in die harten Holz- teile, allen wirklichen Holzbeizen, worunter ich nur die wirklichen Losungen von Farbstoffen oder Chemikalien, nicht aber die von den Malern fålschlich als Holzbeizen bezeichneten Lasurfarben verstehe, eigentumlich ist, so bestehen zwischen den verschiedenen, zur Herstellung von Beizlosungen verwendeten Farbstoffen doch insofern wesentliche Unterschiede, als das Eindringungsvermogen in das Holz bei einzeinen Farbstoffen bedeutend ge- ringer ist als bei den anderen. Zu den Farbstoffen mit geringem Eindringungs- vermogen gehoren insbesondere alle Farbstoffe mit mehr oder weniger ausgesprochenem kolloidalen Charakter. Wohl jeder Tischler, welcher schon die allgemein be- kannte NuBbeize in Kornern zum Braunbeizen von Tannen- oder Kiefernholz benutzt hat, wird die Beobachtung gemacht haben, daB deren Losungen wohl in die Weichteile dieser Holzarten kraftig eindringen, dagegen nur åuBerst schwierig und unzureichend von den harten Jahresringen aufgenommen werden. Die mit dieser Beize auf die obigen Holzarten erzielten Effekte sind daher sehr eigenartige, aber nicht immer schone, indem bei Anwendung einer starken Beizlosung die harten Jahresringe ganz hellgelbbraun und die dazwischen liegenden Weichholzteile dunkel- braun gefårbt erscheinen. Nur durch Anwendung ganz heiBer Losungen der obigen Kornerbeize, welche dann auch besser in die harten Jahresringe eindringen und durch vorheriges Anfeuchten des Holzes mit Wasser, wodurch das Auf- saugungsvermogen des Weichholzes herabgemindert wird, lassen sich diese allzugroBen Kontraste in der Intensitat des Farbentones etwas mildern. Ein anderer Farbstoff von ausgesprochener kolloi- daler Natur ist das durch seine hervorragende Licht- echtheit ausgezeichnete Azinblau. Auch die mittelst Azinblau hergestellten Beizlosungen mussen, um ein kråftigeres Eindringen derselben in die hårteren Holz- teile zu ermoglichen, in moglichst heiBem Zustande auf das Holz aufgetragen werden. Diese Eigentumlichkeit des Azinblaus, daB seine Losungen im erkalteten Zustande nur in die weichen Holzteile eindringen, von den harten Jahresringen der Nadelholzer dagegen nur in ganz geringen Mengen aufgenommen werden, benutzte der Verfasser zu einem Beizverfahren, mittelst welchem sich auf Nadelhdlzern mit schoner und ausgesprochener Naturmaserung ganz eigenartige farbige Effekte erzielen lassen. Stellt man Beizlosungen her, welche neben Azin- blau noch wechselnde Mengen von einem oder mehreren Farbstoffen enthalten, die in kalter Losung in die Hart- und Weichteile des Holzes in normaler Weise ein- dringen und beizt mit diesen Beizlosungen Nadelholzer von stark ausgeprågter Naturmaserung, so werden alle in der Beizlosung enthaltenen Farbstoffe in nahezu gleichem MaBe von den Weichteilen der Nadelholzer aufgenommen werden. Der im Weichholz durch die Beizung erzielte Farbenton entspricht also annåhernd dem jeweiligen Mischungsverhåltnis der einzeinen Farb- stoffkomponenten, wåhrend von den harten Jahresringen das Azinblau aus kalter Losung fast gar nicht aufge- nommen wird, dieselben also fast nur von den dem Azinblau beigemischten Farbstoffen gefårbt werden. Da im Farbenton der harten Jahresringe die blaue Komponente der Mischfarbe fast ganz fehlt, so muB derselbe naturgemåB eine von der Fårbung des Weich- holzes vollståndig verschiedene Nuance aufweisen. Ein Beispiel mdge den geschilderten Vorgang ver- anschaulichen. Man lost 15 gr Azinblau und 20 gr Croceinschar- lach in 1 Liter kochend heiBem Wasser, filtriert diese Losung durch ein grobmaschiges Baumwolltuch und beizt mit der bereits erkalteten Losung Tannenholz. Die Weichteile des Tannenholzes nehmen beide in der Beizlosung enthaltenen Farbstoffe nahezu im Ver- håltnis ihrer Mischung auf und die resultierende Farbe ist ein kraftiges blåuliches Bordeaux. In die harten Jahresringe dagegen kann fast nur das in der Beizlosung geloste Croccinscharlach ein- dringen, wåhrend der Farbstoff Azinblau nur in ganz geringen Mengen vom Hartholz aufgenommen wird. Die resultierende Farbe des Hartholzes ist ein mittleres, lebhaftes Rot. (SchluB folgt.)