ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
Hr. 38 Bayerifche Jubilæums - bandes - Uusllellung 1006 Seife 935 seine Zusammensetzung menig Nbroechslung zeigt, so pflegt er doch im Nussehen und Beschaffenheit sehr verschieden zu sein. Vie geologischen Lpochen, in welchem er aus riesigen Lrdspalten teichartig - glutslussig, wie der wissenschastliche Nusdruck lautet, als Magma aufstieg, wurden durch neuere Forschung zeitlich vorgeruckt. Wahrend man ihn sruher als eine der alteren Gesteinsarten schilderte, welche die Lrdrinde bildeten, sand man, dah er erst in jungeren 3eit= lauften, man sagt erst zum Teile in postkarbonischer 3eit, erschien. Lr sprengte die alte schieferige Decke oder blieb unter derselben stecken und Kam erst zum Var- scheine, als jene im Lause un- gezahlter 3eiten verwittert, roeg- gespult und verschwunden war. Nus die Beschaffenheit des Mag- mas Kam es an, wie der Granit sich abschied. Vabei ist wichtig, dah innerhalb seiner Masse stets Partien nachzuweisen sind, welche sester gesugt sind, als ihre un- mittelbare Umgebung. Das Ge- Nuhhardt im Fichtelgebirge. stein leidet in der Natur dadurch, dah seine Bestandteile, namentlich der recht reichlich vorhandene Feldspat, von den Ntmospharilien angegrifsen werden. Die Nohlensaure der Luft, Wasser, Gis, Schnee, ungleiche Lrwarmung usw., Kurz alle jene Ngentien, welche das Hervorrufen, was man Verwitterung nennt, wirken aus das selbe ein. So Kommt es, dah die leichter gesugten Teile, die auch leichter angreisbar sind, ab- brockeln und die sester gesugten bleiben. Diese dilden einerseits die Fel- senmeere, wie wir sie aus der Luisenburg bei IDnn= siedel oder aus dem Gipfel der Nosseine bei Wun= siedel anstaunen, an- dererseits die hohentnrm- artigen Nusbaue, wie sie aus dem Burgstein oder dem Nuhhardt im Fichtel- gebirge erhalten blieben. ( bei Wunfiedel im Fichtelgebirge. Kdsseinegipfel Die festeren Steine, namentlich wenn sie plattensormig abgeschieden sind, sind es, welche der Steinhauer gebraucht, wahrend zersetzte selbstverstandlich auher Betracht Kommen. Die ersteren pflegt er deutsche, die anderen wilde Steine zu nennen. Ie nachdem nun wie die Nbscheidung erfolgt ist, ist der Granit geartet. Bald ist er feinkornig (parphyrisch), bald steckt er valler schoner Feldspatkristalle (Nristallgranit), Kald ist er von sast weiher Farbe, bald blaulich, gelblich, ein Gehalt von hornblende sarbt ihn dunkel und macht ihn zum Syenit-Granit. Dieser lieserte ein anherst brauch- bares Material zu vieten in Bayern aufgestellten Pasta- menten. Die Denkmaler in der Maximiliansstrahe zu Munchen, das Schiller- und Gaethe-Denkmal dart, sawie zahl- reiche andere in den bayerischen Stadten sind in ihrem Unterbau aus diesem Syenit-Granit Hergestellt. Neben den Graniten Kommt am Gchsenkaps ein dunkles, ziemlich gleichmahig zusammengesetztes grunes Gestein var, das in einer der Nichtung des Thuringer Waldes salgenden Spalte streicht, das man falschlich Griinstein und nach salscher Tulmitzergestein nennt, dem die Petragraphen den Namen Praterabas beilegen. Dieses bricht in schonen Blocken und laht sich gut palieren, wa- durch es einen grun schillernden Glanz annimmt. Nuch dieses Gestem bearbeiten die Fichtel- gebirger Steinhauer, und Platten, welche aus ihm Hergestellt sind, zieren das Vestibul des Neichstagsgebaudes in Berlin. So uberreich das Gebirge an schanem Materiale ist, so erwuchs ihm doch fuhIbare Nankurrenz. Ginmal Kam rater sachsischer Granit in die Schleifereien, welcher langere 3eit roegen seiner Farbe und Palierfahigkeit be- gehrt roar, gegen den, roeil er gut zu bear- beiten roar (u. a.ist das Pastament des Topler Nbtes in der Kolonnade von Marienbad aus ihm hergestellt) auch von technischer Seite nichts eingeroandt rourde, dann kam uber das Meer aus Schroeden bose Nonkur- renz, tiesdunkle Mela- phyre und eine van den Geologen als Lauvrik- Syenit bezeichnete Ge- steinsart, die blau-glan- zende Labradorplattchen eingelagert zeigt. Mit diesen Gesteinsarten, die in der Negel mit dem Namen „schwe- discher Granit" bezeichnet roerden, muhten und mussen die Fichtelgebirger Geschafte umsamehr rechnen, als dieselben sich sehr gut palieren lassen und Galdbuchstaben sich aus ihren schon tiesdunklen Flachen auch sehr schon Herausheben. Merkrourdigerroeise rourde nach roenig versucht, diesen Im- port durch die 3ollverhaltnisse zu beeinslussen, obgleich Nn- summen (man spricht von roeit uber zroeihundert Millionen Mark im Sahre) von Deutschland aus fur fremdes Gesteins-