ForsideBøgerAusstellungszeitung Nürnberg 1906

Ausstellungszeitung Nürnberg 1906

Forfatter: Paul Johannes Rée

År: 1906

Forlag: Wilh. Tümmels Buch- Und Kunstdruckerei

Sted: Nürnberg

Sider: 1096

UDK: St.f. 91(43)(064) Aus

Amtlisches Organ Der Unter Dem Protektorate Sr. Konigl. Hoheit Des Prinsregenten Luitpold Von Bayern

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Side af 1124 Forrige Næste
Seite 458 Bayerliche Subiltlums-handes-Husifellung 1906 rir. 39 valle Tasel, der wir folgen, wenn roir vom Bahnhofe aus roestroarts roandernd in roenig Schritten das niedrige Plateau ersteigen, das sich zroischen der schroabischen Rezat und dem Bahnkorper erhebt. Hier satzten, roie die Funde lehren, am Ende des ersten christlichen Jahrhunderts, zur 3eit der Flavierkaiser, die Romer in lveitzenburg festen Sutz. Zahl- reiche im Laufe des vorigen Sokulums zutage getretene Utauerreste haben enblich im 3ahre 1890 zur Rusfindung des Romerlagers an jener Stelle gefuhrt, roo der ein- Heimischen aber unbegrundeten Sage nach das mittelalter- liche lveitzenburg gestanden haben sollte. Der Lntdeckung des Lagers folgte alsbalb die Ronservierung der Ruinen, die, roie ein Kompetenter Beurteiler, Prof. Dr. Sabricius in $reiburg, gesteht, dem Iveitzenburger Rltertumsverein alle Ehre macht. Der genannte Gelehrte hat im verflossenen Iahre die bisherigen Grabungsergebnisse einer Nachprusung unter- zogen und in einer unlangst erschienenen Rtonographie die Lrsorschung des RafteUs zum vorlaufigen Rbschlutz gebracht. Lr roar es, der durch den uberzeugenden Nachroeis mehrerer Bauperioden manches Ratsel, das uns die Ruinen aus- gaben, loste und gleichzeitig uber die Geschichie des Rastells neues Licht verbreitete. Um das Ergebnis dieser scharfsinnigen Sorschungen gleid) vorroegzunehmen, sei bemerkt, datz unter Raiser Trajan die ursprunglich primitive Rnlage zu einem festen Lager umgeschaffen rourde zum 3roecke der Rufnahme der Cohors nona Batavorum, einer Sutzlruppe mit roenig Reiterei, datz etroa um die Mitte des zroeiten Jahrhunderts diese Rohorte nach Passau verlegt roard und eine Rachsolgerin erhielt in der Ala prima Hispanorum Auriana, einer starken Reitertruppe, deren Einzug mehrfache Umbauten im Rastrum veranlatzte. Endlich berechtigen die Sunde zur Rnnahme, datz ein 3ohrhunbert spater, etroa 253, das Rastell dem Rnsturme der Germanen zum Gpfer fiel. Ivas seinen Heutigen Romen betrifft, so ist das auf der tabula Peutingeriana an dieser Stelle verzeichnete Biricianis unstreitig mit lveitzenburg zu identifizieren. Prof. Sabricius macht es roahrscheinlich, datz das Lager nicht nach Rorden, also nach dem Seinde, sondern nach der verkehrsreichen, biirgerlichen Niederlassung im Silden orien= tiert roar. Demzufolge sind auch die bisherigen Tor- bezeichnungen zu vertauschen. Nach llberschreitung des im lvandel der Sahrhunderte freilich verroischten Doppelgrabens treten roir durch die porta principalis sinistra in das nahezu guadratische, von einer starken Mauer umgebene Lager ein. Beilaufig sei erroahnt, datz das Nurnberger Modell, den Lreignissen vorausellend, ein Gesamtbild des Rastrums darstellt, roie es erst nach Rnkaus und abermaliger Durchsuchung mehrerer vorlaufig noch in privaten hånden befindlicher Grundstucke, die lvirklichkeit einst bieten roird. Setzen roir dieses Kunftige Rastellbild voraus, so er- geben sich die ublichen vier Lagertore, die Hier mit Rus= nahme der porta decumana im Norden eine doppelte Sahrbahn ausroeisen und durch je zroei Orme slankiert sind. Die Lcken des Lagers sind abgerundet und mit turmartigen Linbauten versehen, acht roeitere Turme uber- ragten jeroeils zroischen den Toren und den Lckbauten die Mauer. Um der Phantasie des Beschauers einigermatzen zu hilse zu Kommen, beabsichtigt der Nltertumsverein roenigstens das Dsttor, den Heutigen Lingang zum Rastrum, einst in seiner vermutlich ursprunglichen Gestalt neu erstehen zu lassen. Der Versuch erscheint um so roeniger verroegen, als roir ja in der gegenuberliegenden, in ihren Grund- mauern roohlerhaltenen porta principalis dextra eine vor- zugliche Doublette besitzen. Gegen eine vollige Rekon- struktion des Rastells, roie sie vielleicht manchem als 3beal vorschroebt unb roie sie beispielsroeise in ber Saalburg ver- roirklicht ist, hat sich ubrigens Kein geringerer als Prinz Lubroig, ber vor nunmehr zroei Sahren mit lebhaftem Interesse die Hiesige Ruine besichtigte, ganz entschieben aus- gesprochen. Ivir sinb also burch bas Gsttor in bas Rastrum cin- getreten. Hinter ber Mauer umzog, parallel zu ihr, ein burch ben R&erbau allerbings vernichteter Lrbroall, soroie eine in zahlreichen Spuren nachgeroiesene, schmale Stratze bas ganze Lager. Die hauptverkehrsaber, bie breite via principalis, burchquert, bie beiben Seitentore verbinbenb, bie Veste von (Dft nach lvest, roahrenb bie via praetoria vom grotzen Mittelgebaube nach bem Haupteingange im Suben fuhrt. 3nbem roir bie hauptstratze nach lvesten verfolgen, schroeift unser Blick links nach ber vom Spaten noch ziemlich unberuhrten Vorberseite bes Lagers, ber sogenannten Praetentura, roahrenb sich rechts ein Gebaubekomplex an ben anbern reiht. Da ist zunachst ber stattliche Gstbau, ein Geroirr von zahlreichen, teilroeise Heizbaren Gemachern, bie sich um einen unregelmatzigen hos gruppieren. Gb bieses Gebaube als lvohnsitz bes jeroeiligen Prafekten ober als Babeanstalt grotzen Stiles aufzusassen sei, ist noch nicht genugenb ausgeklart. Der Deutung als Rommanbanten- roohnung scheint ber vom romischen Normalhause abroeichenbe Grunbritz zu roibersprechen, unb auch ber Erklarung als Balneum begegnen mehrfache Schroierigkeiten. Rn ben Gstbau reiht sich, burch eine Gasse getrennt, bas Horreum, ein Getreibemagazin, bessen Bestimmung bie bort gemachten Sunbe klar erroiesen. Datz mit einem ber- artigen Bau ein Heizbarer Raum in unmittelbarer Ver- binbung stanb, mag auffallenb erscheinen. Uberhaupt sei aus bie allenthalben im Lager roieberkehrenben Raume mit Schroebeboben zum Zroecke ber Trockenhaltung ober Heizung aufmerksam gemacht. Lin Tor burchschreitenb, betreten roir bie Vorhalle bes amtlichen 3roecken bienenben Mittelgebaubes, bie sogenannte Exerzierhalle. Diese vermittelt rechts ben Lingang in einen Kleinen, annahernb quabratischen hof mit roohlerhaltenem Brunnen, um ben sich vier hallen gruppieren, Hinter benen bie Bureaus unb Ivaffensammlungen bes Pratoriums lagen. Hinter ber norblichen halle finben roir bas Lokal bes Raiserkultus unb bie Schatzkammer. Sabricius' Untersuchungen haben bargetan, batz bie norbliche Gemacherreihe bes Pratoriums nach Suben, gegen ben hof vorgeschoben rourbe, batz also bie ganze Rnlage