Die Reklame Ihre Kunst Und Wissenschaft
Forfatter: Paul Ruben
År: 1914
Forlag: Hermann Paetel Verlag G.M.B.H.
Sted: Berlin
Udgave: 4
Sider: 359
UDK: 659.1
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Die KalKreinerictie Reklame vor Gerichi |
Der unterzeichnete Verein hat zar Abwehr der bekannten Reklame der Firma Kathreiners i
Malzkaffeefabriken O. m. b. H. Munchen vor ca. 1 Jahr ein Plakat mit dem Text verbreitet: J
»Der Kaffeebohne brauner Saft
Sdiafft Lebensmut, gibt Arbeitskraft, f
Du tduschest, Menschenfreund Kfdhreiner! j
Mit Malz ersetzt den K^affee heiner.* |
Infolgedeffen erhob die genannte Firma gegen den unterzeidineten Verein Klage auf i
Unterlaflung der Verbreitung von Plakaten mit obigen kurfiv gedruditen Worten.
Das Kgl. L'indgericht Köln hat durdi Urteil vom 25. September 1907 die Klage der f
genannten Firma Kathrdner abgewiefen, diefes Urteil ilt in zweiter Inftanz durdi Urteil |
des Kgl. Oberlandesgerichts Köln vom 24. Februar d. J. beftätigt worden. i
Beide Urteile, mit ihrer fcharfen Kritik des Kathreinerfchen Reklamegebahrens, find durdi
jede gröBere Kolonialwarenhandlung fowie durdi den unterzeidineten Verein <1000 Stude f
3 M.> zu beziehen. |
V erein Deulictxer Kaffee-GroBhändler und Röfler e. v. |
mil dem Slfje in Köln.
Dem gefteigerten Bedurfnis nadi Reklame ift die Aufklärung uber diefe
widitige Materie nidit gefolgt. Trotzdem es kaum ein Unternehmen irgencU
weldier Artgibt, das der Reklame entbehren könnte, fteht der gröflteProzenU
fatz aller Reklameverbraudher der Reklame vollftändig verftändnislos, ja oft
feindlidi gegenuber,- nur widerwillig folgen fie dem unwiderftehlichen Zwange.
Diefe unaufgeklärten Reklameverbraucher bilden nun die denkbar gunftigften
Ausbeutungsobjekte fur die Herren Reklamenepper, gegen deren gemein-
gefährliches Treiben nur durdi Aufklärung und Belehrung vorgegangen
werden kann, da eine betrugerifche Abficht nur in den feltenften Fallen nach~
zuweifen ilt.
Das Wefen der Nepperei liegt fiets weniger in der Art des Unternehmens,
als in der Art der Kundengewinnung. Das hat die Reklamenepperei mit
alten anderen Neppfadien gemein. Denn z. B. beim Teppidineppen ift der
Teppich an fidi in den meiften Fällen eine durdiaus einwandfreie Ware,
und die Nepperei liegt nur in der Art des Vertriebes und in den zu hoben
Preifen.
Alle die Reklameunternehmungen, durdi die der Reklameverbraudier
gefdiädigt wird, haben in der Regel einen ganz guten Grundgedanken, und
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