Die Reklame Ihre Kunst Und Wissenschaft
Forfatter: Paul Ruben
År: 1914
Forlag: Hermann Paetel Verlag G.M.B.H.
Sted: Berlin
Udgave: 4
Sider: 359
UDK: 659.1
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Anwendung gelangen, deren jede in einer anderen Farbe, nämlidi in Blau,
Rot und Gelb gedruckt werden. Durch Aufeinanderdrucken diefer drei
Farben wird ein dem Original fehr nahe kommendes farbiges Refultat
erreidit,- es decken fidi nämlich bei diefer Art der Tedinik vielfadi zwei
oder mehr Farben, und man erhält z. B. dadurdh, daB fidi an gewiflen
Stellen Blau und Gelb ubereinanderlegen, ein dem Original entfprechendes
Orun.
Der Vorgang, deflen Riditigkeit durch die tägliche Praxis belegt wird,
i ft bei dem DreifarbenprozeB folgender:
Ein farbiges Original, etwa ein Aquarell, wird dreimal nacheinander
photographiert und zwar jedesmaldurdi einfogenanntes »Lichf ilter*. Hier*
unter verfteht man eine Glasfcheibe in befonders abgeftimmter Farbe,
welche das weiBe Tageslidit nur teilweife durdiläBt, d. h. »filtriert*. Man
braudit bei den drei Aufnahmen einmal eine Orangescheibe, dann eine
Grunscheibe und endlidi eine violett gefarbte Sdieibe.
Dadurdi, dal) jede diefer Glasfdieiben (orange, grun, violett>, je nadi
der Higenart ihrer Färbung nur befiimmte Lichtftrahlen durdiläBt, erhalten
wir nun drei Aufnahmeplatten, die lich zwar in den Umriflen der Dar^
ftellung genau decken, deren jede aber naturgemäB andere Tonwerte
enthält. Die drei fogenannten »Teilnegative« uberträgt man in derWeife,
wie wir dies bei der Strichätzung kennen lernten, auf Zink und drudkt
fie nach erfolgter Ätzung auf ein und dasfelbe Papier in genauer
Deckung ab.
Als Druckfarben kommen aber nidit die oben erwähnten Töne der
Liditfilter (orange, grun, violett) in Betradit, fondern man mu5, da die
Aufnahmen dodb Negative daritellen, mit den Ergänzungs^ oder
Komplementärfarben, nämlidimit Blau, Rot und Gelb drudsen. Das Refultat
ift dann eine farbenrichtige Wiedergabe des Originals! Die Riefenmenge
farbiger Poftkarten, die Reklamekärtdien der Sdiokoladepackungen u. a. m.,
die fruher nur imWege der muhfamen Handlithographie auszufuhren waren,
werden heute rafch und fauber durdi den Drevfarben-Prozefi hergeftellt, der
auBer der begehrten Schnelligkeit auch noch denVorzug befonderer Billigkeit
aufweift.
Vielfadi hört man audi den Ausdrucfc » Vierfarbendruck* erwähnen, der
lediglich eine Abart des Dreifarbendruckes ift und fich von dem letzteren
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