Die Reklame Ihre Kunst Und Wissenschaft

Forfatter: Paul Ruben

År: 1914

Forlag: Hermann Paetel Verlag G.M.B.H.

Sted: Berlin

Udgave: 4

Sider: 359

UDK: 659.1

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Side af 582 Forrige Næste
Während in den Anfängen der Streckenreklame die zur Verwendung gelangenden Schilder grell, aufdringlich und gefchmaddos, ja vielfadi ein- fadi f&euBlidh waren, bemiihen fich heute die Streckenreklame betreibenden Firmen, kunftlerifch durdigebildete und äfthetilch einwandfreie Entwiirfe, die fie fidi von den Kunftlern der Plakatkunft bel&affen, zur Ausfuhrung zu bringen. Sie find in ftändig wadhtfendem Mafie beftrebt, ihren Tafeln ein gefchmackvolles, fidi unaufdringlidi und harmonilHi in den Rahmen der Umgebung einfugendes ÄuBere zu verleihen. Eigenlchaften, die fidi mit der Erzielung einer hohen Reklamewirkung sehr wohl vereinigen laflen. So hat die AuBenreklame allmählich eine Geftalt angenommen, die der in den letzten Jahrzehnten eingetretenen Renaiflance des guten Gel&mackes ent- fpridit. In der Erziehung zu klugem und ruckfiditsvoilem MaBhalten und in der kunftleril&en Ausgeftaltung der AuBenreklame ilt gewiB der Haupt- wert des Verunftaltungsgefetzes zu erblicken. (Goldfchmidt). Entgegengetreten werden muB jedodi mit aller Entfchiedenheit einer ruckfiditslofen und verkehrten Anwendung der gefetzgeberifdien VolU maditen, da diefe zu einer Feflelung der notwendigen wirtfdiaftlichen Be~ wegungsfireiheit fiihren muB. In den beftehenden Anlagen der Strecken- reklame ilt ein nach Millionen zählendes Kapital von dem deutfchen Gewerbe feftgelegt, das erft dann Teine Friichte trägt, wenn die Tafeln eine gewilTe Zeit hindurdi ihre Reklamewirkung ausgeubt haben. Auf Seiten der Induftrie, die lidi der Aufienreklame bedient, ftehen wohl^ bereditigte und hödift beachtenswerte IntereHen auf dem S piele. Es handelt fidi —- dies darf nicht verkannt werden — um Erhaltung oder Zerftörung fehr grofier Werte. Was heute der Streckenreklame nottut, ift weniger eine Abänderung der gefetzlidien Beftimmungen als der ErlaB von Verwaltungs- normen, die dem augenblicklichen Stande der theoretifdien und praktifÆen Erkenntnis angepafit find. In diefen muBten die Befchränkungen der AuBen- reklame präzise und eingehend erfdiöpfend geregelt werden, damit in Zukunft Willkur und Zweifel, zu denen die Verunltaltungsgefetzgebung jetzt iiber^ reidien AnlaB bietet, nadi Möglidikeit ausgefchaltet werden. Endlich wäre audi zu erwägen, ob es nidit angebracht ift, den in Art. 9 der preuBifHien Verfaflung ausgefprodhenen Grundfatz dadurch zu verwirklidien, daB die durdi die Verunftaltungsgefetzgebung in ihrem Eigentum befchränkten Eigentiimer der Reklamevorriditungen entfdiädigt werden. 38