ForsideBøgerDie Lokomotive In Kunst-witz Und Karikatur

Die Lokomotive In Kunst-witz Und Karikatur

År: 1922

Forlag: Hannoverische Maschinenbau-Actien-Gesellschaft

Sted: Hannover-Linden

Sider: 170

UDK: 625.282(06) Han

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H A N O /A A G , HANNOVER LINDEN Wie Kinoaufnahmen gemacht werden“. Aus „Lectures pour Tous“. 6092 L'Envers du Cinéma. Abb. 122 Le rapide passe. - La locomotive ne bouge pas, encore, que le mécanicien prenne des poses dramatiques. Ln revanche, le navsage file.... à toute vapeur, représenté par des arbres de théâtre que portent des aides galopant aussi vite qu ils peuvent. Ft un soufflet, qui remplace le vent absent, chasse avec vio- lencela Jumée d’une pipe que tient aux dents un compere caché dans le tuyau de la machine. ganze Eisenbahnbetrieb hal sich in den letzten Jahren mustergültig abgespielt. Im allgemeinen ist allerdings die Lokomotive als Ausdrucksmittel für die Geschwindigkeit in früherer Zeit wenig gebraucht worden. Das mu uns wundern; denn die Schnelligkeit der Postkutsche wurde doch durch die aufkommende Eisenbahn um ein Vielfaches übertroHen. In unserer Zeit dagegen CŸ O) o (O E ist auch die Geschwindigkeit der Eisenbahn schon überholt durch Rennautos und vor allem durch das Flugzeug. Darum kommt auch die Lokomotive in der Karikatur jetzt immer seltener vor, nur noch, wenn es gilt, irgend welche Zustände auf Haupt- oder Nebenbahnen zu geißeln, oder um politische und wirtschaftliche Fragen näher zu beleuchten. Ganz natürlich ist es auch, daß eine ganze Anzahl Rede- wendungen, die fast sprichwörtlich geworden sind, dem Gebiete des Eisenbahnwesens entstammen. Ist doch die Eisenbahn das verbreitetste und be- kannteste Verkehrsmittel geworden. „Auf ein totes Gleis fahren“, „Zwischen die Puffer geraten“, „An- schluß kriegen und verpassen“, „Aus dem Gleise kommen“ usw. sind Redensarten, die wohl jedem geläufig sind. Die Lokomotive kommt hierbei auch wieder schlechter weg. Wendungen, die sich aus- schließlich auf die Lokomotiven beziehen, sind ver- hältnismäßig selten. Mir ist augenblicklich nur der Ausdruck „Dampf machen“ gegenwärtig. Immerhin ist es auffällig, daß die Lokomotive und die Eisen- bahn, die doch einen völligen Umschwung in unserem Verkehrs- und Wirtschaftsleben hervorgerufen haben, nicht noch häufiger als Ausdrucksmittel in der Karikatur — sei es in Worten oder im Bilde — Verwendung gefunden haben. Es liegt wohl im Wesen der Lokomotive selbst, daß sie, die durch ihre Macht und Wucht am unmittelbarsten wirkt, für den Karikaturenzeichner und den Satiriker nicht das ge- eignete Ausdrucksmittel ist, seine Gedanken mit der nötigen Schärfe wiederzugeben. Die Karikatur will besonders hervortretende Eigenschaften ihres Gegen- standes übertreiben, verzerren, über das Höchstmaß hinaus steigern und damit dem Spott oder dem Hohn überliefern. Vielleicht bietet die Lokomotive dem Künstler in dieser Hinsicht zu wenig Angriffs- punkte. Doch nimmt sie in der Darstellung der Maschinen in der Karikatur überhaupt naturgemäß die erste Stelle ein; denn sie ist eben die Maschine, die wirklich der Allgemeinheit geläufig ist, während alle anderen Maschinen nur einem eng begrenzten Kreis von Menschen bekannt sind. Darum findet man Lokomotiv-Karikaturen in Scherz- und Spott- zeichnungen immer noch häufiger verwendet als Karikaturen anderer Maschinen, die dem allgemeinen Anblick entzogen sind und darum dem Verständnis des Betrachters ferner liegen als die Lokomotive. 107