Die Lokomotive In Kunst-witz Und Karikatur
År: 1922
Forlag: Hannoverische Maschinenbau-Actien-Gesellschaft
Sted: Hannover-Linden
Sider: 170
UDK: 625.282(06) Han
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HANOMAG, HANNOVER
LINDEN
Baßgeigen — Deutschland — hießen die Loko-
motiven mit birnenförmigem Kesselquerschnitt, die sich
am längsten auf der Taunusbahn und der hessischen
Ludwigsbahn (Lokomotiven der ehemaligen Frankfurt-
Hanauer-Bahn, entworfen von ('orrens) gehalten haben.
Auch die badische Staatsbahn besaß Lokomotiven mit.
solchen „Bä.ßgeigen“-Kesseln. Beschreibung ,,Lokomo-
tive“ 1909, S? 197 — „Organ“ 1908, S. 219 — Gaiser
„Die Crampton Lokomotive“, S. 57 uff.
Bécanes — F r a n k r e i c h. Allgemeine Bezeichnung
für alte oder veraltete Lokomotiven. Vgl. Dictionnaire
d’Argot par Jean la Rue: Bécane-machine, locomotive,
bicycle; Larousse: Bécanc-locomotive de modèle, qui
fait le service dans les gares. Nicht zu verwechseln
mit bec-d’âne = Kreuzmeißel.
Bettelmaschinen — Österreich. Bei den k. k. Staats-
bahnen wurde vor etwa 10 Jahren auf Nebenbahnen viel
versucht, mit cinmänniger Bedienung der Lokomotiven
auszukommen. Das Personal war gegen diese Einrichtung
und hat diesen Bestrebungen immer den größten Wider-
stand entgegengesetzt. Einige B-Tenderlokomotiven
wurden mit halbselbsttätiger Rostbeschickung ausge-
rüstet. Um die übertriebene Sparsamkeit der Verwaltung
zu kennzeichnen, nannte das Personal diese Lokomotiven
die „Bettelmaschinen“. Seither ist man von der ein-
männigen Bedienung abgekommen, und damit ist dieser
Spitzname auch verschwunden.
Bicycles — Vereinigte Staaten. Allgemeine
Bezeichnung der 2 A 1-Lokomotivtype, wie sie z. B.
von Baldwin für die Philadelphia-Reading-Bahn ge-
baut wurde. („Railway and Locomotive Engineering
1902, S. 364)
Bicycles — Vereinigte Staaten. Bezeichnung
der 2 B-Schnellzuglokomotiven der Pennsylvaniabahn,
Klasse K, gebaut 1881—82, wegen der verhältnismäßig
großen Treibräder (78 ' = 1981 mm). Sie zeichneten
sich durch besonders hohe Kessellagc und auf den
Rahmen gestellte Feuerkiste aus. Beschreibung in
„Railway and Locomotive Engineering“ 1910, S. 186.
Bicyclettes — Frankreich. Bezeichnung der unge-
kuppelten Lokomotiven auf der Midi-Bahn (in Deutsch-
land Spinnräder, in England freewheelers usw). Auch
die 1 B-Tenderlokomotiven, Serie 101—150 der fran-
zösischen Westbahn hießen so, vermutlich ihrer
hohen Räder wegen.
Bloods (Vollblüter) — Vereinigte Staaten. In
den 60er Jahren übliche Bezeichnung der damals neuen
,,großen“Lokomotivender01dColonyBahn, Tr—406/624,
im Gegensatz zu den alten kleinen Lokomotiven aus den
vierziger Jahren, die pups (Puppen) genannt wurden.
(„Railway and Locomotive Engineering“ 1907, S. 307)
Bock —■ Österreich. Allgemeine Bezeichnung für
eine große Tenderlokomotive. Vgl. auch Bockeri.
Bockeri — Österreich. Allgemeine Bezeichnung für
eine kleine Teaderlokomotive (vgl. auch Bock), ins-
besondere aber auch Bezeichnung der 1 C 1-Tender-
lokomotive, Serie 229 der Staatsbahn und der Südbahn.
In Deutschland vielfach „Teckel in Frankreich
,, Coucou in Rußland „KYKFIUKA“, in Spanien
„Cuco“, in Amerika „Dinkey", in Dänemark „Gris“.
Abb. 140
Boîte ù savon.
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Boîtes à savon (Seifenschachteln) — Frankreich.
Abb. 140. Bezeichnung der C 2-Tcnderlokomotiven,
System Engenh der Midi-Bahn. Vgl. auch Bezeichnung
„B ü g e 1 e i s c n“.
Boneshakers (Knochcnschülller) — England. Be-
zeichnung der Crampton Lokomotiven. Gaiser schreibt
in seinem Werke „Die Crampton Lokomotive“ S. 68:
„Der Beliebtheit, der sich die besser konstruierten
Exemplare der Crampton-Bauart bei der Lokomotiv-
mannschaft erfreuten, hat neben der Neigung zum
Schleudern noch ein anderer Umstand einigen Abbruch
getan. Da nämlich die Treibachse sich unmittelbar
unter dem Führerboden befand, so machten sich die
Stöße auf der Plattform unangenehm fühlbar, namentlich
dann, wenn die Treibachslager Spiel bekommen halten.
Die Engländer haben daher der Type den vielsagenden
Beinamen „Boneshakers“ (Knochenschüttler) gegeben.
Mit dieser Eigenschaft der Bauart hängt es zusammen,
daß das Nachsehen und Nachstellen der Treibachslager,
das bei nach oben offenen Achsgabeln auch ohne Räder-
grube leicht und rasch durch Emporheben der Achse
vorgenommen werden konnte, zu den häufigsten Nach-
besserungsarbeiten an diesen im übrigen hinsichtlich
der Reparaturen bedürfnislosen Maschinen gehörten.“
Vgl. auch Knochenmühlen.
Boxers — England. Die ersten 1 A 1-Lokomotiven
mit Außenzylindern, gebaut 1834 von George Forrester,
Vauxhall Foundry, Liverpool, für die Liverpool and
Manchester Railway. „In consequence of the extreme
distance apart of the cylinders, 7 ft 1 inch (2149 mm),
and the unbalanced driving wheels, this and other similar
engines oscillated to a very serious and dangerous extent
at even moderate speed. They were generally known as
„Boxers“ and proved a practical failure, as they could
not be allowed to exert their full power or speed, as
they either left the line or burst the rails“. (Stretton
„The locomotive engine and its development“ S. 62.
Abbildung ebendort S. 63; vgl. auch Sinclair „Deve-
lopment of the locomotive“ S. 34)
Böse Sieben — Bayern. Abb. 141. Bezeichnung der
ersten Kraußschen B-Personenzuglokomotiven der
bayerischen Staatsbahn, gebaut 1868. Sie führten die
Gattungsbezeichnung B VII, was als Abkürzung für
Böse Sieben gedeutet wurde. Eine ähnliche Loko-
motive, die Fahr.-Nr. 1 der Firma Krauß, befindet sich
im Deutschen Museum in München.
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