ForsideBøgerDie Lokomotive In Kunst-witz Und Karikatur

Die Lokomotive In Kunst-witz Und Karikatur

År: 1922

Forlag: Hannoverische Maschinenbau-Actien-Gesellschaft

Sted: Hannover-Linden

Sider: 170

UDK: 625.282(06) Han

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Side af 170 Forrige Næste
HANOMAG, HANNOVER LINDEN gebremst und die Beute unter der Maschine heraus- gezogen. Es war ein kapitalerSech- zchnender, ein wahrer Pracht- hirsch! Vergeblich zer- brach ich mir den Kopf, wes- halb nur das Wild plötzlich Kehrt gemacht halte. Aber als ich auf den Führerstand zurückkehrte, merkte ich die Ur- sache. Das Ein- fahrtssignal vor Dieburg stand nämlich auf Hall ! Und ich — in meinem Jagdeifer — hatte das selber gar nicht be- merkt. Das muß Nr. 61*0 Abb. 50 6140 Rechts und links vom Hirsch blies ein Dampfstrahl vorbei, der ihn unbedingt auf dem richtigen Gleis halten mußte. vcreinfacht, hatte eine schine mit Feuerkiste brauchte lieh, wenn ein Reh gejagt wurde, die vordere Asch- kas tenklappe weit aufzumachen, da flogen wenn ledigt selbst ich Ma- tiefer und ledie- die Tiere, ich sie er- halte, von hinein. Leider sollte meine Jagd durch meine Unvorsich- tigkeit ein Ende erreichen, hatte lieh ganz mann macht, ebenso wie mein Heizer. Wir trugen Jäger- Federstutz und Ich mich närn- allmählich als Weid- zurechtge- ein ver- teufelt schlaues Tier gewesen sein! Mein Heizer war zum Glück ein gelernter Schlach- ter. Bis Babenhausen war kunstgerecht das Fell abge- zogen, nachdem ich zuvor das Geweih herum tergemeißelt hatte. Hinter Babenhausen briet ich uns eine Hirsch- keule in der Feuerkiste, indem ich den Knochen am oberen Ende zwischen meine Waden klemmte, in das Feuerloch hielt und ständig dadurch drehte, daß ich abwechselnd das linke und das rechte Bein anhob. Diese Methode ist sehr praktisch, man kann dabei ruhig die Strecke be- obachten und alle Griffe be- dienen. Inzwischen hatte mein Heizer den Hirsch zer- legt, wir teil Len redlich. War das eine Freude zu Hause, als ich mit diesem herrlichen Braten anrückte! Von nun an ging’s regel- recht auf die Jagd. Ich hatte an einigen Stellen der Strecke Salz ausgestreut, woran die Tiere so gern lecken. Mit dem Nachtzug wurden sie dann erlegt. Die Fang- methode hatte ich allmählich Abb. 51 6141 „Lieber Freund!“ sagte ich, „mit eurer Jagdmethode wird’s bald zu Ende sein. Wir Lokomotivmänner sind euch Büchsenjägern weit über!“ Und ich er- zählte seelenruhig, wie ich es machte. mit hüte hatten den Hirschfänger um- gegürtet. Den Führerstand meiner Lokomotive hatte ich reich mit den Geweihen er- legter Hirsche und Rehe ge- schmückt. So machten ich und meine Maschine einen höchst eigenartigen Eindruck. Da kam eines Tages ein richtiger Jägersmann an meine Lokomotive. Der sah höchst vornehm aus und staunte nicht wenig über unsere Geweihsammlung. Ich war von altersher redselig und offenherzig. „LieberFreund !“ sagte ich, „mit eurer Jagd- methode wird’s bald zu Ende sein. Wir Lokomotivmänner sind euch Büchsenjägern weit über!“ Und ich erzählte seelenruhig, wie ich es machte. Der Herr hörte alles an und meinte nur kurz: „Dann werde ich ja mein Ge- wehr an den Nagel hängen und Lokomotivführer werden müssen!“ „Jawohl, mein Freund,“ sagte ich, „das wäre für Sie das beste!“ „Danke für Ihren Rat- schlag,“ antwortete jener, gab mir mit einer Zigarre seine Karte und verschwand. Ich steckte mir zuerst die Zigarre 63