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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 1459
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konserven-Industrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetrieb.
Mit 278 Textabbildungen und 6 Tafeln mit Originalplänen
Feigen.
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17. Feigen.
a. Allgemeines und Zusammensetzung.
Die wichtigste Art der Feigengattung ist der im Orient einheimische gemeine Feigenbaum, Ficus carica, den man außerdem auch wildwachsend in allen Mittelmeerländern antrifft. Wild wächst er strauchartig oder als kleiner, krummstämmiger Baum in Hecken, an Felsen und Waldrändern; seine Früchte sind nur klein und ungenießbar. Man kultiviert den Feigenbaum jedoch in großem Umfange, und dieser wird in Südeuropa wie überhaupt in allen heißen Ländern bei guter Pflege zu einem zwar nicht sehr hohen, aber doch stattlichen Baum mit breitästiger, schönbelaubter Krone. Bei dem Anbau ist schon aus alten Zeiten her die Kaprifikation der Feigen bekannt und beliebt. Eine kleine Gallwespe, genannt Feigen-gallwespe, legt ihre Eier in die Feigen des wildwachsenden Baumes, wodurch sich die Feigen viel größer und saftiger entwickeln, auch der Zuckergehalt erhöht sich dadurch. Deshalb hängte man schon im Altertum angestochene Feigen des wilden Baumes an die Zweige der angebauten Feigenbäume, und die ausschlüpfenden Wespen stachen dann auch diese Früchte an. Noch heute wird in vielen Gegenden des Mittelmeergebietes dieses Verfahren angewendet, doch gibt es auch Feigen, die ohne die künstliche Befruchtung ebenso saftig werden.
Die gemeine Feige ist im reifen Zustand außen purpurblau und fein bereift, innen grünlich weiß. Ferner gibt es kleine weiße und kleine grünlichgelbe Feigen mit rotem Fleisch. Bekannte gute Sorten sind: die Genueser Feige und die Feige von Savoyen; erstere ist von kugeliger Form mit dünnem Stiel, außen ist sie weiß, innen rot gefärbt. Außerdem sind
sehr beliebt die Smyrnafeigen, die als die beste Handelssorte hinsichtlich der getrockneten Feigen gelten.
In den wärmeren Ländern ist die Feige ein recht bedeutender und einträglicher Handelsartikel, und deshalb wird der Feigenbaum in großen Obsttreibereien an Spalieren, in Gewächshäusern oder an Mauern viel kultiviert. Als Haupthandelsplatz für Feigen ist Triest zu nennen.
Bezüglich der Zusammensetzung geben die folgenden Zahlen ein Bild. Frische Feigen Trockene Feigen
0/ 0/
/o /o
Wasser .•.......... 78,93 28,78
Zucker............ 15,55 51,43 (42—62,5)
Asche.............. 0,58 2,75
Fett.............. 0,32 1,27 (0,51—2,10)
Rohfaser.......... 1,23 3,90
Apfelsäure.......... 0,31 1,08
b. Verwertung.
1. Allgemeines.
Die hauptsächlichste Verwertung der Feigen besteht in der Trocknung, und zwar erfolgt diese an der Sonne, im Ofen und oft auch im heißen Wüstensande. In getrocknetem Zustande haben die Feigen eine gelb-