Forside
→
Bøger
→
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 1459
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konserven-Industrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetrieb.
Mit 278 Textabbildungen und 6 Tafeln mit Originalplänen
766
C. Obstanbau und -Verwertung.
bergiges Land; außerdem werden sie, mit Rücksicht auf ihre außerordentlich große Bedeutung in der Verwertungsindustrie, viel kultiviert. Die wilden Himbeeren haben zwar ein ergiebigeres Aroma, dagegen erzielt man bei den Kulturhimbeeren erheblich größere Früchte, die eine weit höhere Saftausbeute geben. Unter einigermaßen günstigen Verhältnissen ist der Anbau der Himbeeren immer als gewinnbringend zu bezeichnen, denn ihre Bearbeitung ist die denkbar einfachste. Für den Plantagenanbau haben sich besonders gut bewährt die Sorte n: Marlborough, Goliath, Fastolf, Superlativ, Harzjuwel, Immertragende von Feldbrunn, Baumford Seedling u. a. m. Diese Sorten passen allerdings nicht für alle Verhältnisse. Soll eine Plantage, neu angelegt werden, dann empfiehlt es sich, einen erfahrenen Fachmann zu Rate zu ziehen.
Bekannte Bezugsquellen sind die gesamten schlesischen Gebirgsgegenden, ferner Werder, Bayerische Pfalz, in Niederbayern die Bezirke Regen, Kötzling, Deggendorf, viele Bezirke im Harz und in Thüringen. Ferner liefern die Nachbarländer Böhmen, Ungarn, Galizien und Holland bedeutende Mengen von Himbeeren.
Da Himbeerplantagen hauptsächlich feldmäßig angelegt werden, so gestatten sie Zwischenkulturen, und besonders in den ersten Jahren kann der freiliegende Boden durch Erdbeeren, evtl, auch durch Kartoffeln oder Gemüse ausgenutzt werden. Bei Anwendung dieser Methode werden die laufenden Unkosten der ersten Jahre durch Unterkulturen gedeckt. Für den Versand sind mehrere Meilen Entfernung nicht wesentlich. Eventuell kann ein primitiver Schuppen gebaut werden, in dem ein Angestellter der Fabrik die Einmaischung unter Umständen auch die Konservierung an Ort und Stelle vornimmt. Es steht auch im Belieben der Einzelnen, die Beeren gleich frisch zu pressen, und den Saft nach der Fabrik zu schicken. Das Pflücken kann von Frauen und auch von Kindern vorgenommen werden; bei Verwendung solcher Arbeitskräfte stellt sich der Pflückelohn sehr niedrig. Es sei darauf hingewiesen, daß der von eigenen Plantagen erzielte Saft bei weitem demjenigen von gekauften Himbeeren übertrifft; denn wenn auch oft an der Zuverlässigkeit bewährter Händler nicht zu zweifeln ist, so erhalten diese doch ihre Ware meistens von. 20 und mehr verschiedenen Obstzüchtern, und ein Nachweis der Wässerung bei den Früchten ist schwer möglich, und der daraus erzielte Saft ist, wie bekannt, qualitativ stets bedeutend geringer.
Man kann ferner bei der Anlage der Plantagen so weit auf Sorten Rücksicht nehmen, daß besonders in bezug auf Farbe und Aroma, also die zwei wesentlichsten Faktoren in der gesamten Obstsaft-, Fruchtsirup- und Fruchtessenzenindustrie, das Höchste erreicht wird. Es ist immer ein hervorragendes Renommee für ein Geschäft, wenn es Fruchtsäfte, Fruchtsirupe oder auch Fruchtessenzen, ja überhaupt sämtliche Obstverwertungsfabrikate aus eigenen Plantagen anbieten kann.
Bei dieser Gelegenheit sei noch erwähnt, daß besonders größere Fruchtsaftpressereien und andere Obstverwertungsfabriken, in den seltensten Fällen ihren eigenen Bedarf decken können. Wenn man jedoch eine Anlage von 10 bis 50 Morgen hat, so kann man, wenn es sich z. B. um