Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band

Himbeeren. 783 sich eine Filterfläche, der die Hauptaufgabe insofern zufällt, als sie die Lösung in der richtigen Form reguliert. Nachdem man den oberen Teil des Kessels mit Gramilatedzucker*) vollgefüllt hat, gießt man so viel kaltes Wasser bzw. Saft darauf, bis der Kessel voll ist. Der Saft löst den Zucker auf, und der dadurch, entstehende Sirup geht durch den am Einsetzkessel befindlichen Siebboden auf den Filter. Dort staut sich der Sirup am Filter und geht erst durch, wenn er die erforderliche Schwere von 35° Beaumé oder 66 % Zuckergehalt hat. Zuerst wird der Sirup noch diinn- Abb. 883. Teilansicht des Himbeersirupeinkochraumes der Firma Friedr. Wendt & Söhne, Langenbielau. Nach Angaben von Ed. Jacobsen-Hamburg. flüssig erscheinen, bis sich die Filtermassen mit Zucker genügend gesättigt haben. Sobald aber der Sirup einmal dickflüssig herauskommt, wird der Apparat stets gleichmäßig dicken und kristallklaren Sirup liefern. Die Apparate liefern nach zuverlässigen Auskünften einen tadellos flüssigen Sirup, der regelmäßig 35° Beaumé und 66% Zuckergehalt hat. Der Hauptwert solcher Apparate liegt darin, daß man eine Wasserverdampfung vermeidet. Wenn man auch beim Einkochen des Himbeersirups das verdampfte Wasser wieder ersetzen kann, so ist es doch fraglich, ob das gewöhnliche Quell- oder Brunnenwasser das verdampfte Fruchtwasser vollwertig ersetzen kann, ganz abgesehen davon, daß beim Verdampfen Aromateile verlorengehen, die durch künstlichen Zusatz nicht ganz ersetzt werden können. *) Untei' „Granulated“ versteht man einen als Kristallzucker in den Handel kommenden Rübenzucker.