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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 1459
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konserven-Industrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetrieb.
Mit 278 Textabbildungen und 6 Tafeln mit Originalplänen
Kirschen.
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Am Rande der sogenannten Brandstellen tritt häufig Gummi aus. Zur Bekämpfung der Krankheit müssen die kranken Stellen im Winter ausgeschnitten werden. Die kranken Ästchen sind zu entfernen und zu verbrennen. Die durch das Ausschneiden entstehenden Wunden sind mit Teer oder Baumwachs zu bestreichen. Die zum Beschneiden gebrauchten Werkzeuge müssen sorgfältig mit einer 'Aprozentigen Kreosolseifenlösung gereinigt werden, damit bei ihrer Weiterbenutzung die Krankheit nicht auf gesunde Bäume übertragen werden kann.
Von den Feinden des Kirschbaumes sei zuerst der Pflaumenbohrer genannt, der die Stiele der jungen Früchte durchnagt. Auch die Früchte selbst zeigen Fraßstellen und enthalten in ihrem Innern eine weiße, braunköpfige, fußlose Larve. Zur Bekämpfung müssen die Bäume im Frühjahr abgeklopft werden und die auf untergelegte Tücher fallenden Käfer sind sofort zu töten.
Die schwarze Kirschblattwespe zerfrißt die Blätter. Auf ihnen kriechen schneckenähnliche, keulenförmige, 1 cm lange Tiere umher, deren gelbliche Körperfarbe von einem schwarzen Schleim verdeckt wird. Zur Bekämpfung werden die Larven mit Ätzkalk oder Holzasche bestäubt, und zwar muß eine zweimalige Bestäubung erfolgen, die zweite etwa eine halbe Stunde nach der ersten, wonach die Larven bald zugrunde gehen. Als Spritzinittel können verwandt werden: Quassiaschmierseifen-brühe, Nikotinschmierseifenbrühe und Uraniagrün.
Unter der weißfüßigen Kirschblattwespe haben vornehmlich Sauerkirschen zu leiden. Die Wespe legt ihre Eier in die Rippen der Blattunterseite, auf der sich dann die Larven aufhalten. Diese ernähren sich von den Blättern, indem sie sie durchlöchern und allmählich bis auf die Rippen ganz auffressen. Tieferes Umgraben des Bodens unter den Bäumen muß vorgenommen werden, um das Ausschwärmen der Wespen zu verhüten.
Die Kirschen selbst werden von der Kirschfliege angegriffen, die ihre Eier in die sich zu röten beginnenden Kirschen legt. Durch die Tätigkeit der Maden wird das Fruchtfleisch faul. Auch hier ist tieferes Umgraben und Kalken des Bodens im Herbst oder Frühjahr vorzunehmen.
b. Verwertung.
1. Allgemeines.
Die Verwertung der Kirschen ist außerordentlich vielseitig; ganz besonders eignen sie sich aber als Einmachefrucht. Eine nicht unwesentliche Bedeutung hat auch der Kirschsaft. Weniger kommen Kirschen in Betracht zur Marmeladenherstellung, mehr zur Jamfabrikation. In großen Mengen werden sie ferner verwertet zu Kirschwein, Kirschbranntwein, Kirschlikör usw.; endlich werden Kirschen auch gedörrt.
Für die einzelnen Verwertungsarten werden unzählige Sorten besonders empfohlen. Zum Dörren eignen sich sämtliche Knorpelkirschen sehr gut; am gesuchtesten für diese Zwecke ist die schwarze Knorpelkirsche. Getrocknete Kirschen werden manchmal zu Marmeladen oder marmeladen-51*