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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 1459
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konserven-Industrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetrieb.
Mit 278 Textabbildungen und 6 Tafeln mit Originalplänen
Apfel.
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Weibchen legt seine Eier im Herbst in die Ritzen der Rinden und auch an die einjährigen Schosse. Die im Frühjahr auskriechenden Larven stechen die Knospen an und saugen später an den Blütenstielen, dadurch schon die Blüten vernichtend. Kommt die Frucht noch zur Entwicklung, so wird sie unansehnlich. Früher trat der Apfelsauger nur vereinzelt auf, doch seit einigen Jahren macht sich dieser Schädling in steigendem Maße in vielen deutschen Obstbaugebieten bemerkbar und tritt besonders an der Niederelbe auf. Zunächst befällt er die Edelsorten, geht dann aber auch auf die geringeren Apfelsorten über.
Die Bekämpfung des Apfelsaugers verspricht nur dann Erfolg, wenn sie allgemein durchgeführt wird. Beispielsweise wird in diesem Winter seine Bekämpfung im Altenlande (dem großen Obstbaugebiet an der Unterelbe unterhalb Hamburgs), das unter den Schädigungen des Apfelsaugers seit mehreren Jahren besonders zu leiden hatte, unter polizeilicher Aufsicht mit 125 Motorspritzen durchgeführt. Zur Anwendung kommt neben selbstbereiteter Schwefelkalkbrühe die Theobaldschö Mischung.
100 1 Spritzbrühe der T h e o b a 1 d sehen Mischung werden folgendermaßen hergestellt:
Ein 1001 Faß wird mit 501 Wasser gefüllt, worin man 5 bis 6 kg Kochsalz unter häufigem Umrühren auflöst. Gleichzeitig wird in einem möglichst mit warmem Wasser gefüllten Eimer %■ kg Wasserglas unter wiederholtem Umrühren gelöst. Inzwischen werden 12 bis 15 kg frisch gebrannter Kalk (Ätzkalk) gelöscht. Die Löschung erfolgt so, daß man den Kalk nach und nach mit soviel Wasser besprengt, als die Stücke gerade aufzunehmen vermögen. Ein zu großer Wasserzusatz darf nicht erfolgen, da er den Vorgang des Löschens stört. Der richtig gelöschte Kalk zerfällt schließlich in ein feines Pulver, das man mit wenig Wasser zu einem Brei verrührt und dann unter weiterem Wasserzusatz zu einer Kalkbrühe (Kalkmilch) verdünnt. Die Kalkmilch wird unter Umrühren zu der im Faß befindlichen Kochsalzlösung gegeben, die Wasserglaslösung hinzugefügt und so viel Wasser nachgefüllt, daß das Faß 100 1 Theobaldsche Mischung als fertige Spritzbrühe enthält.
Anwendung: zum Einfüllen der Spritzbrühe in die Spritzapparate ist ein Sieb zu verwenden. Die Spritzung erfolgt im Februar und muß so vorgenommen werden, daß die Bäume vom Stamm bis zu den kleinsten Zweigen mit einem dicken, lückenlosen Kalküberzug bedeckt sind.
b. Verwertung.
1. Allgemeines.
Bei fast allen Verwertungsmethoden braucht man den Apfel, und für gewisse Obstverwertungszweige ist er überhaupt ausschlaggebend. Es sei nur hingewiesen auf die großen Apfelweinkeltereien, auf die Gelee- und Obstkrautfabrikation, ferner auf die besonders in Amerika übliche Herstellung der verschiedenen Dörräpfel.
Bezüglich der Auswahl unterscheidet man bei Tafeläpfeln verschiedene Qualitäten (vgl. hierzu C.1.9). Das Wirtschaftsobst muß je nach der Verwertungsart gewählt werden. Sollen die Äpfel verschieden bearbeitet Jacobsen, Konservenindustrie. 43