Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band

676 C. Obstanbau und -Verwertung. Antiseptikum zugesetzt wird. Es genügt auch eine lprozentige Kochsalzlösung. Häufig werden die Bohräpfel vor dem Dörren auch durch Schwefel gebleicht. Die Bohräpfel werden so auf die Dörrhorden gelegt, daß das Bohrloch nach oben zeigt. Der Dörrprozeß ist erst dann beendet, wenn man das Fruchtfleisch zwischen den Fingern zerdrücken kann, ohne daß sich noch Saft zeigt. Je nach der Art des Apparates müssen die Äpfel dauert länger als bei Ringäpfeln und ähnlichen Erzeugnissen. 6. Apfel, gedörrt (F r e n c h Pippins). Es handelt sich hier um eine Art Bohräpfel. Nach längerer Dörrzeit werden die Äpfel platt gedrückt. Im Gegensatz zu den eigentlichen Bohräpfeln bleibt bei den sogenannten French Pippins das Kernhaus in der Frucht. Besonders in Frankreich werden diese geplatteten Dörräpfel hergestellt. 7. Apfel, gedörrt (Ringäpfel). Bei Ringäpfeln handelt es sich durchweg um Qualitätsware, weshalb man für diese Herstellungsart nur gute Früchte wählt. Die Äpfel werden mit der Schälmaschine geschält und mit etwa 4 bis 12 Stunden dörren. Der Prozeß Abb. 367. Apfelgehäuseentfernungsmaschine. einem sogenannten Zerteiler in gleichmäßige Scheiben geteilt. Hierfür gibt es Vorrichtungen verschiedener Art. Die Firma E. Herzog in Leipzig liefert Apparate, bei denen das Schälen, das Ausstößen des Kernhauses und die Scheibeneinteilung zugleich erfolgen. Die Ausbeute der Ringäpfel beträgt etwa 13 Pfund, die anzuwendende Hitze 90 bis 100° C. Weißfleischige Sorten sind auch hier zu bevorzugen. Das Fruchtfleisch darf nicht mit Eisen in Berührung kommen. 8. Apfel, gedörrt (Cores, Skins). Bezüglich der Schalen und Kerngehäuse (Cores und Skins), die besonders bei der Herstellung von Ring- und Bohräpfeln die Abfälle bilden, sei bemerkt, daß diese ebenfalls getrocknet werden. Es sind in ihnen sehr wertvolle Gelierstoffe enthalten, und daher finden sie bei der Apfelgeleebereitung und auch bei der Herstellung von Marmeladen vielfach Ver-