Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band

Fang und Ausfuhr. 1033 Umstellung in der gesamten Fischindustrie ein, und zwar als Folge eines großzügig auf genommenen Frischheringsimportes und des Aufblühens unserer eigenen Nordseefischerei. Die Anlandung außerordentlich großer Fischmengen zu billigeren Preisen, als sie die Kleinfischerei anbringen konnten, gab den Anreiz, in den an der Nordseeküste aufblühenden großen Fischanlandungszentren die Fabrikation von Fischwaren aufzunehmen. Den Ausgangspunkt dieser Entwicklung einer deutschen Fischindustrie bildete Altona, gleichzeitig Mittelpunkt des Importes von ausländischen Frischheringen. Die gute Aufnahme der eingeführten Rohware gab wiederum der eigenen Fischerei den Ansporn, den Frischheringsfang mit Abb. 503. Fischdampfer mit Grundnetz fischend. Hilfe unserer deutschen Fischdampferflotte so weit zu steigern, daß eine Versorgung der Industrie mit eigenen Fischprodukten ermöglicht wurde. Diese Entwicklung hat nach dem Kriege mit besonderer Intensität eingesetzt. 2. Fang und Anfuhr. Die Versorgung der Fischindustrie mit Rohmaterial geschieht, wie schon oben gesagt, durch die Fischerei. Deren Ertrag wird durch Faktoren bedingt, die sich heute noch im wesentlichen einer Beeinflussung durch die menschliche Technik entziehen. Die Methoden des Fischfangs und die Lage der Fangplätze, die großenteils in weiter Entfernung von den Landungsplätzen liegen, haben in der Fischerei eine gewisse Be-liandlungs- und Konservierungsmethode großgezogen, die zur Charakterisierung des Rohmaterials erwähnt werden müssen. Als hauptsächlichste Fanggebiete für die nordeuropäische Fischerei kommen die Nordsee, die Ostsee, Gewässer vor der norwegischen Südküste, Island und das