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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 1459
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konserven-Industrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetrieb.
Mit 278 Textabbildungen und 6 Tafeln mit Originalplänen
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E. Fischverwertung.
Abwässern ist eine Zeitlang in Mitteleuropa eine starke Reduzierung der Störe eingetreten, so daß man fast von einer Vernichtung des Bestandes sprechen konnte. In den letzten Jahren sind intensive Schonmaßnahmen ergriffen worden, die zu einer Steigerung des Bestandes geführt haben.
Ähnliche Verhältnisse wie in Mitteleuropa liegen in Nordamerika vor, wo an der Atlantischen Küste und in den Kanarischen Seen erhebliche Störbestände vorhanden waren. Diese sind ebenfalls Flußregulierungen und Industrieabwässern zum Opfer gefallen. Die Raubfischerei hat die Vernichtung wesentlich unterstützt. Für die Versorgung unserer Industrie kommt die nordamerikanische Störfischerei nicht in Frage.
Dornhai oder Seeaal (Acanthias vulgaris). Während in Südeuropa die Verwertung von Haien zu Nahrungszwecken schon seit längerer Zeit eine gewisse Bedeutung besitzt, hat man in Nordeuropa und besonders in Deutschland den hohen Geschmacks- und Nährwert dieses Fisches erst im Laufe der letzten Jahrzehnte richtig zu würdigen gelernt. Die Schwierigkeiten bei der Einführung dieses Materials in den Konsum, die auf gänzlich unbegründetem Vorurteil beruhen, haben hauptsächlich zur Einführung des Decknamens Seeaal geführt, der eine gewisse Berechtigung in der Formähnlichkeit der beiden Fische in verarbeitetem Zustand findet.
Der Dornhai wird hauptsächlich von der Grundschleppnetzfischerei eingebracht. Die Fische werden auf See geschlachtet und vereist. Der Versand erfolgt ebenfalls in Eispackung in den auch für andere Seefische üblichen Formen. Hauptfanggebiete für Dornliai sind die Nordsee, der Englische Kanal, der Bristle Kanal und die Gründe westlich von Schottland. In den Vereinigten Staaten und Kanada werden gelegentlich Dornhaie in ungeheurem Maße gefangen, bisher aber noch nicht zur Herstellung von menschlicher Genußware verwendet. Als industriell wichtige Anbringungsplätze kommen Fischereihäfen von Deutschland, Holland, Belgien und England in Frage.
Eine handelstechnische Sortierung der Dornhaie nach Größen erfolgt nicht. Die Ware wird am Markt unsortiert verkauft. Es ist dabei zu beachten, daß zu Zeiten ein naher Verwandter des Dornhaies, der Hundshai (Galeus vulgaris) in den Dornhaifängen mit auftritt. Er besitzt eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Dornhai, ist im Durchschnitt aber größer. Während der Dornhai selten eine Länge von 1 m erreicht, wird der Hundshai bis zu 2 m lang. Infolge seiner schlechten Fleischbeschaffenheit und seines unangenehmen Beigeschmackes ist der Hundshai für die Verwendung als Speisefisch unbrauchbar.
Eine andere Haifischart, welche in der Nordsee eine große Rolle spielt, ist der Heringshai (Lamnacornubica Guid). Er tritt zwar nicht in Scharen auf, erreicht dafür aber eine ansehnliche Größe mit einem Gewicht von 1 bis 3 Zentnern. Seine Verbreitungsgebiete sind die norwegische Küste und das Mittelmeer; ein sehr ähnlicher Fisch, der mit dem genannten vielleicht identisch ist, kommt in großer Zahl auch an den atlantischen Küsten von Amerika vor.