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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 1459
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konserven-Industrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetrieb.
Mit 278 Textabbildungen und 6 Tafeln mit Originalplänen
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E. Fischverwertung.
lösung gemischt. Diese Mischung wird auf (mit Polierrot und Alkohol) sorgfältig gereinigten Spiegelglasscheiben in ganz dünner Schicht aufgegossen, trocknen gelassen und als feine Haut abgehoben; diese wird nun zerkleinert und in geeigneten Lösungsmitteln gelöst.
Nach einem anderen Verfahren werden die Schuppen mit Ammoniak behandelt, damit sich die organische Substanz löst und die Guaninkristalle übrigbleiben. In Alkohol gelöst, geben sie die sogenannte Essenz d’Orient. Mit dieser werden hohle Glaskugeln auf der Innenseite benetzt, dann gießt man Wachs in die Kügelchen, und die Perlen sind fertig. Zur Herstellung einer Silbertinktur aus Fischschuppen gießt man das Ammoniakwasser aus der sogenannten Perlenessenz von den abgesetzten Schuppen ab, verdrängt die Hauptmenge des Wassers mit einer flüchtigen in Wasser lösbaren Flüssigkeit und fügt eine flüchtige mit Wasser nicht mischbare Flüssigkeit hinzu, die einen höheren Siedepunkt als diese hat, z. B. Amyl-azetat. Man erhitzt nun auf 100°, so daß das Wasser verdunstet, ohne daß die Fischschuppen zusammenbacken, vermischt den Rückstand direkt mit einem Zelluloselack und erhält so in Wasser unveränderliche, perlmutterartige Überzüge. Außerdem bestehen noch verschiedene andere Verarbeitungsmethoden.
Durch Kochen von ihren Häuten befreite Fischaugen werden durch Schleifen als sehr wirkungsvolle, allerdings wenig haltbare Schmucksteinimitationen verwendet. Die glasartige Linse des Fischauges läßt sich außerdem, wenn man während des Kochens geeignete Teerfarbstoffe zusetzt, entsprechend färben.
Auf Leder wird die Haut der verschiedenartigsten Fische verarbeitet. Besonderes Interesse verdient die Verwertung der Haut der Haifische. Die Haut wird den Fischen unverletzt abgezogen, nachdem man Kopf und Schwanz entfernt und .längs des Rückens einen Schnitt geführt hat. Nach dem Abziehen wird die Haut gewaschen und in eine Salzlösung gelegt. Dann muß sie getrocknet und von neuem trocken gesalzen werden. Darauf findet der Gerbprozeß nach dem Lohgerbe- oder Chromverfahren statt. Das Leder findet mannigfache Verwendung für Luxusartikel und auch für Schuhwerk. Häute, die für diese Zwecke zu klein sind, geben sehr lange und seidenartige Fäden, die gewebt werden können und dabei einen sehr widerstandsfähigen Stoff liefern. Gewöhnlich werden vor dem Gerben die chaprinartigen, spitzen Einlagerungen der Haut entfernt. Man hat für das Chaprin der Haifischhaut nicht mehr soviel Verwendung wie früher, wo es hauptsächlich als Poliermittel benutzt wurde, doch wird es auch jetzt noch vereinzelt zu diesem Zweck gebraucht, z. B. in der Diamantenschleiferei, mehr aber neuerdings in der Automobilindustrie, wo es wegen seiner großen Widerstandsfähigkeit als Schutz für die Bereifung benutzt wird.
Außer den genannten Verwertungsmöglichkeiten lassen sich die verschiedenen Abfallstoffe zu Kautschuk-Ersatzstoffen, Gummi, Malerfarben, Brikettbindemittel, Leinölersatz, Linoleum usw. verarbeiten.