Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band

Milchkonserven. 1319 Bedienung 7 Mann ............. 40 M. Kraft einschließlich. Dampf................. 80 ,, Kühlwasser ................. 12 „ Öl, Schmiermaterial und sonstige Unkosten . . 18 ,, Zusammen 150 M. 10 000 1 Milch å 0,16 M. ........... 1600 „ 11 000 Dosen . 1000 ,, Zusammen 2750 M. Anlagekosten: 50 000 M., davon 20 % Amortisation und Zinsen = 10 000 M. oder auf 300 Arbeits- tage pro Tag ........................... 33 M. Reklame . 27 ,, Die Herstellungskosten von 10 000 Dosen kon- densierter Vollmilch stellen sich also auf zusammen 2810 M. oder pro Dose auf etwa 0,28 M., und zwar für ungezuckerte kondensierte Vollmilch. Bei gezuckerter kondensierter Vollmilch ist infolge des höheren Zuckergehaltes der Herstellungspreis für eine Dose kondensierte gezuckerte Vollmilch noch geringer, so daß das Geschäft mit gezuckerter kondensierter Vollmilch vorteilhafter ist. d. Kasein und Milchzucker. Eine Verwendung von Magermilch kann auch in der Weise erfolgen, daß man daraus Kasein und Milchzucker gewinnt. Die Herstellung von Kasein erfolgt in der Weise, daß man den Käsestoff durch Lab oder durch Säure fällt, und zwar unter Erwärmung. Der auf diese Weise gewonnene Quark wird in Quarkpressen oder ähnlichen Vorrichtungen ausgepreßt. Man gewinnt ein Kasein mit etwa 50 bis 60%; Wassergehalt, das nun in Trockenstuben, Vakuumtrockenschränken oder selbstrotierenden Vakuumtrockenapparaten getrocknet werden kann. Die von Dr.-Ing. h. c. Emil Paßburg, Berlin, erfundenen Vakuumtrockenschränke haben sich für die Trocknung von Kasein bewährt, weil mit ihrer Hilfe nach besonderem Verfahren mit schneller Trocknung ein sehr helles Kasein bei niedriger Temperatur gewonnen werden kann. Die bei der Kaseinherstellung übrig gebliebenen Molken können auf Milchzucker verarbeitet werden. Zu diesem Zweck werden diese in Aluminiumausscheidungsgefäßen neutralisiert und gelangen dann in ein Sammelgefäß, in dem sie zur Filtration vorgewärmt werden. Nachdem die Molke filtriert ist, fließt sie in ein weiteres Sammelgefäß und wird nun in einem Vakuumver dampf apparat möglichst schnell bei niedriger Temperatur eingedickt, damit bei etwaigem Vorhandensein von Milchsäure in der Molke der Milchzucker nicht invertiert. Nachdem die Eindampfung erfolgt ist, wird der Sud in Kristallisationsgefäße abgelassen. Nach etwa 24 Stunden wird die- Kristallisation erfolgt sein, die durch beständige Kühlung wesentlich gefördert werden kann. Nach vollständiger Kristallbildung wird die Füllmasse in einer Zentrifuge abgeschleudert. Das gewonnene Produkt ist Rohzucker.