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Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Handbuch Für Die Konserven Industrie; Zweiter Band
Forfatter: Eduard Jacobsen
År: 1926
Forlag: Verlagsbuchhandlung Paul Parey
Sted: Berlin
Sider: 1459
UDK: 664.8 Jac
Fabrikative Verwertung von Gemüse, Obst, Fleisch, Geflügel, Fisch sowie Herstellung von Gebäck-, Milch- und Eikonserven und Feinkostfabrikaten unter Berücksichtigung des für die Konserven-Industrie wichtigen Gemüse- und Obstanbaues.
Mit Darstellungen, Skizzen und Kostenanschlägen der dazugehörigen Fabrikbetrieb.
Mit 278 Textabbildungen und 6 Tafeln mit Originalplänen
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G. Feinkostfabrikate.
wird. Sorgfältig hergestelltes Sesamöl wird sehr schwer ranzig. Die warm gepreßten Öle sind dunkler und besitzen infolge ihres hohen Gehaltes an Fettsäuren einen etwas scharfen Geschmack. Sie werden nur für technische Zwecke, hauptsächlich für die Seifenfabrikation gebraucht. Das Sesamöl findet äls Speiseöl vielfach Verwendung. Die größten Mengen werden jedoch in den Margarinefabriken benutzt, da nach den gesetzlichen Bestimmungen der Margarine, um ihre Erkennbarkeit zu erleichtern, 10% Sesamöl zugesetzt werden müssen.
6. Baumwollsamenöl. Das Baumwollsamenöl (Oleum Gossypii) wird aus dem Samen der verschiedenen Arten der Baumwollstaude gewonnen. Die Staude gehört zu den Malvengewächsen. Sie gedeiht gut in einem feuchtwarmen Klima bei einer mittleren Temperatur von 19—25°, und wird in den Ländern, in denen diese Bedingungen vorhanden sind, in großem Umfange kultiviert.
7. Leindotteröl. Das Leindotteröl (Oleum Camelinae) wird aus dem Samen der Lein- oder Flachsdotterpflanze gewonnen. Die Pflanze gehört zu den Kruziferen und wird in Mitteleuropa, im Kaukasus und in Sibirien angebaut. Die Samen enthalten 31—34 %■ Öl.
8. Buchenkernöl. Das Buchenkernöl (Oleum Fagi silvaticae) wird aus Früchten der gemeinen Buche oder Rotbuche gewonnen. Die Früchte bestehen aus rund 33 % Schalen und 67 %■ Samenkernen. Diese enthalten 28-43 % Öl.
D. Nichttrocknende Öle. 1. Olivenöl. Das Olivenöl (Oleum Olivarum) wird aus dem Fruchtfleisch des Ölbaumes gewonnen. Der Ölbaum kam ursprünglich im Orient, Palästina und Kleinasien wild vor, ist jetzt aber über das ganze Mittelmeergebiet verbreitet und wird in vielen Spielarten kultiviert. Italien allein zählt etwa 300 Arten. Seit dem 16. Jahrhundert wird er auch in Amerika angebaut. Auch in Südaustralien nimmt die Kultur des Olivenbaumes von Jahr zu Jahr zu. Im Jahre 1902 zählte man in Australien 66 852 Olivenbäume, die 11327 Gallonen Öl lieferten. Ferner ist die Olivenzucht im nördlichen Afrika sehr bedeutend. Der Ölbaum wächst sehr langsam, ist aber fast unvergänglich, verlangt eine mittlere Sonnenwärme und gedeiht sowohl in der Ebene wie in Höhenlagen. Schon in den frühesten Zeiten wurde der Ölbaum hochgeschätzt und infolgedessen in Palästina, Griechenland, Italien und Südgallien angebaut.
Der Ölbaum hat fleischige Steinfrüchte von Haselnuß- bis Taubeneigröße, die bei der wilden Form länglich und schwarz, bei der kultivierten Form oval bis kugelig sind. Die Farbe der Frucht kultivierter Formen ist je nach der Reifezeit grün, weißlich oder rötlich, violett bis schwarz, das Fruchtfleisch ist ölig, grünlich oder weiß gefärbt. Sowohl das Fruchtfleisch wie der Stein und Samen enthalten Öl, jedoch vorwiegend das Fruchtfleisch, in dem 20—70 % Öl enthalten sind. Nur das aus dem Fruchtfleisch gewonnene Öl wird zu Speisezwecken benutzt, das aus den Steinen und Samen bereitete öl dient lediglich zu technischen Zwecken.