Graphische Behandlung Der Kontinuierlichen Träger mit festen, elastisch senkbaren oder drehbaren und elastisch senk- und drehbaren Stützen
Forfatter: A. Ostenfeld
År: 1905
Sider: 10
UDK: St.f. 624.021 Ost
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linienzug konstruiert werden kann, wenn nur die beiden
ersten Seiten, z. B. am linken Ende, bekannt sind.
Von dem gesuchten Schlußlinienzug weiß man, daß
die erste und letzte Seite durch gegebene Punkte gehen
sollen (der Einfachheit halber setzen wir im folgenden
voraus, daß M0 = 0 und Mn = 0, in welchem Falle die
erwähnten Punkte mit dem ersten und letzten Stutzpunkte
zusammenfallen) und weiter, daß die in Abb. 4 gezeigte,
eben beschriebene Abhängigkeit zwischen den aufeinander
folgenden Seiten bei jeder Winkelspitze erfüllt sein soll.
Durch diese Bedingungen ist der Schlußlinienzug voll-
ständig bestimmt.
Läßt man eine einzige Bedingung fort, z. B. die, daß
der Schlußiinienzug durch den letzten (wten) Stützpunkt
gehen soll, können unendlich viele Schlußlinienzüge ge-
zeichnet werden, die allen übrigen Bedingungen genügen;
in allen diesen muß indessen jede Seite einen
festen Punkt enthalten. Der Beweis läßt sich ohne
größere Schwierigkeit mit Hülfe des in Abb. 4 gezeigten
Zusammenhanges geometrisch führen; da indessen die rein
graphische Konstruktion dieser Festpunkte ziemlich um-
ständlich und wegen der Umständlichkeit auch leicht zu
ungenau wird, weshalb wir unten deren Bestimmung teil-
weise mittels Berechnung durchführen, ziehen wir hier
vor, auch den Beweis mittels Rechnung zu liefern. — Zu
diesem Zwecke müssen wir die Gleichungen 8'„ 4 - 8" = 0
in etwas anderer Form wie früher anschreiben. Indem
wir der Kürze halber die Anzahl der Felder z. B. « = 7
annehmen, lauten dann die Gleichungen:
Ci ^ 4- diX2 -|- e, X3
^2 ^1 4“ C!^2 4~ d2X3 4- ®2-^4
« ^^ ^^^ ^ C3^3 +^3-^4
atX2 + ^4-^3 + C4 ^4
fls ^ + b3Xt
Xi
gegebenen Vertikalen gehen muß; man findet nämlich die
hier abgeschnittene Ordinate
Weiter sieht man ein, daß Ct und C2 und somit x und x'
von der Belastung unabhängig sind und also berechnet
werden können, indem man die Glieder B in 20) gleich
Null setzt.
Die Festpunkte, deren Existenz wir hier bewiesen
haben, wollen wir im folgenden „J-Punkte“ nennen; in
derselben Weise kommt man natürlich zu einer anderen
Reihe von Festpunkten („TV-Punkte“), indem man von
allen den gegebenen Bedingungen die einzige fortläßt,
daß ^0 = 0 (oder gegeben) ist. Falls nur die eine
dieser Reihen von Festpunkten, z. B. den J-Punkten,
bekannt ist, kann der Schlußlinienzug eingelegt werden,
indem man von der letzten Seite zwei Punkte kennt und
von allen den übrigen je einen Punkt.
Wie oben gesagt, ist indessen die direkte graphische
Ermittlung dieser Punkte nicht sehr praktisch; dagegen
läßt sich mit Vorteil ein gemischtes Verfahren anwenden,
so daß man nur J2 (den J-Punkt der zweiten Seite)
mittels Rechnung, und davon ausgehend die übrigen
mittels graphischer Konstruktion herleitet. Für die durch-
zuführende Berechnung hat man zuerst ein für allemal
die Unterdeterminanten U1} U2...., die der letzten lot-
rechten Kolonne der folgenden Determinante entsprechen,
= ö,
- #2
+ e3X5 - B3
+^4^s+«tAr6 —Ei
+ C5^s + d3X64- e6X7 = B3
4 ^ ^ 4 c6 ^8 + ^6^7 = Ba
D
Bi + C2
wo
der
21)
die
Br = K,. -j- Kÿ + Rr + R,- Die Koeffiziente auf
linken Seite haben mit den Abkürzungen:
folgenden Werte:
«r = Pr-p b,. = ar ----------------pr_, — (p,. + V,.),
■ Cr = ßr + ßr + (pr + V,.) + (vr+1 + pr),
dT ~ Ir (Vr+1 4 P,) Pr+p ^r Pr+p
In den Gleichungen 20) ist X, (X„) nicht gleich
Null gesetzt und somit diese Bedingung nicht eingeführt;
wir haben somit sechs Gleichungen mit sieben Un-
bekannten, also unendlich viele möglichen Schlußlinien-
züge. Eliminiert man alle die unbekannten bis auf zwei
aufeinander folgenden, z. B. X3 und X4, ergibt sich:
23) CiX3+C2Xt=D,
und daraus kann gefolgert werden, daß die durch X3
und X4 bestimmte Schlußlinie (Abb. 5) durch einen festen
Punkt auf der durch die Abstände
zu bilden. Aus der Gleichung [entsprechend 23)]:
e, 0 0 0 0 CiXi+dxX2-B}
d2 e2 0 0 O b2Xi ~\-c2X2— B2
c3 d3 e3 0 0 a3T, 4-63X2 — 53 _o
^4 C4 ^4 «4 0 «4^2 — ^4
«5 J5 C5 d, e5 —B,
0 «6 ^G C6 ^6 — B,
erhält man nämlich, indem alle B gleich Null gesetzt
werden, die Abszisse x zum Fußpunkte der J2-Vertikaleu
23 a) (da X2 = 0):
X — ______________ _^1 ^ + C2 ^2 + ^^ + «1 /4, _______
(C1 + d^) Ui + (^2 + C2) ^2 +• (a3 + &3) U3 + «4 Uf 2’
und die Ordinate zum J2-Punkt (nach 23 b):
jo j _ _________Bi Ux + B2 U2 + ...B^^ü^ __________,
(Ci + d^ Ut 4- (b2 4- c2) U2 + (a3 + b3) U3 + aiUi'
nach
24)
24 a)
23 a)
die beiden letzten Formeln sind gleich für den Fall einer
beliebigen Anzahl (n) Felder aufgeschrieben.
Wenn der Abstand H, J“ = x (Abb. 6) nach 24)
berechnet ist, konstruiert man einen beliebigen Schluß-
linienzug durch ao und J“, derselbe schneidet dann die
Achse in dem übrigen J"-Punkte. Die Konstruktion ist
in Abb. 6 gezeigt; a^ und ata2 werden willkürlich
gezogen; die ganze Richtungsfigur, außer is'i, kann sofort
gezeichnet werden (gs\ ist wagerecht), und indem die
(I-Punkte in der Achse liegen, findet man hierdurch S'.
und mittels S[ 0t dann S^ und somit die Richtung is[
der Schlußlinie a2a3. — In derselben Weise findet man,