Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Aufnahme diefer Beftellung hielt ihn faft ein halbes Jahr in Wien feft. Erft um Neujahr
1841 wurde ihm infolge des fchleppenden Gelchäftsganges der Behörden der letzte Teil
des Auftrags beftätigt. Schon nahte der Ablieferungstermin für die erften Malchinen,
aber Alfred wußte die Arbeit daheim in Hermanns treuen Händen gefiebert und eilte
von Wien im Januar 1841 direkt nach Berlin, um dort die Aufftellung der inzwiPchen
eingetroffenen Mafchinen für Vollgold &. Sohn zu leiten. Erft im Februar kehrte er, erfüllt
von den größten Hoffnungen, nach Effen zurück. Aus Wien brachte er außer dem
Auftrage der Münze noch andere bedeutende Beftellungen, aus Berlin den vollen Betrag
des gelieferten großen Walzwerks mit. Hier hatte er die Bekanntfchaft des Begründers
der deutCdhen Neufilberinduftrie, Georg Henniger, gemacht und mit ihm den Plan
verabredet, gemeinfchaftlich eine große Neufiiberfabrik mit WafTerkraft in Schießen
zu gründen, für welche Henniger das Kapital hergeben, Krupp aber die Mafchinen liefern
follte. Diefer Plan zerlchlug fich allerdings, doch hatte die Annäherung an Henniger eine
Reihe von lohnenden Aufträgen im Gefolge und brachte Krupp mit den damals fchon
bedeutenden Neufiiberfabriken Deutfchlands in nähere Berührung.
Nach Alfreds Eintreffen in Effen wurde an den Wiener Münzwalzwerken mit allem
Eifer gearbeitet. Durch verfchiedene HindernifTe waren die Arbeiten fehr verzögert
worden. Andauernder proft hatte die Wanerverforgung gehemmt und die Dampf-
marchine und die Härtekammer zeitweilig außer Betrieb gefegt. Trotzdem gingen noch
im März die erften Sendungen ab, und bald danach reifte Alfred felbft wieder nach
Wien, gefolgt von dem erften, fchon in Berlin bewährten Monteur der Firma. Die
Arbeit in Wien erwies fich über Erwarten fchwierig. Die anfänglich freundliche Haltung
der Münzleitung war, anfeheinend beeinflußt durch Intriguent der Wiener Konkurrenz,
einer fichtlichen Voreingenommenheit gewichen. Man legte Krupp alle denkbaren
Schwierigkeiten in den Weg. Arbeiter der Münze machten Verfuche, die neuen Ma-
fchinen durch Mangel an Pflege oder durch abfichtliche Überanftrengung zu verderben,
und nur die Gefchicklichkeit des Monteurs und die Aufrnerkfamkeit Krupps verhinderten
größeres Unheil. Bei der Prüfung der aufgeftellten Malchinen wurden faft unerfüllbare
Anforderungen geftellt und jedes Entgegenkommen verfagt. Die vereinbarten Zah-
lungen wurden verweigert, eine unparteiifche Prüfung abfichtlich hingezögert und
endlich, als man nichts anderes mehr gegen die Walzwerke vorbringen konnte, wurde
jene Forderung des vollkommenen Juftwalzens der Scheidemünze erhoben. Vergeblich
Richte Krupp die Auffichtsbehörden zu überzeugen, daß diefe Forderung unerfüllbar
und von ihm nur in Unkenntnis über die Natur der gegoffenen Barren eingegangen
fei. Vergeblich ließ er fich die Richtigkeit diefer Ànfchauiing von den bewährteften
deutfehen Fachleuten beftätigen, vergeblich reifte er felbft nach Berlin, um dort bei der
Königlichen Münze Erkundigungen einzuziehen. In Wien hielt man an diefer Bedingung
um (b hartnäckiger feft, als Krupp felbft zugeftehen mußte, zuviel verfprochen zu haben.
Inzwifchen wurde feine Abwefenheit in EfTen fcliwer empfunden. Die wertvollfte
Kraft war dem Gefchäft entzogen, Alfreds Aufenthalt in Wien feit einem Jahr drohte
den Gewinn an der ganzen Lieferung aufzuzehren, und das in den Wiener Walz-
werken feftgelegte Kapital fehlte dem Betriebe. Für die abermalige Erweiterung der
Fabrik Warenverpflichtungen eingegangen, die je^t drückten; der früher fo blühende
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