Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Derruffirche Umfa^ hatte 1838 recht verfprechend eingefetjt und im folgenden Jahre
faß die Höhe des franzöfifchen erreicht. Aber mit dem Aufhören der Reifen nach dem
Tode von Thies gingen auch die Beftellungen fchnell zurück und fchliefen 1842 faft ganz
ein. Im März 1841 trat Alfred Krupp in einem Brief an den ruffifchen Gefandten in Berlin
noch einmal dem Plan eines Zweiggefchäftes in Rußland näher, den fchon fein Vater
gehegt hatte, aber die Notlage der folgenden Jahre ließ folche Abfichten zurücktreten. —
Der Export nach Frankreich, der 1836 begann, hatte fich in den erften Jahren unerwartet
gehoben, fo daß er 1839 etwa 30 Proz. der ganzen Produktion betrug. In demlelben Jahre
feiste aber auch fchon die erwähnte Wirtfchaftskrife in Frankreich ein, die fich dann rafch
über ganz Europa verbreitete. Der franzöfifche Clmfa^ Tank 1840 auf einen ganz un-
bedeutenden Betrag, und der ganze Export fiel binnen Jahresfrift von 70 Proz. auf
20 Proz. des Llmfchlags. Durch diefes unerwartete Sinken des franzöfifchen Gefchäfts
wurde Alfred Krupp veranlaßt, die beabfichtigte Errichtung einer ftändigen Vertretung
in Paris rafch zu verwirklichen. Nur mit Hilfe eines gefchickten, dort anfäffigen Gefchäfts-
mannes, der die franzöfifche Kundfchaft zu behandeln wußte, konnte man hoffen, das
Gefchäft wieder zu beleben. Durch einen Vertrag vom 28. April 1841 wurde der Kauf-
mann Alexander Kallé in Paris als franzöfifcher Vertreter der Gußftahlfabrik beftellt.
Gleichzeitig wurde ein Lager von Walzmarchinen und eine kleine Werkftatt eingerichtet,
in welcher die in Frankreich verkauften Walzen nachgefchliffen werden konnten. So
entftand die erfte ftändige Vertretung der Kruppfchen Fabrik im Auslande. Für die Ent-
wicklung der Firma Krupp hat fie längere Zeit eine große Bedeutung gehabt. Kallé erwies
fich als ein überaus tüchtiger Gerchäftsmann. Binnen kurzem gelang es ihm, das franzö-
fifche Gefchäft wieder fo emporzubringen, daß in den nächften Jahren etwa ein Drittel
der Produktion dorthin verkauft wurde. Krupp felbft fchä^te diefen Erfolg fo hoch ein,
daß er fpater fagte: «In Paris habe ich durch die Lieferung von Gußftahlwalzen für Gold-
arbeiter zuerft die Exiftenz der Fabrik fundamentiert, zu einer Zeit, wo überhaupt mein
Verkehr mit Preußen faß Null war». — Kalle ließ auch den Süden von Frankreich bereifen,
wodurch feit 1843 das Gebiet von Lyon für den Abfa^ Kruppfcher Lahnwalzen erfchlonen
wurde. Früher hatte man hierher nur Rietwalzen geliefert. 1843 warneben Kallé auch
Hermann Krupp in Frankreich tätig, wo fich damals die Ausficht einer anfehnlichen
Lieferung für die beabfichtigte Neueinrichtung der franzofifchen Münze bot. Die Ver-
handlungen hielten ihn bis zum Frühjahr 1844 in Paris feft, zerfchlugen fich aber dann
und wurden erft im folgenden Jahre wieder aufgenommen. Kallé hat fich auch für die
Einführung der erften GußftahlkürafTe und Flintenläufe bemüht, mit deren Herftellung
Krupp 1843 begann. Es war ihm jedoch nicht mehr befchieden, die Früchte feiner Arbeit
zu ernten. Im Sommer 1844 erkrankte er am Typhus und ftarb binnen wenigen Tagen
am 2. Juni 1844. Für die Firma Krupp erwuchs dadurch, neben dem Verluft eines treuen
Gefchäftsfreundes und erfolgreichen Mitarbeiters, abermals eine beträchtliche Störung
des franzofifchen Gefchäfts. Zum Erfa^ Kallés wurde ein [(weilen die Parifer Firma Richter
&. Hagdorn beftellt, deren Inhaber zwei deutfehe Kaufleute waren, und am 1. Juni 1845
wurde ihnen die franzöfifche Vertretung dauernd übertragen.
Das Jahr 1843 vereinigte die drei Brüder Krupp wieder für einige Zeit zu gemein-
(chaftlicher Arbeit in EfTen. Hermann hatte fich während der langen Abwefenheit Alfreds
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