ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
und Amerika bearbeitet würden, während feine Firma an beiden Fabriken dauernd beteiligt blieb. Er plante alfo eine Ausbeutung feiner Erfindung im größten Umfange. In dem Inhaber der Elberfelder Metallwaren- und HarnifchfabrikWilh. Jäger, einem rührigen und intelligenten Gefchaftsmann, glaubte er die richtige Kraft für fein Unter- nehmen gefunden zu haben. Durch die Lieferung von Gußftahlblechen fiirKürä(Te war er Anfang 1844 mit Jäger in Verbindung getreten und hatte (ich überzeugt, daß die LöfFel- fabrikation recht gut in deffen Gefchäft hineinpaßte. Jäger war geneigt, auf Krupps Vor- Tchlag einzugehen. Er war felbft ohne großes Vermögen, hatte aber eine finanzielle Stütze in dem alten Elberfelder Bankhaufe von der Heydt, Kerften &.Söhne, zu deffen Inhabern er in verwandttchaftlichen Beziehungen ftand, und glaubte mit diefer Hilfe die Sache durch- führen zu können. Aber es kam bald zu Meinungsverfchiedenheiten, vor allem über den Ort derGründung. Jäger wünfchte die Fabrik der bequemeren Leitung wegen nach Elber- feld, Krupp wünfchte fie mit Rückficht auf billigere Anlage und Betrieb nach Effen zu ver- legen. Während der Verhandlungen kam es auch auf andern Gebieten zu Llnftimmig- keiten: Krupp glaubte (ich von Jäger unbillig behandelt, und fein Mißtrauen wurde dadurch beftärkt,daß Jäger ihm zur Anficht übergebene Befteckproben auf der Berliner G ewerbe- Àusftellung im Sommer 1844 ausftellte, ohne Krupp als Urheber zu nennen. Letterer brach Cchließlich die Verhandlung mit jener Schroffheit ab, die ihn immer kennzeichnete, wenn er (ich in feinen Abfichten mißverftanden fah oder fich übervorteilt glaubte. Dies- mal zog diefer Schritt eine unerwartete Folge nach fich, indem ihm fein Vorgehen nicht nur von Jäger, Condern auch von den Inhabern der Firma von der Heydt, Kerften & Söhne fehr verübelt wurde und eine dauernde Verftimmung hinterließ. Krupp hielt an dem Plane der Errichtung einer Befteckfabrik in Effen feft. Er hatte fchon längere Zeit an den Ma- fchinen dafür arbeiten laffen und kaufte im Oktoberl844 ein Grundftück, auf welchem alsbald mit der Anfertigung von Ziegelfteinen begonnen wurde. Nun aber traten die gefchilderten Anfangs['chwierigkeiten der Berndorfer Metallwarenfabrik hindernd da- zwifchen, und man fchob die Gründung von Jahr zu Jahr auf, bis andere und wichtigere Dinge fie ganz in den Hintergrund drängten. Inzwifchen wurden die Bilanzen durch die Aufwendungen für die Löffelfabrik mehrere Jahre hindurch fchwer belaßet. So war die Gußftahlfabrik im Laufe weniger Jahre aus dem ftillen FahrwafTer einer ruhigen Entwicklung gleichfam in die offene See großer und verantwortungsvoller Unternehmungen geglitten. Nicht aus Wagemut oder Leichtfinn wurde die alte (ichere Grundlage der Fabrikation verlafTen, fondern dieVerhältnifFe zwangen Krupp, neue Wege zu fuchen. Das Kleingewerbe war mit Walzen von nahezu unzerftörbarer BefchafFenheit verforgt, das Handwerk trat zurück gegen die aufftrebende Induftrie. Die Möglichkeit neuer Abfa^gebiete tat fich auf, und Krupp war darauf angewiefen, fich ihrer zu be- mächtigen, um der erweiterten Fabrik Befchäftigung zu geben. Die Erfindung und Verbefferung der Löffelwalze, die Herftellung größerer Silber- und Neufilberwalzen, bedeutende Fortfchritte in der Stempelfabrikation, die durch ein neues Preßverfahren erzielt wurden, das alles kennzeichnet den Geift des Fortfehritts, der in diefer Periode die Fabrik befeelte. Faß gleichzeitig begann auch die Anfertigung von Federn, von guß- ftählernen Mafchinenteilen, von Gußftahlgeräten für bergbauliche Zwecke; es wurden Verfuche zum Walzen von Gußftahldraht gemacht, 1843 wurden die erften Gewehr- 92