ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
Fortfchritte. Er führte es ein, die rog.«Ofenfauen», d.h.den in die Koksfchlacke gelaufenen Inhalt gefprungenerTiegel, durch tlmlchmelzen wieder nutzbar zu machen. Ebenfo wur- den durch feine Bemühungen die Gußftahlabfälle beffer als bisher für den Schmelzprozeß verwertet und dadurch bedeutende ErfparniHe erzielt. Ferner erreichte er es, den früher lehr großen Gußkopf, d.h. den oberen, undichten und darum wertlofenTeil jedes GufTes, erheblich zu verringern und dadurch das nutjbare Gewicht der GüfTe zu vermehren. Seinen und Afcherfelds Bemühungen gelangen endlich wefentlicheVerbenerungen in derTiegelfabrikation. DieTiegel wurden dauerhafter und größer gemacht, fo daß je^t die Mittelforte 45 Pfund faßte, während früher in den größten Tiegeln 40 Pfund gefchmolzen wurden. In einem Briefe an Solling (Anfang 1846) fprach (ich Alfred über die Wirkungen der neuen Arbeitsteilung auf der Fabrik lehr befriedigt aus : «Friedrich und Adalbert, welcher Letterer das Tiegeldepartement hat, haben die Tiegel, woran wir lange Jahre fo laborierten, zu einer großen Zuverläffigkeit gebracht und ich zweifle nicht bei ihrer Thätigkeit, daß in diefem Punkte auch noch mancherVortheil erreicht wird. Jet^t wo nicht mehr wie früher. Einer für Alles zu forgen, fondern jeder fein Fach hat, kann mit weit größerer Sicherheit und Ruhe in dem einen und anderen Fache, diefer oder jenerVortheil erhafcht werden, den man früher überfah, oder woran man nicht Zeit hatte zu denken.» Gleich feinem Bruder Alfred befaß auch Friedrich Krupp viel erfinderifche Begabung. So konftruierte er einen Staubfaugeapparat für die Schwarzfchleiferei, jedenfalls für die damalige Zeit eine Teltene Erlcheinung. Leider fehlte ihm aber die Gabe, feine Tätigkeit auf die Ziele der Fabrik zu konzentrieren, und mit den wachfenden Erfolgen wurde es ihm immer fchwerer, feine Unternehmungsluft zu zügeln, die ihn nach kurzem Betreiben einer Sache ralch zu neuen Ideen hinriß und ihn verleitete, Zeit und Geld für zuweilen zwecklofe oder nicht zum Abfchluß gebrachte Verfuche zu opfern. Ein gewiffes unbe- ftändiges Element aus dem Charakter feines Vaters hatte (ich auf ihn vererbt und begann fich jetjt zu bedenklicher Höhe zu entwickeln. Er fing an, leib ft laufende Wagen und ähn- liche Dinge zu erfinden, für welche die Zeit noch nicht reif war, die Gefchäfte dagegen von der leichten Seite zu nehmen. Dazu kam, ganz im Gegenfa^ zu den Anfchauungen Alfred Krupps, eine Neigung, unerprobte Dinge gleich in großem Maßftabe zu verfuchen, z.B. eine neue Art der Stahlbereitung, vielleicht in Anlehnung an die Schmelzmethode der kurz zuvor gegründeten Bochumer Gußftahlfabrik von Mayer & Kühne. Das Ver- fahren, auf der Verwendung von Puddelftahl mit einem Zufa^ von Spiegeleifen beruhend, gelang damals nicht, und dieVerfuche endeten mit Tchweren Verluden. Je öfter und länger Alfred Krupp von Effen abwefend war, um fo mehr mußte diefer unbeftändige Zug im Charakter Friedrichs den regelmäßigen Gang der Arbeiten beeinträchtigen. Es kam fo weit, daß ihm feine Liebhabereien über das Wohl der Fabrik gingen, daß er eigenmächtig unzweckmäßige Anordnungen traf, daß die ältere Schwefter Ida ihren Einfluß auf Alfred geltend machte, um die Selbftändigkeitsgelüfte des jüngeren Bruders einzudämmen, und daß Alfred ihn mit Zuftimmung der Mutter zeitweilig von den Gefchäften entfernen mußte. Im Jahre 1848 führten diefeVerhältnine zu feinem gänzlichen Àusfcheiden. Alfred Krupp hatte inzwifchen, entlaßet durch Sollings Mitarbeit und den Eintritt mehrerer Beamten, mehr Muße gewonnen und konnte fich um fo eifriger feinen neuen Aufgaben widmen. Im Jahrel844 kam er durch die Àusfprache mit Fachleuten, u.a. durch 97