Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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der Direktor der Londoner Münze lieh bereit erklärte, mit Alfred Krupp nach Birmingham
zu fahren, um fie arbeiten zu fehen. Als fie (ich vollends im Laufe der Jahre faß als un-
zerftörbar erwiefen, erlitt der bisherige Glaube an die Überlegenheit der Hcirtgußwcilzen
einen ftarken Stoß, und es wurden für feinere Arbeiten die Kruppfchen Gußftahlwalzen
auch in England bevorzugt. In der Hauptfache galt diefe Reife der Gründung einer eng-
lifchen Befteckfabrik, aber diefer Zweck wurde trots monatelanger Arbeit in London
und Birmingham nicht erreicht. Der allgemeine gefchäftliche Niedergang hatte auch
die englifche Induftrie ergriffen, der Diskont bei der Bank von England (land auf einer
Höhe, die man feit den Tagen Napoleons nicht mehr erlebt hatte. So fchlugen die Hoff-
nungen Krupps in diefer Richtung fehl, erft 1851 follten fie (ich in reichem Maße erfüllen.
Inzwifchen fertigte er die geforderte Zeichnung und Befchreibung der Löffelmarchine
an und richtete unter Berufung auf das englifche Patent auch an die Regierungen von
Preußen, Frankreich, Belgien und Rußland den Antrag, feine Erfindung, gleichlaufend mit
dem englifchen Patent, auf 14 Jahre zu Cchü^en. Allen diefen Anträgen wurde Folge ge-
geben, nur in Preußen wurde das Patent abgelehnt mit der Begründung, daß die von Krupp
angemeldeten Vorrichtungen im xvefentlichen Tchon bekannt und, wenn auch in anderer
Zufammenfe^ung und abweichender Form, fchon früher angewandt worden feien. Alfred
Krupp wiederholte fein Gedieh unter Hinweis auf die unbeftreitbare Tatfache, daß alle
früherenVerfuche, Löffel zu walzen, ohne praktifchen Erfolg geblieben waren, und daß die
Àusftellung foIcherWaren1844 in Berlin und 1845 inWien (ich nur auf Erzeugnifle feiner
eigenen Malchinen bezog. Indeflen blieb es bei der Verweigerung, die für ihn doppelt
fchmerzlich war, weil er glaubte, in feinem Vaterland in erfter Linie Anfpruch auf den Schutj
machen zu dürfen, den ihm die Regierungen im Auslande nirgend verweigert hatten.
Erft im Sommer 1847 traf Krupp, um einige Hoffnungen ärmer, wieder zu Haufe ein.
Unterwegs gelang es ihm, den Löffelfabrikanten Bonnevie in Brüflel, der (ich feit vielen
Jahren des Kruppfchen Gußftahls für Prägeftempel bediente, auch für die Löffelwalze
zu intereflieren. Bonnevie kam felbft nach Effen, und als Mann von Fach brauchte er
«bloß die Operation zu fehen, um die Überzeugung zu gewinnen, daß die alte Methode
nicht dagegen beftehen kann». Der Auftrag war nicht groß, und auch zum Ankauf des
belgifchen Patentes konnte (ich Bonnevie nicht entfchließen, aber es war trotjdem ein
Fortrehritt, die Erfindung in einer angefehenen belgifchen Fabrik eingeführt zu fehen
und hier den franzöfifchen und englifchen IntereHenten den Beweis von ihrer Leiftungs-
fähigkeit liefern zu können.
Das heimifche Gefchäft hatte fich inzwifchen, wie faft immer bei längerer Abwefen-
heit Alfreds, verfchlechtert. Wohl war mit Fleiß gearbeitet worden, technifche Fort-
Cchritte waren erzielt, der Ruf der Gußftahlfabrik hatte fich gehoben, und es fehlte nicht
an namhaften Befuchern. Dem ProfefTor Schubarth, der im Jahre 1847 im Auftrage der
Preußifchen Fabrikenkommiffion die Gußftahlfabrik befuchte, zeigte man die mecha-
nifche Werkftatt, in Arbeit befindliche Walzen und einige große, damals fchon bis 10
Zentner Tchwere Güffe. Auch das fpäter fo berühmt gewordene 3-Pfünder Gefchü^-
rohr, welches als erftes feiner Art nach Berlin gefchickt wurde, bekam er zu fehen.
Stählerne KürafTe, Gewehrläufe und fertige Gabeln und Löffel wurden ihm ebenfalls
gezeigt, jedoch nicht ihre Herftellung. Aber bei den fchlechten Zeiten fehlte dem Unter-
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