Krupp 1812-1912

mußten (ich mit den gefteigerten Anforderungen erweitern. Die frühere Einheitlichkeit der technifchen Leitung konnte feit der Einführung neuer Verfahren auf dem Felde der Stahlerzeugung und feit dem Betreten fo vieler neuer Gebiete in der Fabrikation nicht längerbeftehen, Condern mußte einerArbeitsteilung Pla^ machen. Durch die reffortmaOige Trennung der Hauptbetriebe und die Einrichtung einer Kollektivprokura in den 60er Jahren wurde eine Reihe von getrennten Verwaltungszweigen unter einheitlicher Oberleitung ge- Cchaffen, und wenn auch die Abgrenzung der Betriebe erft nach und nach mit wach fender Erfahrung eine endgültige wurde, fo war doch für die Arbeitsteilung fofort vieles gewon- nen. Der alles verbindende Mittelpunkt in der Leitung blieb aber immer noch Alfred Krupp. Mit unermüdlicher Arbeitskraft und unerrchöpflicher Sachkenntnis lieh er allen Zweigen des wachfenden Unternehmens fein Intereffe und feinen Rat, förderte durch Bei- fpiel und Llnterweifung in jedem Reffort das Streben, in felbftändiger Arbeit das Befte zu leiften, und wachte zugleich ftreng über der unerläßlichen Autorität der zentralen Leitung. So fchuf er im Laufe der Jahre eine fefte Organifation, die 1872 in dem «Generalregulativ» eine Art von Kodifikation erfahren hat. Endlich gab die rafche Zunahme der Arbeiterzahi den Anlaß, eine Reihe von Wohlfahrtseinrichtungen zu TchafFen, welche mit der Zeit zu einem förmlichen Syftem ausgebildet worden find. Schon in den 50er Jahren beftanden Kranken- und Penfionskaiïeneinrichtungen. In den 60er Jahren wurde mit dem Bau von Wohnungen begonnen, der im Anfang der 70er Jahre einen großen Umfang annahm. Mit der Errichtung einer Konfumanftalt, dem Bau eines Krankenhaufes und von Volks- fchulen wurden weitere Gebiete in den Bereich derWohlfahrtspflege einbezogen. Gebäude des Hammers «Friis» und Gartenhaus — Einladungskarte zum Königsfeft 1862 —