Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Die l. Mechanifche Werkftatt
DER GUSSSTAHL IM DIENSTE DES VERKEHRS
Bis zum Jahre 1849 hatte die Walzenfabrikation in erfter Linie die Entwicklung
und Bedeutung der Gußftahlfabrik beftimmt, dann trat mit dem Eifenbahn-
) material ein neues Erzeugnis in den Vordergrund. Die Vorgefchichte und die
befcheidenen Anfänge diefer Produktion find im vorigen Abfchnitt fkizziert
worden; je^t kam mit der rafchen Ausdehnung der Bahnen in Deutrchland und mit
der Entwicklung einer felbftändigen deutfchen Eifenbahninduftrie auch für Krupp die
Zeit, fich mit ganzer Kraft auf diefes Gebiet zu werfen.
Zuerft waren es die Gußftahlfedern, die fich Anerkennung erwarben und vom Sommer
1849 an Befchäftigung brachten. Die deutfchen Wagenfabriken und einige Privatbahnen
waren die früheften Abnehmer. Der erfte bedeutende Auftrag kam im Oktober1849von
der Köln-Mindener Eifenbahn, die2400Trag-und400Stoßfedern unter zweijähriger Ga-
rantie beftellte und von nun an eine treue Kundin blieb. Es war der größte Auftrag, den
Krupp bisher erhalten hatte, und feine frohbewegte Stimmung fpricht aus den Briefzeilen:
«Ich habe fo viel zu thun, daß in 4 bis 6 Monaten kein Auftrag einzulaufen braucht. Diefen
Winter gedenke ich 300 Mann zu befchäftigen.» Bis 1851 bezog die Köln-Mindener Bahn
gegen 300000 Pfund Federn und Federftahl von Krupp und ftellte der Firma das Zeugnis
aus, daß fich ihr Stahl «als ein vorzügliches, die Sicherheit des Dienftes in hohem Maße
förderndes Mittel» bewährt habe. - Andere Bahnen folgten. Die Rheinifche Eifenbahn
Pchickte einen ihrer Beamten zu Verhandlungen nach Effen. Von der öfterreichifchen Staats-
bahn wurden 1850 die erften Probefedern beftellt Etwas fpäter gelangten die Gußftahl-
federn in Frankreich und Italien zur Anerkennung. Auch auf diefem Gebiete betätigte Krupp
feine konftruktive Begabung, indem er fich lebhaft an der Ausbildung der Rippenfedern
zum Erfatj der flachen, durch Schrauben zufammengehaltenen Federblätter beteiligte.
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