Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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bewährt. Auch englifche Bahnen (u.a. [chon1854 die Wett Cornwall-Eifenbahn), ferner
deutfche und öfterreichifche Lokomotivfabriken gingen je^t, genötigt durch die wach-
fende Beanfpruchung der Malchinen und die häufigen Brüche der Eifen- und Schweiß-
ftahlachfen, mehr und mehr zu gußftählernen Kurbelwellen über. Dadurch und durch
die gleichzeitige Beftellung von Gefchü^rohren für verPchiedene Staaten wurde Krupp
veranlaßt, 1856 einen zweiten, noch größeren Stielhammer von 140 Zentner Fallgewicht
zu bauen, dem noch ein kleinerer von 70 Zentner folgte. Die Gußteile für diefe Hämmer
wurden fchon von der eigenen, 1854 eingerichteten Eifengießerei der Gußftahlfabrik
geliefert. Beide Hämmer haben tro^ ihrer veralteten Bauart bis in die 70er Jahre mit Nu^en
gearbeitet.—Von jetjt an wurden die Aufträge in Lokomotivachfen regelmäßiger, aber ihre
Einführung als Manenerzeugnis wurde durch die hohen Herftellungskoften auch je^t
noch verhindert. Nach Einführung des Beflemerverfahrens glaubte Krupp im plußftahl
einen geeigneten Rohftoff zu befitjen,um folche Achfen bei hinreichenderStärke billigerak
bisher zu liefern, er mußte fich aber bald überzeugen, daß BefTemerftahl für diefen Zweck
den Tiegelftahl nicht erfe^en konnte. Er wies deshalb weitere Aufträge auf BefTemer-
Achfen für Lokomotiven ftandhaft zurück, bis fpäterim Martinftahl ein zuverlaiïiges und
doch zu mäßigem Preife herftellbares Material für diefen Zweck gefunden wurde.
Die Fabrikation von Schiffsachfen bei Krupp begann im Jahrel852 mit der Anfertigung
von zwei leichtenWellen für die Rhein-Schnelldampfer der Kölner Dampfboots-Gerell-
Tchaft «Stadt Straßburg» und «Prinz von Preußen». Ebenfo wie bei den erften Eifen-
bahnachfen, fo war auch bei diefen Aufträgen Solling die treibende Kraft. Infolge der
mangelhaften Betriebseinrichtungen der Fabrik zögerte fich ihre Fertigftellung lange hin-
aus. Aber bald nach dem Bau des erften Stielhammers erhielt diefelbe Auftraggeberin
fchon eine fchwere Schaufelradachfe von 29 Ztr. Gewicht. Dann folgten die Dünel-
dorfer, die Sadifirch-Bohmifche Dampffchiffährts-Gefellfchaft und der Öfterreichifche
Lloyd, der zuerft die Kruppfchen Achfen auf Seedampfern in Anwendung gebracht und
der Fabrik in den Jahren 1853 bis 1857 bedeutende Aufträge zugeführt hat, darunter
Achfen von 60 Ztr. Gewicht. 1855 wurde auch die erfte Propellerachfe aus Gußftahl
geliefert; fie war für die Schraubenjacht des Vizekönigs Said Pafcha von Ägypten be-
ftimmt, der auch für Krupps Kanonen, für das Eifenbahnmaterial und die KürafTe aus
Gußftahl frühzeitig InterefTe bewies. Im Sommer 1854 befchickte Krupp die Münchener
Induftrieausftellung mit einer gefchmiedeten Schiffskurbelachfe, was ihm die Kundfchaft
verfchiedener Dampfboots-Gefelirchaften für den Main-und Donauverkehr zuführte.
Im folgenden Jahre wurde eine von den Schiffsachfen, welche für die Rheinifche Dampf-
fchiffahrts-Gefellfchaft in Köln beftimmt waren, auf die Internationale Induftrieausftellung
in Paris gefandt, wo fie neben einem Gußftahlblock von 5000 kg Gewicht, einem Ge-
fchü^rohr und mehreren kalt gebogenen Eifenbahnachfen und -reifen das lebhafte In-
tcrcfle der franzöfifchen Techniker erregte. Krupp machte fich diefen Erfolg fogleich
zunu^e, indem er dem franzöfifchen Marineminifter die Gußftahlachfen für einen Teil der
neuen Kriegsfchiffe anbot, deren Bau nach der Beendigung des Krimkrieges mit Energie
betrieben wurde. Man übertrug ihm die Lieferung einer Krummachfe mit 2 Kurbeln und
4 gerader Propellerachfen von 30 Fuß Länge, 1 Fuß DurchmefTer und 110 bis 120 Ztr.
Gewicht. Dies waren die erften Gußftahlachfen, die für Kriegsfchiffe in Anwendung
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