Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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hat es verrchmäht, diefen Erfolg feinen perfönlichen Zwecken dienftbar zu machen, er
fah darin nichts weiter als eine erklommene Stufe und ein Mittel, fein Werk zur Höhe
zu führen. Der glänzende Aufftieg der Fabrik in den 50er und 60er Jahren, und nicht
weniger die langjährigen Verfuche Krupps zur VerbefTerung der Gefchü^e, die Lln-
fummen verfchlangen, beide wurden nur ermöglicht durch die großen Gewinne, die er
einige Jahrzehnte hindurch aus den Bandagen zog. Die erfte Anregung zur Verwendung
des Gußftahls für Eifenbahnradreifen erhielt Krupp Pchon 1843, und zwar durch den
Direktor W. Lueg auf der Gutehoffnungshütte, wo man (ich damals mit der Àbficht trug,
den Lokomotivbau aufzunehmen. Lueg fuchte einen Erfa^ für die weichen, (ich rafch ab-
nu^enden Eifenbandagen und wünfchte Krupps Rat, ob fich gehärtete Gußftahlreifen für
diefen Zweck empfehlen dürften. Alfred Krupp riet von demVerliich in dieferForin ab mit
dem Bemerken, die Reifen würden wahrfcheinlich Pchon beim Aufziehen fpringen. Später
wurden fodann von mehreren Seiten Lokomotivreifen aus Schweißftahl verfucht und
auch in gewifTem Umfang eingeführt, aber ohne nachhaltigen Erfolg. Noch 1847 kam
das Organ für die Fortfchritte des Eifenbahnwefens nach Unterfuchung der bisherigen
Erfolge zu dem Schluß, daß die Sicherheit gegen Brüche durch den Stahl nicht erhöht
worden fei, daß die längere Dauer der Stahlreifen allein aber nicht im Verhältnis zu ihren
Mehrkoften ftände. Auf die damaligen gefchweißten Reifen traf diefes Urteil in der Tat
zu, Gußftahlbandagen aber gab es noch nicht. — Für Krupp war die erwähnte Anregung
Luegs zunächft ohne Folgen geblieben; die große Zahl anderer Unternehmungen, mit
denen er in den 40er Jahren befchäftigt war, und die damalige Cchwierige Lage der Fabrik
waren nicht geeignet, eine fo fchwere Aufgabe in Angriff zu nehmen. Auch lag der
Lokomotivbau noch faft ganz in den Händen Englands. Erft als fich die deutfche Induftrie
tatkräftig dem Eifenbahnmaterial zuwandte, als im Norden und Süden deutfche Loko-
motivfabriken entfremden, und als Krupp feit 1848 durch die erften Aufträge in Federn
und Achfen diefem Gebiete näher trat, da begann auch die Reifenfabrikation ihn wieder
zu befchäftigen. Die Herftellung einer fieberen Lokomotivbandage intereiïierte damals
lebhaft die technirchen Kräfte im rheinifch-weftfälirchen Induftriegebiet. Anfang 1849 er-
fand einer der heften Techniker des Wertens, R. Daelen auf der Hermannshütte, der
fpätere langjährige Oberingenieur des Horder Vereins, ein Walzwerk zur Herftellung
von Eifenbahnreifen aus fpiralförmig gewickelten und gefchweißten Eifenftäben. In
demfelben Jahre machte auch Krupp feine erften Verfuche, Reifen aus Gußftahl ohne
Schweißung herzuftellen. Die Möglichkeit folcher Ringe war ja durch die langjährige
Fabrikation der Lahnwalzen bewiefen, aber das für die Lahnwalzenringe übliche Ver-
fahren, einen rdheibenförmigen GuOftahlkörper zu durchbohren und aufzuweiten, er-
fchien für den jetzigen Zweck wenig geeignet. Krupp verföchte es deshalb auf andere
Weife: eine ftabförmige vierkantige Luppe wurde im mittleren Teil der Länge nach auf-
gefpalten, dann durch das Eintreiben von Keilen in den Spalt geöffnet und kreisförmig
ausgerichtet. So erhielt man mit fehr geringem Materialverluft einen Ring ohne Schweiß-
naht, an welchem nachträglich durch Drehen, Schmieden oder Walzen ein Spurkranz
erzeugt werden mußte. Die erften Verfuche mit ziemlich kleinen Ringen diefer Art fanden
im Auguft 1849 ftatt; zu ihrer Ausführung im großen, befonders zum Eindrücken des
Spurkranzes, fehlten aber damais noch die Werkzeuge. Schon die Anfertigung der
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