ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
Leiftungsfähigkeit Plais zu machen. Das Auswalzen der Reifen ift nach und nach fo weit verbefTert worden, daß es heute vom Vorwalzen bis zum Zentrieren in einer Hi^e aus- geführt wird. Im Jahre 1908 ift ein drittes, ebenfalls englifches Walzwerk für kleinere Reifen in Betrieb genommen, da der Bedarf an nahtlofen Reifen noch immer wächft. Auch das Vorfchmieden der Bandagen unter dem Dampfhammer hat mehrere Ent- wicklungsftufen durchgemacht. Das ältere Verfahren beftand darin, daß unter einem fchweren Hammer vierkantige ftabförmige Luppen vorgereckt, an beiden Enden mit verdickten Köpfen verfehen, dann in der Mitte diefer Köpfe durchbohrt und mit der Kreisfäge aufgefchnitten wurden. Der Spalt wurde durch Keile aufgetrieben, und der Ring kreisförmig ausgefchmiedet. In diefer Weife wurde bis zum Jahre 1864 gearbeitet, dann wurde das Bohren und Auffchneiden der Luppen nach einem Vorfchlage des Hammer- meifters Pelz durch das Auffpalten in glühendem Zuftande unter dem Hammer erfetjt, wobei ein langer zollbreiter Stahlftreifen aus der Mitte der Luppe herausfiel. Diefes Verfahren erfparte viel Zeit. Ferner wurden die alten Stielhämmer, an denen bis dahin größtenteils das Abhauen, Vorrecken und Rundrchmieden der OüITe verrichtet worden war, nach und nach durch moderne Dampfhämmer erfe^t, die bei geringeren Betriebs- koften das Doppelte leifteten. Das Auseinandertreiben und Rundfchmieden gefchah wie bisher. Auf diefer Stufe blieb das Schmieden der Radreifen abermals zehn Jahre Rehen, erft um die Mitte der 70er Jahre trat eine grundlegende Veränderung ein. Der gefchäftliche Druck, der feit 1874 auf der Induftrie laftete, wirkte in allen Betrieben als ein Sporn, die Einflüne der Konjunktur durch technircheFortfchritte wett zu machen, um auch bei den tief gefunkenen Preifen noch mit einigem Nuijen zu arbeiten und auf diefe Weife an der Spitze zu bleiben. Aus diefen Gründen wurde u. a. das neue englifche Bandagenwalzwerk angefchafft, mit dem man wefentlich billiger zu produzieren hoffte. Damals wurde auch für das Vorfchmieden der Radreifen ein neues Verfahren ausgebildet, das von Alfred Krupp fchon vor vielen Jahren in ähnlicher Form empfohlen worden war und bis zum heutigen lag in Anwendung geblieben ift. Die Güffe wurden nicht mehr vierkantig ausgereckt, Condern geftaucht, rund gefchmiedet und dann in dicke fcheibenförmige Luppen geteilt. Diefe Scheiben werden unter einem Hammer von 110 Zentner gelocht, indem ein fchwach verjüngter Stahlkegel daraufgeftellt und mit rafchen Schlägen durch das hellglühende Me- tall getrieben wird, wobei ein Kern von etwa 20 cm Durchmeffer herausfällt. Der ent- fliehende Ring wird in derfelben Hi^e noch etwas aufgeweitet und mit der Andeutung eines Spurkranzes verfehen, in einerzweiten Hi^e übereinem Dorn völlig ausgefchmiedet. Die Technik ift damit zu dem Wege zurückgekehrt, auf welchem Alfred Krupp 40 Jahre früher feine erften kleinen Walzenringe herftellte. Bei der Dicke und Größe der vor- liegenden Stücke ift das Lochen eine ziemlich gewaltfame Behandlung, die aber der feh- nige Stahl fehr gut verträgt. Die gefchmiedeten Ringe brauchen jet^t nur noch einmal geglüht zu werden, was in Gasöfen von ftetig gleichbleibender Temperatur gefchieht, und werden dann in einer Operation fertig gewalzt. Der anfänglicheVorfprung, den Krupp in der Reifenfabrikation durch feine Patente be- faß, befteht längft nicht mehr; feit über 40 Jahren ift die Herftellung nahtlofer Radreifen Gemeingut der Technik geworden. Auch der Tiegelftahl befiel feine frühere ausfchließ- liche Stellung «als Reifenmaterial nicht mehr. Wenn auch für Lokomotivreifen noch immer 134