Krupp 1812-1912

Die Länge des deutfchen Schienenne^es betrug 1850=5800 km, 1865=13 800 km; 1854 liefen auf den deutfchen Bahnen 300 Lokomotiven, 1864 allein auf den preußiCchenlJOO, in England fchon 6000; in Frankreich (lieg die Zahl der Eifenbahnreifenden zwilchen 1852 und1862von 22 Millionen auf 65 Millionen. Das war naturgemäß für die Einführung neuer Produkte im Eifenbahnwefen eine geeignete Zeit. Auch der Eifenbahnoberbau blieb von diefer Umwälzung des Verkehrs nicht unberührt; die anfänglichen gußeifernen Schienen wurden von den gewalzten Schweißeifenrchienen abgelöft, und in den 50er Jahren Richte man durch die Schienen mit Puddelftahlkopf der Cchnellen Abnu^ung entgegen zu ar- beiten. Aber für den Oberbau kam die Zeit des Stahles eigentlich doch erft nach der Er- findung des Beflemerprozeffes; und da war es wiederum Krupp, der die Aufgaben feiner Zeit rafch erkannte und der richtigen Löfung zuführte. Indem er das Verfahren BefTemers 1862 als Erfter in Deutfchland zur Einführung brachte und wenige Jahre fpäter die Fabri- kation ftählerner Schienen aufnahm, fieberte er (ich auch auf diel'em Gebiet einen Pla^ in erfter Reihe, und fo führte er fein Unternehmen aus dem bisherigen begrenzten Kreis einer Spezialfabrik für Gußftahlprodukte auf den großen Weltmarkt derStahlinduftrie hinaus. Bandagenwalzwerk 139