ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
Beftellungen verlchiedener engli feber Fabriken auf Seelenrohre zu großen Kanonen; vor allen verforgte (ich auf diefeWeife Armftrong, welcherin den folgenden Jahren von Krupp mehrere hundert Seelenrohre zuVorderladekanonen großen Kalibers bezog. Auch fonft mehrten (ich je^t die Aufträge, immer mehr Staaten wandten (ich dem Kruppfchen Guß- ftahlgefchü^e zu. Neben diefen Erfolgen gab es freilich bei den langwierigen Bemühungen, die für den Gußftahl geeignetften Konftruktionen auszubilden, naturgemäß auch manche unliebfameVorkommniffe; fo das Springen eines 72-Pfünders, defTen Bodenftück nicht richtig konftruiert war, und das Abreißen des Bodenftücks bei einigen aus Kruppfchem Stahl gefertigten 4-Pfündern im Kriege von 1866. Zwar konnten diefe Unfälle nicht dem Material als folchem zur Laft gelegt werden, vielmehr lag die Schuld, wie fich in der Folge zeigte, noch an konftruktiven Unvollkommenheiten namentlich des Verfchlunes, der aber, wie das Rohr, nicht von Krupp konftruiert war. Immerhin erweckten diefe Zwifchenfälle dem Gußftahl manche Gegnerlchaft, und fo dauerte der Kampf des Gußftahk mit feinen älteren Rivalen, dem Eifen und der Bronze, noch geraume Zeit fort. Erft nach dem Krieg von 1870/71 wurden die Leiftungen des Gußftahlrohrs fo gefteigert, daß auch die hefte Bronze zugunften des Gußftahk zurücktreten mußte. Als dann zu Anfang der 90er Jahre durch die Einführung brifanterGefchone fprengfichere Rohre notwendig wurden, war es der Kruppfche Nickelftahl allein, der diefe Forderung vollkommen erfüllte. Als Krupp in die Gefchü^konftruktion eintrat, entfehied er fich, im Gegenfa^ zu dem in Frankreich eingeführten Syftem gezogener Vorderlader, für das in Preußen ange- nommene Hinterladeryftem mit gasdichter Gefchoßführung. Die wichtigfte Frage war nun die, welchenVeiTchluß die Rohre erhalten follten. Krupp wählte an Stelle der damals in Preußen eingeführtenVerPchlüfle, des Kolben-und des DoppelkeilverfchlufTes, von An- fang an den Einheitskeil, defTen Prinzip noch heute den Keilverfchlußkonftruktionen der Fabrik zugrunde liegt, die in einer langen Reihe von Entwicklung* ftufen aus jenem erften Einheitskeilverfchluß hervorgegangen find. Diefer war ein Flachkeilverfchluß mit ver- fchiedenen mechanifchen Einrichtungen zur Handhabung an der Hinterfläche des Ver- fchlußkeik. Das Bodenftück des Rohres war wagerecht aufgefchnitten, weshalb man die Rohre diefer Einrichtung Lippenrohre nannte. Ein derartiges Rohr von 9 cm Kaliber mit fechs vermiedenenVerfchlüfTen fchickte Krupp im Jahre 1860 nach London für die Nach- fuchung eines englifchen Patents; es war dort in der Royal United Service Institution, Whitehall, bis zum Jahre 1903 ausgeftellt und wurde dann der Kruppfchen Fabrik zurück- gegeben, in deren Mufeum es fich jetjt befindet. Es ift das erfte von Krupp angefertigte Hinterladungs-Gerchü^rohr. Ein gleiches Rohr mit Verfchlünen aus dem Jahre 1861 be- findet fich im Zeughaufe zu Berlin. Aus Haltbarkeitsgründen wurde im Jahre 1861 die Ein- richtung der Rohre mit aufgerchnittenem Bodenftück aufgegeben und diefes von nun an gefchloflen ausgeführt, in der Art, daß für den Keil ein Loch querdurch das Bodenftück ge- [chnitten wurde. Damit beginnt die Reihe der Verfchlußkonftruktionen, welche über den VerTchlußhebel und die Schließrchraube mit Schieber, dann mit einfeitig fortgenommenen Gewindegängen zum Bewegen und Verriegeln desVerfchlurTes zu den modernen Ver- fchlüffen hinüberleitet. Schon Ende der50er Jahre befchäftigte (ich Alfred Krupp auch mit der Frage der guten Abdichtung des Verfchlunes am Seelenboden, deren Wichtigkeit ihm nicht verborgen blieb. Ein von ihm eigenhändig gezeichnetes Skizzenblatt aus dem Jahre 150