Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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1859 zeigt verTchiedene Arten von Liderungsringen und Liderungsrchalen aus Stahl, Kupfer
und Pappe, welche teils lofe in das Rohr, teils in den Keil eingefe^t werden follten. Auf
folche Liderungen in F" und F- Form erhielt Krupp im Jahre 1862 ein englifches Patent;
dagegen konnte er ein preußiCches Patent weder auf feine Rohre, noch auf feine Ver-
fchlußkonftruktionen erlangen. Nicht unerwähnt darf bleiben, daß die Lafette des oben
genannten, im Berliner Zeughaufe befindlichen Gefchü^es aus dem Jahre 1861 mit der
bereits erwähnten Einrichtung für feine Seitenrichtung verfehen ift. Krupp hatte diefes
Gefchüts zur Prüfung für das von ihm beantragte preußifche Patent nach Berlin gefchickt.
Als Ergebnis diefer Prüfung wurde ihm 1863 mitgeteilt: «Beim Schießen hat (ich zwar kein
erheblicher Einwand herausgeftellt, es hat jedoch das Bedürfnis einer folchen Einrichtung,
gegenüber der damit verbundenen Künftlichkeit, Verletzlichkeit, Koftbarkeit und Vermeh-
rung der Schwere der Lafette nicht anerkannt werden können und ift deshalb in diefer
Beziehung eine weitere Prüfung aufgegeben worden.»
Im Jahre 1865 beginnt die bedeutfameWeiterentwicklung derRohrkonftruktionen, die
zur Anfertigung zufammengefetjter Rohre — der Ringrohre — führte. Es waren ruffifche
Abnahmeoffiziere, von welchen Alfred Krupp in diefem Jahre die Anregung empfing,
die Umringung der für Rußland gefertigten 21-cmVollrohre zu verfuchen, um dadurch
ihreLeiftungsfähigkeitzu (teigem. Die Gußftahlrohre hatten in derKonftruktion alsVoll-
rohre die Grenze ihrer Leiftungsfähigkeit erreicht. Inzwifchen waren Umftände einge-
treten, die unabweislich eine Steigerung der Gefchü^leiftung erforderlich machten. Im
Jahre 1858 hatte Frankreich nach den Erfahrungen des Krimkrieges mit (chwimmenden
Panzerbatterien die erfte Panzerfregatte erbaut und dadurch England und die übrigen
Seeftaaten gezwungen, feinem Beifpiel zu folgen. Seitdem hatten die Panzer der Schiffe
an Stärke und Widerftandsfähigkeit fo zugenommen, daß die Herftellung wirkfamerer
Gefchü^e zu ihrer Bekämpfung notwendig wurde. Die ruffifche Anregung war deshalb
für Krupp von höchfter Bedeutung, da fie ihm den Weg wies, welcher zur Entwicklung der
Gelchütje höherer Leiftungen führen konnte. Die technirche Seite diefer Neuerung beruht
auf folgender Erwägung: die Seele der Vollrohre ift aus dem gerchmiedeten Gußftahl-
block ausgebohrt. Die Schichten der Rohrwandung folcher Rohre nehmen an demWider-
ftand gegen den Gasdruck der Pulverladung beim Schießen um fo geringeren Anteil, je
größer ihr Abftand von der Seelenwand ift, und es nütjt daher nichts, die Rohrwandung
über ein gewiffes Maß hinaus dicker zu machen. Eine größere Haltbarkeit der Rohre ift
dann zu gewinnen, wenn es gelingt, die in ihrem Abftand von der Seelen wand nach außen
(ich folgenden Rohrfchichten zu gleichmäßigerWiderftandsleiftung gegen den Gasdruck
heranzuziehen. Das wird bei der Ringkonftruktion dadurch erreicht, daß auf ein dünneres
Seelenrohr Ringe in erwärmtem Zuftande aufgelchrumpft werden, welche vor dem Er-
wärmen eine geringere innere Weite haben, als der Durchmefler des Seelenrohrs beträgt.
Mit der durch die Umringung erzielten größerenWiderftandskraft der Gefchü^rohre
wurde auch dieVerfchlußfrage wieder akut, denn mit dem Flachkeil konnte die Leiftungs-
fähigkeit folcher Rohre nicht in vollem Umfang ausgenütjt werden. Bei Schießverliichen
war die Beobachtung gemacht worden, daß eine ftärkere Beanfpruchung der Rohre zur
Erzielung größerer Leiftungen leicht das Abreißen des Bodenftücks in den hinteren fchar-
fen Ecken des Keillochs zur Folge habe. Diefe Erfahrung führte dazu, durch Abrundung