Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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der hinteren Keilfläche Abhilfe zu fchafFen. So entftand der Rundkeilverfchluß zunächft für
kleine Kaliber, welcher zum erften Mal bei den 1864 von Rußland beftellten 4-Pfünder
Feldkanonen angewandt wurde. In Preußen gelangte derRundkeilverfchluß mit den nach
dem Kriege von 1870/71 eingeführten Feldgefchü^en C/73 zur Annahme. Mit dem Rund-
keilverlchluß kam auch1867derBroadwellring zurVerwendung, ein Liderungsring, der fein
Lager nicht imVerfchluß, Condern im Rohr hat. Die Konftruktion des Rundkeilverfchlufles
für kleine Kaliber führte dann auf den Weg zur Löfung derVerfchlußfrage für große Kaliber,
womit die Anwendung der Ringkonftruktion auch für fchwere Rohre ermöglicht wurde.
Der RundkeilverTchluß für große Kaliber C/1866 hatte feines großen Gewichts wegen zur
leichteren Bewegung beim Öffnen und Schließen eine Transportfchraube erhalten. Ein
Mangel diefes VeiTchlunes, die umftändliche Art der Verriegelung gegen felbfttätiges
öffnen beim Schuß, wurde in der verbeflerten Konftruktion C/1868 befeitigt. Damit war
einVerlchluß gefunden, der feinerZweckmäßigkeit wegen bis zur Einführung derSchnell-
feuerverfchlüne in den 90er Jahren im Gebrauch blieb. Wenngleich die Beringung von
Gefchü^rohren fchon früher in Frankreich und England angewandt wurde, Co hat doch
Krupp erft die Ausbildung des Syftems unter Anwendung des Gußftahls unternommen
und durchgeführt. Dazu waren umfangreicheVerfuche nötig, da es an allen Erfahrungen
fehlte, um die zweckmäßigfte Art und Höhe der Erwärmung der Ringe für das Auf-
fchrumpfen, das Schrumpfmaß und manches andere zur technirchen Ausführung der
Ringkonftruktion Erforderliche zu ermitteln. Der erfteVerfuch wurde im Frühjahr 1865
mit einem 9-cm Rohr gemacht, das (ich noch in derSammlung derpabrik befindet Diefem
Verfuche folgten dann weitere mit 21-cm Rohren, welche aus Vollrohren in Ringrohre um-
gewandelt worden waren. Auf der Grundlage der fo gewonnenen Erfahrungen erfolgte
die Neukonftruktion von Ringrohren mit größerer Leitung. Für diefe Arbeiten bedurfte
Alfred Krupp einer Hilfskraft, die, aus der artilleriftifchen Praxis hervorgegangen und mit
deren BedürfnifTen vertraut, imftande war, unter Verwertung der theoretifchen Forfchun-
gen auf diefem Gebiete die Gelcluify’ohre auf winentchaftlicher Grundlage zu größeren
Leiftungen weiter zu entwickeln. Es waren dies Forderungen, mit denen (ich die Ingenieur-
praxis der damaligen Zeit nicht zu befchäftigen pflegte, weshalb auch die leitenden Inge-
nieure im Kruppfchen KanonenrefTort auf diefem Gebiete nicht zu Haufe waren. Die
erforderliche Hilfskraft gewann Krupp in W. Groß, der zu jener Zeit als Feuerwerker bei
derArtillerie-Prüfungs-Kommiffion in Berlin ftand. Groß trat aml.Julil864 in den Dienft
der Firma Krupp und wurde von da ab der geiftige Urheber der Fortfchritte im Gefchü^-
rohrbau auf der Gußftahlfabrik.
Mit den bei der Rohrkonftruktion erzielten Verbenerungen allein gelang es jedoch
nicht, die den Seitenwänden derneueften Schlachtfchiffe entfprechenden Panzerziele zu
’durchrchießen. Die in Nordamerika und Rußland mit großkörnigem und prismatirchem
Pulver erreichten Erfolge veranlaßten Krupp im Jahre 1865, Verfuche mit prismatirchem
Pulver vorzunehmen, das in einer felbftgefertigten Pulverpreffe für Handbetrieb her-
geftellt wurde. Die ErgebnifTe waren fo günftig, daß man bei ProfenbrWifchnigradski in
Petersburg eine Pulverpreffe für malchineHen Antrieb befchaffte, welche Ende 1866 in
Effen eintraf und der Pulverfabrik von Ritter in Hamm a.d.Sieg überwiefen wurde. In-
zwifchen hatte die Fabrik je ein 24-cm Ringrohr für Rußland und für die eigenenVerfuche