Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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hergeftellt. Unter Verwendung von prismatilchem Pulver von verfchiedener Dichte mit
7 Kanälen begannen Anfang Juni 1867 die Verfuche auf dem Effener Schießplatz Dabei
wurde der Gasdruck mit dem Rodmanfchen GasdnickmeHerund die Fluggefchwindigkeit
der Gefchone mit dem elektroballiftirchen Pendel von Navez-Leurs, fpätermit dem ge-
nauer arbeitenden FlugzeitenmelTer (Chronograph) von Le Boulengé gemefTen. Letterer
Apparat war eben erft bekannt geworden ; der Erfinder überbrachte ihn felbft nach Effen,
um feinen Gebrauch zu zeigen. Da aber auf dem räumlich fehrbefchränktenSchießftande
der Fabrik kein klares Bild der Leiftungen des Gefchü^es zu gewinnen war, fo wurden die
Verluclie durch das ruffilche Artillerie-Komitee in Petersburg fortgefetjt. Bevordas 24-cm
Ringrohr dorthin verfandt wurde, erhielt es noch an Stelle derbisher gebräuchlichen Ober-
zündung, bei der das Zündloch von oben her durch das Rohrmetall ging, die Einrichtung
der Zentralzündung, deren Zündloch durch denVerfchlußkeil in der Seelenachfe geführt
ift, wodurch eine Schwächung des Rohres vermieden und vor allem eine günftigereVer-
brennung derPulverladung fürderen Leiftung erzielt wurde. Diefes Rohr hatte auch einen
exzentrifchen Ladungsraum erhalten, deffen Àchfe über die Seelenachfe gehoben war,
um die Treffähigkeit zu verbenern und die Ausbrennungen zu vermindern, eine Einrich-
tung, welche die Fabrik an einigen Rohren bereits mit Erfolg erprobt hatte. Durch den Aus-
taufch der von der Krupplchen Fabrik und der Petersburger Verruchskommiffion mit den
gleichen 24-cm Rohren erlangtenVerfuchsergebnine wurden die Anfichten über die an-
zuwendenden Mittel und Wege zur Leiftungsfteigerung der Gefchü^rohre geklärt. Die
hierbei gewonnenen Erfahrungen wurden grundlegend für die Weiterentwicklung der
Ringkanonen. Die günftigenVerfuchsergebnifTe veranlaßten die ruffifche Regierung gegen
Mitte des Jahres 1868, eine große Anzahl von 24-cm Ringkanonen bei Krupp zu beftellen,
nachdem fie bereits angeordnet hatte, daß eine Tchon früher in anderer Konftruktion
beftellte 28-cm Kanone die gleiche Einrichtung wie die 24-cm erhalten Tollte. Es war
das erfte Rohr diefes großen Kalibers, welches Krupp anfertigte. Die Ende Auguft 1868
mit diefem Rohr begonnenen Verfuche fielen fo zufriedenftellend aus, daß Rußland be-
reits im nächften Jahre bei Krupp 76 folcher 28-cm Kanonen beftellte.
Auch in Preußen kam es jei^t zu Verfuchen mit Kruppfchen Ringkanonen. Nach dem
Kriege von 1866 war die Schaffung einer Panzerflotte für den Norddeutfchen Bund in
Angriff genommen worden, und es galt nun, den geeigneten Gefchü^typ für die neuen
PanzeiTchiffe zu wählen. Die erften Verfuche des Kriegsminifteriums, dem damals die
Marine unterftellt war, mit 21-cm Vollrohren hatten nicht befriedigt. Im Januar 1867
beftellte man bei Krupp zwei 24-cm Kanonen, die als Ringrohre mit doppelter Ringlage
angefertigt und gegen Ende 1867 abgeliefert wurden. Es waren die erften Ringrohre
Kruppfcher Konftruktion, welche Preußen bezog. Damals war in England die 9zöllige
(24-cm)Vorderladekanone Armftrongs (Woolwich-Syftem) im Gebrauch, welche das
leiftete, was die deutfche Marine verlangte. Da die Zeit drängte, über die Gefchü^aus-
rüftung der für die Norddeutfche Marine im Ausland gekauften Panzerfchiffe fchlüdig
zu werden, fo beftellte das Kriegsminifterium auch eine 9zöllige Armftrong-Kanone zu
Vergleichsvertuchen mit der Kruppfchen 24-cm (96-Pfünder) Ringkanone. Als bei dem
Vorverfuch auf dem Tegeler Schießplatz bei Berlin im März 1868 die Krupp lohe 24-cm
Ringkanone den Erwartungen nicht entfprach, empfahl Krupp die Einrichtung eines Rohres
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