Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Ruhr die dritte felbftändige Anlage zurWafTerverforgung der Gußftahlfabrik inTätigkeit,
die noch heute in vollem Betrieb fteht. Sie wurde anfangs mit drei großen englifchen Balan-
cier-Dampfpumpen ausgerüftet, die dasWaner der Ruhr 140 m hoch in einen Behälter auf
der Bredeneyer Höhe drückten, aus dem es durch eine Falleitung in die Fabrik abfloß. Seit
1880 beträchtlich erweitert, liefert diefesWerk heute etwa die Hälfte desWafTerverbrauchs
derGußftahlfabrik, der (ich 1910/11 auf rd.19000000 cbm belief. Ein zweitesWaHerwerk,
1901 am Ausgang desWolfsbachtales beiWerden erbaut, liefert etwa ein Fünftel des gegen-
wartigenWaHerverbrauchs aus einerÀnzahl von Rohrbrunnen in derlalniederung. Diefes
Waffer ift imGegenlat} zum Ruhrwaiïer von ausgezeichneterfaft keimfreierBerchaffenheit.
An dritter Stelle unter den Hilfsbetrieben der Gußftahlfabrik ift die Gasanftalt zu
nennen, die (ich ebenfalls aus kleinen Anfängen zu ihrer fpäteren, bedeutenden Leiftungs-
fähigkeit entwickelt hat. Die erfte Anlage wurde im Jahre 1856 nach einem Entwurf des
Zivilingenieurs Ritter in Duisburg erbaut, einen gleichzeitig vorgelegten englifchen Ent-
wurf ließ Krupp fallen. Die kleine Gasfabrik umfaßte nur zwei Öfen mit je fünf Retorten,
den erforderlichen Apparaten und einem Gafometer von 520 cbm Inhalt. Der Stations-
gasmefTer diefer erften Anlage wird noch als Erinnerung an die Anfänge des fpäteren
großen Betriebes aufbewahrt. Schon 1860 hatte diele Gasanftalt mit einer Jahrespro-
duktion von 100 000 cbm die Grenze ihrer Leiftungsfähigkeit erreicht, und es wurde eine
Erweiterung um fünf Öfen und einen neuen Gasbehälter vom doppelten Fafrungsraum
des erften notwendig. Zwei Jahre fpäter erfolgte eine abermaligeVergrößerung um fünf
Öfen, die alle in derdamak üblichen Weife mit Roftfeuerung verfehen waren. Aber infolge
der gewaltigen Werkserweiterung in denöOer Jahren konnte auch fie den Bedarf, der 1864
den Jahresbetrag von 1 Million cbm überftieg, nur noch kurze Zeit decken, und in der
Erkenntnis, daß mit dem weiteren ftückweilen Ausbau doch kein dauernder Erfolg zu
erreichen fei, fchritt Krupp je^t zum Bau einer ganz neuen, den verändertenVerhältniffen
und den inzwifchen erzielten Fortfehritten entfprechenden Gasfabrik. Audi diefe hat in
der folgenden Zeit viele Änderungen und Erweiterungen durchgemacht. Schon nach
zwei Jahren war ihre Jahresleiftung auf 2^/2 Millionen cbm geftiegen und wuchs bis 1874
auf mehr als 7 Millionen cbm. In diefem Jahr erfolgte eine grundlegende Neuerung in
Geftalt der Generator-Gasfeuerung, die bei allen Öfen an Stelle der alten Roftfeuerung
eingeführt wurde und den Brennftoffverbrauch auf weniger als die Hälfte verminderte.
Die Gasanftalt der Gußftahlfabrik war neben den Gaswerken von Köln, München,
Danzig und DefTau die erfte,die diefen Fortfehritt in Deutlchland zurÀnwendung brachte.
Unter den fpäteren neuen Einrichtungen ift befonders der Bau eines großen Gasbehälters
von 37500 cbm Inhalt nach dem Entwurf des bekannten Aachener Ingenieurs ProfefTor
Intje zu erwähnen, der an Stelle eines älteren Behälters von 5700 cbm Faiïung trat. Mit
Rückficht auf die unficheren BodenverhältnitTe wurde er über einem eifernen, auf einer
Ringmauer gelagerten WafTerbehälter errichtet. Der ältere Gasbehälter an derfelben
Stelle hatte (ich nämlich durch die infolge des Zechenbetriebes auftretenden Boden-
fenkungen fo ftark und ungleichmäßig gefenkt, daß er abgebrochen werden mußte. Der
Neubau hat durch feine beffere Konftruktion den fortgefe^ten Senkungen bis je^t gut
widerftanden. Nach der Einführung des Gasglühiichtes wurde es möglich, auch das
Koksofengas der innerhalb der Fabrik gelegenen Zeche ver. Sälzer u. Neuack, die (ich
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