Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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feit 1901 im Befi^ der Firma Krupp befindet, für die Beleuchtungszwecke der Gußftahl-
fabrik und ihrer Kolonien zu verwenden und dadurch die Gasanftalt zu entlaßen. Der Be-
trieb der lesteren, die in der Neuzeit auf einen Umfang von 40 Öfen mit 360 Retorten, drei
großen Gasbehältern und umfangreichen Nebenanlagen ausgebaut worden war, wurde
mehr und mehr eingefchränkt und hat feit 1911 ganz aufgehört. Der Gasverbrauch der
Gußftahlfabrik, der im Betriebsjahr 1910/11=17660000 cbm betrug, wird je^t größten-
teils aus den Kokereien der erwähnten eigenen Zeche gedeckt, im Winter werden durch
Vermittlung der ftädtifchen Gaswerke auch aus andern benachbarten Kohlenzechen
Koksofengafe in größerem Umfange bezogen. Zur Verteilung des Cafes dient gegen-
wärtig ein 140 km langes Hauptrohrnetj, an welches die in den Gebäuden verzweigten
Nebenleitungen von 330 km Länge angefchlofTen find; außerdem führt eine 75 km lange
Fernleitung das Gas nach dem Behälter des Gas- und WafTerwerks auf dem Hügel.
Eine Einrichtung, die Alfred Krupp von Anbeginn feiner Tätigkeit am Herzen lag, war
der Schu^ der Fabrik gegen Feuersgefahr. Der Gedanke, daß ein Brand die Frucht feiner
ganzen Lebensarbeit vernichten und zugleich denTaufenden, für deren Wohl er (ich ver-
antwortlich fühlte, ihr Brot rauben könnte, erfüllte ihn mit Schaudern. Schon in den 30er
Jahren hatte er einen regelmäßigen Wachtdienft eingerichtet, und mit dem Umfang der
Anlagen wurde das Wächterwefen beftändig erweitert und ftrengfter Kontrolle unter-
ftellt. Inden 40er Jahren wurde auch das Lörchwefen geregelt, Spritzen und Löfchgeräte
in den verfchiedenen Werkftätten verteilt und beftimmte Leute in ihrer Handhabung
unterrichtet. Bei der Erweiterung der Wanerverforgung auf der Gufiftahlfabrik in den
50er und 60er Jahren ftand bei Krupp der Gedanke der Feuerficherheit mit in erfter Linie.
Der große Waiïerturm der Zentralftation wurde auf feinen ausdrücklichen Wunfch 60 m
hoch gebaut, um genügend Druck zur Bekämpfung von Bränden aus den Hydranten zu
haben. Gewiß haben diefeVorfichtsmaßregeln viel dazu beigetragen, verheerende Brände
auf der Fabrik zu verhindern, aber das erfte Großfeuer, welches am 15. Juli 1865 aus-
brach und einenTeil der 1. Kanonenwerkftatt und der 111. MechanifchenWerkftatt zerftörte,
bewies doch, daß die bisherigen Einrichtungen zur Bekämpfung folcher Ereigniiïe unzu-
reichend waren. So wurde diefer Brand zum Anlaß der Gründung einer Berufsfeuerwehr
innerhalb der Gußftahlfabrik, für deren Organifation befonders die Einrichtungen der
Freiwilligen EfTener Turner-Feuerwehr maßgebend wurden. Berufsfeuerwehren waren
zu jener Zeit noch fehr feiten, in Deutfchland befaßen nur die Städte Berlin, Königsberg
und Stettin eine folche, und in induftriellen Betrieben beftanden fie noch nirgend. Die
Feuerwehr der Gußftahlfabrik trat am 1. Januar 1866 in Tätigkeit mit zwei Löfchzügen zu
je fechs Mann; fchon im Februar wurden vier weitere Züge hinzugefügt. Ein zweiter
größerer Brand, der 1871 in derTiegelkammer ausbrach und außer den betreffenden Bau-
lichkeiten viele taufend wertvolle Tiegel vernichtete, gab Anlaß zum weiteren Ausbau
des LöPchwefens. Von den anfangs benutjten Handfpritjen ging man zu Fahrzeugen mit
Pferdebefpannung über, um rafcher zur Stelle fein zu können. Auch das Perfonal wurde
vermehrt; 1873 betrug die Stärke der Feuerwehr fchon 70 Mann, denen gleichzeitig der
Ordnungsdienft auf der Fabrik oblag. Durch ein Zirkular aus dem Jahre 1869 wurde
die Feuerwehr außerdem ermächtigt, in Brandfällen nach Bedarf Hilfsmannfchaften aus
den Betrieben zu requirieren. Die nächtliche Überwachung der Anlagen durch ftändige
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