Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Wächter wurde ebenfalls dem Umfang der Fabrik entCprechend erweitert und befchäftigte
1873 ein Perfonal von 160 Mann. Nach und nach wurden außer der Hauptfeuerwache
Nebenftellen für die fofortige Hilfeleiftung beim Ausbruch von Feuer in ihrer Nachbar-
Fchaft eingerichtet. Die Zahl die Cer Feuerwachen kleineren Umfangs beträgt gegenwärtig
fünf. Die Stärke der Feuerwehr ift dadurch weiter gewachfen und beläuft (ich je^t auf 121
Feuermänner, 19 Chargierte und 3 Offiziere. Die Kruppfche Feuerwehr fteht damit an
Stärke nur noch den Berufsfeuerwehren einiger deutfcher Großftädte nach. 1904 er-
folgte die Einftellung der erften Dampfautomobilfpri^e. Bald darauf wurde auch ein
Mannfchaftswagen und endlich eine Drehleiter mit Kraftantrieb eingeftellt. Außerdem
Rehen für den erften Abmarfch zwei Gasfpri^en und ein Beiwagen bereit, für den Nach-
fchub gewiffe Relerven. Die Kruppfche Feuerwehr ift in ihrer Wirkfamkeit nicht auf die
Gußftahlfabrik allein befchränkt, fondern fie übt auch den Feuerfchu^ in der Befi^ung
Hügel, in den Kruppfchen Kolonien und dem Stadtteil EfTen-Weft aus. Zu ihrer Alar-
mierung find 121 automatirche Feuermelder über die Fabrik und die Kolonien verteilt,
außerdem können dieWachen von allen Fernfprechftellen des Werkes angerufen werden.
Für die erfte Selbfthilfe bis zum Eintreffen der Feuerwehr Rehen 486 HandCpri^en und
643 Feuerhähne im Fabrikbezirk zur Verfügung.
Während (ich fo die produktiven Hauptbetriebe und die vorftehend ge[childerten Hilfs-
betriebe rafch im Sinne einer modernen Àusgeftaltung entwickelten, blieb dasTransport-
wefen auf der Gußftahlfabrik verhältnismäßig lange rückftändig. Noch gegen Ende der
50er Jahre wurden fowohl die Zufuhr der Rohftoffe und die Abfuhr der Erzeugnifle, als
auch die Laftenbeförderung innerhalb des Werkes in einer für die damalige Ausdehnung
der Fabrik recht uiTprünglichen und unwirtfchaftlichen Weife bewerkftelligt. Nur die
Kohlen von der Zeche ver. Sälzer u. Neuack konnten durch eine rchmalfpurige Pferdebahn
über die Altendorfer Straße bis zur Gußftahlfabrik befördert werden, dagegen mußte
die damals fchon ftarke Kohlenlieferung der Zeche Graf Beuft bei EfTen in langen Wagen-
reihen durch die Stadt gefahren werden, und das von auswärts kommende Roheifen wurde
noch 1857auf einem mit Pferden betriebenen Anrchlußgleis der Köln-Mindener Eifen-
bahn nach dem Schacht Waldthaufen in der Nähe der Fabrik gefahren, von wo es die
Kruppfchen Platjarbeitermit Pferdekarren in das Werk Tchafften. Die Beförderung inner-
halb der Fabrik gefchah bis in die Mitte der 60er Jahre ausnahmslos auf Karren, die von
Arbeitern oder von Pferden gezogen wurden. Noch 1864 wurden fchwere GüfTe unter
Aufgebot von mehreren hundert Arbeitern mit dem Schleppwagen aus dem Schmelz-
bau zum Hammer «Frits» gebracht. Die Wege auf dem unebenen Gelände der Fabrik
wurden an den fchlechteften Stellen mit Eifenplatten belegt, aber trotzdem mußte bei
fchweren Transporten oft mit Brechftangen nachgeholfen werden, um zum Ziele zu
kommen. Trots diefer Schwierigkeiten konnte (ich Krupp lange nicht entfchließen, einen
leiftungsfähigen Anfchluß an die Köln-Mindener Bahn auszuführen, die fchon feit 1847
in nicht großer Entfernung nördlich an der Fabrik vorüberführte. Er war noch in dem
Zeitalter aufgewachfen, in dem der gefamte Laftenverkehr feiner Heimat durch den
Pferdekarren vermittelt wurde, für ihn lagen die Jahre noch nicht weit zurück, «wo ein
Gaul alle Transporte der Fabrik gemütlich beforgte». Mit Pferden und Menfchen waren
feine erften Mafchinen, waren die fchweren eichenen Hammerachfen und Stiele, die
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