Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
Søgning i bogen
Den bedste måde at søge i bogen er ved at downloade PDF'en og søge i den.
Derved får du fremhævet ordene visuelt direkte på billedet af siden.
Digitaliseret bog
Bogens tekst er maskinlæst, så der kan være en del fejl og mangler.
hatten auf die Roheifenerzeugung keinen erheblichen Einfluß, da fie gerade mit dem
allmählichen Erfatj der englifchen Eifeneinfuhr durch die Verftärkung der eigenen Pro-
duktion zurammenfielen, die infolgedefTen auch in diefen Jahren weiter ftieg. Dagegen
äußerte der neue Zolltarif von 1879 feine Wirkung in einem fehr bedeutenden An-
wachfen der Kruppfchen Roheifenerzeugung. Eine abermalige kräftige Steigerung er-
folgte 1887 im Todesjahr Alfred Krupps, in welchem die Eifenproduktion zum erften
Male über den Bedarf der Gußftahlfabrik hinauswuchs, fo daß größere Mengen im
Wege desVerkaufs abgegeben werden konnten. So konnte (ich Krupp auch auf diefem
Gebiet am Ende feines Lebens fagen, daß das Ziel feines unabläfligen Strebens erreicht
war, und die Fabrik menrchlicher Berechnung nach auf lange Zeit in der Roheifenver-
forgung unabhängig von fremden Kräften und EinflüHen daftand.
Mit dem xvachfenden Umfang der Fabrik und mit ihrer Entwicklung zum vielfeitigen
Großbetriebe wurde auch die innere Organisation in Betrieb und Verwaltung ausgebaut.
Sie nahm in den 60er Jahren allmählich eine fefte Geftalt an, ihre Anfänge reichen jedoch
viel weiter zurück. Schon um die Mitte der 30er Jahre ift eine gewifle Arbeitseinteilung
zu bemerken: während Alfred Krupp die Gefamtleitung und einzelne Korrefpondenzen
oder Arbeiten von befonderer Wichtigkeit übernahm, beforgte fein Bruder Hermann die
kaufmännifche Leitung und den größten Teil der Korrefpondenz, der Ingenieur Speer,
der erfte technifche Beamte der Firma, den Bau und die Einrichtung der Werkftätten,
Thies die Reifen und Becker die Buchhaltung. Auch einzelne Arbeiter, die (ich befonders
ausgezeichnet hatten, wurden fchon zu verantwortlicherer Stellung in den Werkftätten
herangezogen. Mit dem Heranwachfen des jüngften Bruders Friedrich, mit dem Eintritt
Afcherfelds und des Kontorvorftandes Gantesweiler wurde in den 40er Jahren eine weitere
Teilung der Gefchäfte möglich, wodurch Alfred Krupp mehr als bisher von der Detail-
arbeit entlaftet wurde und feine Kräfte ungeteilt der Leitung des Ganzen widmen konnte.
Nach dem Austritt Friedrich Krupps wurde im Jahre 1849 dem erprobten Gantesweiler
Prokura erteilt und die technifche Oberleitung während der oftmaligen Reifen Alfred
Krupps an Afcherfeld übertragen, der fortan von den Werksangehörigen als «Direktor»
bezeichnet und refpektiert wurde. Einen wertvollen Zuwachs erhielt das Kontor 1852
durch den Eintritt des Korrefpondenten und Kaffierers Theodor Topp, der (ich durch
feine treue und befonnene Gefchäftsführung das Vertrauen Alfred Krupps in folchem
Maße erwarb, daß ihm diefer nach dem Tode Gantesxveilers im Jahre 1856 Prokura er-
teilte. An den Ichweren gefchäftlichen Sorgen diefer Jahre trug Topp, der auch das unbe-
dingte Vertrauen Sollings befaß, feinen vollen Anteil, und feiner ruhigen und vorfichtigen
Handlungsweife hatte es Krupp neben der tätigen Hilfe Sollings hauptfächlich zu danken,
daß die fchwere Erfchütterung der Jahre 1856/58 glücklich überfremden wurde. Als Topp
der Fabrik im Juli 1858 im heften Mannesalter durch den Tod entriflen wurde, ließ Alfred
Krupp die feit 1849 beftandene Prokura einige Jahre ganz erlöfchen und beftellte erft im
Juli 1862 eine anfänglich nur aus zwei Mitgliedern beftehende Kollektivprokura, die mit
dem Anwachfen der Arbeiten erweitert wurde und fortan dem Inhaber der Firma gegen-
über die Verantwortung für die Gefchäftsführung zu übernehmen hatte.
Neben der kaufmannifehen Leitung hatte (ich inzwilchen auch die technifche Orga-
nifation in ihrer natürlichen Bahn weiter entwickelt. Der oberfte Betriebsleiter, welche
191