Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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Stellung (ich neben Afcherfeld noch immer Alfred Krupp felbft vorbehielt, wurde in den
40er Jahren durch eine kleine Zahl von Meiftern unterftütjt, die aus dem Stamm der
erprobten Arbeiter hervorgegangen waren, und von denen die älteften bis zu ihrem Aus-
fcheiden mit eigener Hand mitzuarbeiten pflegten. Erft allmählich wurde es üblich, daß
die Meifter ihre Tätigkeit auf die Aufficht befchränkten, und 1851 wurde Hagewiefche,
der (ich auf der Londoner Ausheilung befonders ausgezeichnet hatte, zum erften Be-
triebsführer im getarnten Bereich der Fabrik gemacht. Den «Meifter aller Meifter» nannte
ihn Alfred Krupp fcherzend; fein bedeutendes mechanifches Talent befähigte ihn in der
Tat, allenthalben VerbelTerungen der Arbeitsmafchinen zu erfinnen und Störungen zu
beheben. Auf Iblche Leute, die (ich durch felbftändiges Denken und Trachten im Intereffe
der Fabrik auszeichneten, hielt Krupp große Stücke. Auch Pelz und Ruhland, die erften
Betriebsführer im Hammerwerk und Bandagenwalzwerk, waren Iblche «Grübler» und
gehörten zu feinen engeren Vertrauten. Allmählich wurden auch einige Techniker an-
geftellt, die nicht unmittelbar im Kreife der Handarbeiter erwachfen waren. Krupp brachte
fie meift bei feinen Reifen aus angefehenen Berliner Marchinenfabriken mit. So entftand
das anfänglich fehr befcheidene Zeichenbureau der Gußftahlfabrik. Es befand (ich nebft
dem Kontor bis 1852 in zwei befchränkten Räumen des Wohnhaufes. Dann entftand
neben dem neuen Hammerwerk ein geräumigeres Kontor, in defTen Obergelchoß nun-
mehr das «Technifche Bureau» eingerichtet wurde. Die Bearbeitung der Projekte für
alle Erweiterungen, ihre malchineHe Einrichtung, ebenfo auch die Anfertigung der Zeich-
nungen für einlaufende Kommiffionen oblag diefem Bureau, das noch 1856 nicht mehr
als vier Herren zählte und feit 1859 dem Oberingenieur Guftav Diechmann unterftellt
wurde. An der Spitze aber ftand noch immer die überragende Perlbnlichkeit Alfred
Krupps, deiïen unermüdliche Arbeitskraft auf jeden Mitarbeiter ihre anfpornendeWirkung
übertrug. Von einem Durcharbeiten der Pläne und Zeichnungen für Neuanlagen in allen
Einzelheiten, wie es heute üblich ift, war damals allerdings noch keine Rede. Krupp felbft
lieferte faft alle Entwürfe und überließ es dann dem Technifchen Bureau, die Ausführung
im einzelnen zu beftimmen. Mit den großen Betriebserweiterungen der 60er und 70er
Jahre wuchlen allerdings die Arbeiten des Technifchen Bureaus beträchtlich, aber noch
in der Zeit der Hochkonjunktur von 1873 zählte es nur 16 Hilfskräfte. Erft mit der neuzeit-
lichen Ausdehnung und Vervollkommnung aller technifchen Anlagen, der metallurgifchen
ProzefFe, der mechanirchen Werkftätten, des Transportwefens ufw. hat die Organifation
des Technifchen Bureaus einen größeren Umfang angenommen. Es blieb auch ferner-
hin die Zentralftelle zur konftruktiven Durcharbeitung [amtlicher Neuanlagen und Ver-
änderungen auf der Fabrik und den Außenwerken, aber zur leichteren Bewältigung
diefer Arbeiten wurden nach und nach Einzelabteilungen gebildet, deren Zahl heute
bis auf zehn gewachten ift und die lieh in die vorkommenden Aufgaben teilen. Zu den
größten Anlagen, die in neuerer Zeit aus den Entwürfen des Technifchen Bureaus hervor-
gegangen find, gehören das Panzerplattenwalzwerk mit feinen gewaltigen hydraulifchen
Prenen, die neuen mechanifchen Werkftätten, die Anlage der Friedrich-Alfred-Hütte
und der faß völlige Neubau der Germaniawerft.
Die Neubauten auf der Gußftahlfabrik hatte Krupp ftets unter eigener Leitung und
nach Möglichkeit durch feine Arbeiter ausführen lafTen, anfangs durch EffenerZimmer-
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