Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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und Maurermeifter, feit Ende der 50er Jahre durch ein eigenes Baubureau, das anfänglich
dem Zimmermeifter Barchewitj, dem Erbauer des «Gartenhaufes», unterftellt wurde.
Auf eingehende Entwürfe und Detailzeichnungen wurde damals beimWerkftättenbau
noch nicht viel Wert gelegt. Ein alter Obermeifter fchildert draftifch, wie in den 50er
Jahren bei Neubauten verfahren wurde: «...Beim Abmeffender ll.MechanirchenWerk-
ftatt fchritt Krupp eine gewifle Strecke ab, drehte (ich dann um, und wenn ihm die ab-
gefchrittene Strecke nicht groß genug eiTchien, To fchritt er noch etwas weiter und Tagte
dann: So, hier mal ausgehoben! — Er war fehr fchnell mit einem Bauplan fertig_____»
Andere Werksangehörige aus jener Zeit berichten ähnliches : «Einen Architekten gab es
noch nicht, Herr Krupp war fein eigener Baumeifter. Wenn er etwas haben wollte, ließ
erden Zimmermeifter Grünewald kommen und machte mit ein paar Strichen die Zeich-
nung auf den Erdboden, was zur Anfertigung genügte.» Übrigens beweifen viele erhal-
tene Skizzen von der Hand Krupps, wie eingehend er fich auch um Einzelheiten kümmerte
und wie vielVerftändnis er dafür befaß. Solidität als Bürgfchaft für eine lange Dauer und
peinliche Unterhaltung des Beftehenden waren ihm die Hauptfache. In der ftarken Ent-
wicklungsperiode deröOer Jahre wuchs auch das Baubureau rchneller,und es entwickelten
fich verfchiedene zum Bauwefen gehörige Betriebe, die 1863 fämtlich der Leitung des
Regierungsbaumeifters Kraemer unterftellt wurden. Neben dem Gelände des damals
noch kleinen Schießplatzes wurden die erften Bauwerkftätten mit mechanifchem Betrieb
eingerichtet; 1871 wurden fie unter abermaligerVergrößerung nebft dem Baubureau nach
der Weftendftraße verlegt, wofelbft die Anlage eines Sägewerks erfolgte. Für die ftark
anwachfende Bautätigkeit im Dienfte der Arbeiterfürforge, umfafTend die Errichtung
von Kolonien, Menagen, Konfumanftalten und dgl., wurde in den 70er Jahren vorüber-
gehend ein zweites Baubureau unter befonderer Leitung abgezweigt.
Mit der Einrichtung des Kontors, des Technilchen und Baubureaus, ferner der fog.
Magazinverwaltung, der das Fuhrwefen, die Eifenbahn, die Pla^arbeiter, die Rohftoffe,
die Koksöfen, Ziegeleien, Bäckerei und Menagen unterftellt wurden, hatte die Arbeits-
teilung in der Verwaltung bedeutende Fortfchritte gemacht. In den 60er Jahren erfolgte
dann auch die reffortmäßige Trennung der Feuer- und Hammerbetriebe einerfeits und
dermechanifchen und Kanonen-Werkftätten andererfeits, die (ich je^t rafch ausdehnten.
In der Folge wurden die Werkftätten fyftemati[ch in Betriebe eingeteilt, die gegenein-
ander abgegrenzt und befonderer Leitung unterftellt wurden. Schon 1865 beftand eine
Einteilung der Fabrik in 20 Gruppen mit eigenen Betriebsführern; außer den fchon ge-
nannten waren die Hammerbetriebe, das Bandagenwalzwerk, das Schienenwalzwerk,
die Benemerei, die Puddelwerke, die KefTeKchmiede, die Federwerkftatt, die Eifengießerei,
die Probierhäufer und das Laboratorium die wichtigften darunter. Diefe Betriebe wieder-
um wurden gruppenweife nach fachlichen Gefichtspunkten in RefTorts zufammengefaßt
und einheitlicher Leitung unterftellt. 1870 waren die Fabrikationsbetriebe in acht RefTorts
eingeteilt: das erfte umfaßte im wefentlichen den Schmelzbau, das Martinwerk und die
Hammerwerke, das zweite die BelTemer-, Puddel-und Walzwerke, das dritte die Kanonen-
werkftätten und das vierte die fonftigen mechanifchen Betriebe. Die übrigen RefTorts ent-
hielten das Baubureau, Magazin und andere Nebenbetriebe. 1873 war die Zahl der RefTorts
auf neun, 1878 auf zehn gewachfen. Auch die Organilation der kaufmännifchen Leitung
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