Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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verrchiedenenWechfelfällen endlich im Jahre 1855 in die Hand des Kruppfchen Gefchäfts-
reifenden H.Haaß gelegt, der feine Tüchtigkeit feit Jahren im Dienfte der Firma bewährt
hatte. Haaß nahm gleichzeitig die Kruppfchen InterefTen in der franzofifchen Schweiz, in
Spanien und Italien wahr, er erhielt die Berechtigung, die Firma fried. Krupp-Paris per
Prokura zu zeichnen, und führte die franzofifcheVertretung erfolgreich bis zu feinemTode
im Jahre 1880. Seit diefer Zeit wurde das franzofifche Gefchäft, welches an Bedeutung
gegen früher xvefentlich zurückgetreten war, wieder durch Agenten wahrgenommen.
Für die Vertretung in England hatte Alfred Krupp nach vielen erfolg! ölen Verfuchen, feine
InterefTen durch Londoner firmen vertreten zu taffen, zu Beginn der 50er Jahre in dem
noch jugendlichen Ingenieur Alfred Longsdon den rechten Mann gefunden. Zwilchen
Krupp und Longsdon entwickelte (ich rafch ein engeres Verhältnis, das von den heften
Folgen für die englifchen Beziehungen derGußftahlfabrik begleitet war. 1856 trat Longs-
don ganz in den Dienft der Firma und führte die Londoner Vertretung; feit 1864 erhielt
er Prokura und das Recht, für die Londoner Filiale der Firma zu zeichnen, wie Haaß für
die franzofifche. Die Einführung des Kruppfchen Eifenbahnmaterials in England und den
englifchen Kolonien betrieb Longsdon mit Nachdruck und großem Erfolg. Schon 1860
war ihm die Agentur für Oftindien übertragen worden. Später räumte ihm Alfred Krupp
auch einen großen Einfluß auf die technifche Leitung inEflen ein; in vielen Dingen, be-
fonders in Fragen der Schmelz- und Feuerbetriebe, wurde fein Rat und Gutachten ein-
geholt. 1873 in die EfTener Prokura berufen, führte Longsdon die engli(ehe Vertretung
nach wie vor, erft nach feinem Tod im November 1893 ift auch die Londoner Filiale und
Prokura erlofchen. Alfred Longsdon gehörte zu dem kleinen Kreife alter Vertrauter, denen
Alfred Krupp feine Freundfchaft unwandelbar bis zum Tode bewahrte. — Schon 1851 be-
ftand eine Kruppfche Vertretung durch die Firma Profler &. Son in Newyork. Walzen,
Werkzeugftahl und Eifenbahnachfen waren die erften Abfa^erzeugnine nach den Ver-
einigten Staaten. Nach Erfindung der nahtlofen Reifen nahm auch das amerikanirche Ge-
fchäft bald einen größeren Umfang an und ift bis in die Neuzeit fehr lebhaft geblieben.
Die Familie Profler fteht, wie die meiften KruppfchenVertreter aus der älteren Zeit, nicht
nur in gefchäftlichen, fondern auch in perfönlich freundfchaftlichen Beziehungen zu den
Inhabern der Gußftahlfabrik und vertritt deren InterefTen in den Vereinigten Staaten je^t
fchon in der dritten Generation. — Unter den europaifehenVertretungen find noch die-
jenigen in Rußland und Öfterreich als befonders alt und erfolgreich zu nennen. Auch in
Rußland hatte es lange gedauert, bis Alfred Krupp eine PeiTönlichkeit fand, die (ich der
Vertretung feiner ErzeugnifTe mit dem erforderlichen Nachdruck widmete. Erft feit Wahr-
nehmung der Petersburger Vertretung durch C. Barth im Jahre 1859 nahm das Gefchäft
dorthin, befonders in Eifenbahn- und Kriegsmaterial, einen größeren Auffchwung. Seit
1874 wurde die rudifcheVertretung der Firma Wachter & Co. übertragen, in deren Hän-
den fie noch heute ruht. Die ofterreichifche Agentur erhielt eine größere Bedeutung zuerft
durch den äußerft gefchickten Vertreter M. Ficzek, der um 1853 anläßlich der Einführung
der erften nahtlofen Radreifen die Vermittlung in Wien führte. Ficzek, der gleichzeitig
Vertreter des Bankhaufes Rothfchild war und die heften Beziehungen zu den öfterreichi-
fchen Staats- und Privatbahnen unterhielt, hat an der Einführung der Kruppfchen Er-
zeugnifTe in Öfterreich großen Anteil gehabt. Erbrachte es dahin, daß jede Lokomotive
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