Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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und jeder Tender dafelbft ausfchließlich mit Gußftahlbandagen ausgerüftet wurde, und
fein Tod im Jahre 1862 wurde von Alfred Krupp als ein fchwererVerluft empfunden. —
Innerhalb der reichsdeutfchen Staaten hat kein Kruppfcher Agent ähnliche Erfolge er-
zielt wie der feit 1854 im Dienfte Krupps tätige Reifende und fpätere Vertreter in Berlin,
C. Meyer. Àn gefchaftlicher Tüchtigkeit und perfönlichen Eigenfchaften gleich hervor-
ragend, organifierte Meyer eine Vertretung der Kruppfchen ErzeugnifTe in den meiften
Bundesftaaten durch feine Reifenden und Unteragenten. Er felbft bewies fich im Verkehr
mit den Abnehmern, mit Banken und Behörden als ein fo gefchickierVermittler, daß ihm
Alfred Krupp in vielen Fällen die fchwierigften Gefchäfte übertrug. Auch an den verant-
wortungsreichen Verhandlungen mit den preußifchen Militärbehörden, mit Bismarck und
andern Mitgliedern der Regierung hat Meyer großen Anteil gehabt. Nach feiner Berufung
in die Prokura im Jahre 1874 wurde ein großer Teil feiner Gefchäfte an Agenten im un-
mittelbaren Dienfte der Firma übertragen. 1881 zwang ihn feine ftark erfchütterte Ge-
fundheit, feine Stellung in der Prokura der Fabrik niederzulegen.
Das heutige Vertreterxvefen ift im wefentlichen noch immer nach den Beftimmungen
des Generalregulativs organifiert, welches die «Agenten» in drei Klaffen teilt. Die erfte
Klaffe ift ausfchließlich für die Firma und deren InterefTen tätig. Solche Agenten dürfen
andere Agenturen nicht übernehmen. Der zweiten KlafTe wird bedingungsweife geftattet,
neben der ihnen übertragenen Agentur der Firma Krupp noch andere Agenturen zu führen.
Diefe dürfen aber mit den Gefchaftsinterenen der Firma nicht kollidieren. Dann gibt es
noch Unteragenten, die nötigenfalls für einzelne Länder, Städte und kleine Gefchäftskreire
in den größerenVertreterbezirken beftimmt werden. FürdieGelchäftsführung aller Klaffen
unter den Agenten find Beftimmungen getroffen, welche ihre Pflichten gegen die Firma
bis ins einzelne regeln und gleichzeitig den Zweck verfolgen, auch dieTätigkeit derVertre-
ter mit den Grundfä^en und allgemeinen Beftimmungen derFirma in Einklang zu bringen.
Wenn fo die Organifation des Werkes mit der Ausdehnung der Fabrik gleichen Schritt
hielt, fo kann man das von den Finanzen keineswegs Tagen. Als Alfred Krupp im Jahre
1848 die Fabrik übernahm, war die Lage eine äußerft dürftige; es fehlte an dem nötigen
Betriebskapital, und für Neuanlagen war vollends kein Geld vorhanden. Noch lange
wiederholte fich bei jeder Werkserweiterung das alte Leiden der fchwierigen Geldbe-
[chaffung. Zwar hielt Alfred Krupp an dem Grundfag feft, jeglichen Gewinn wieder
in die Fabrik zu Recken, aber oftmals reichten die ErträgnifTe kaum hin, um dem Gefchäft
das nötige Betriebskapital, gefchweige denn die Mittel für Neuanlagen zuzuführen. Galt
das von den 50er Jahren, als die Gewinne noch fehr befcheiden waren, fo war es auch
fpäter der Fall, als die Bandagen und in der Folge die Gefchü^fabrikation reichlichere
Erträge brachten. Ein Blick auf die Karte und ein Vergleich des Umfanges der Gußftahl-
fabrik im Jahre 1848 mit der Ausdehnung des Werkes im Jahre 1873 macht dies ohne
weiteres erklärlich. Die Hauptftütje Krupps in der fchweren Zeit der 50er Jahre war
Solling, der treuefte der Freunde. Er war als vorfichtiger Gefchaftsmann mit dem Vor-
wärtsdrängen Krupps durchaus nicht immer einverftanden, fo daß es häufig zu Aus-
einanderfetjungen zwilchen den fo verfchieden gearteten Freunden kam. «Die Nachricht,
daß Du einen Dampfhammer dort beftellen willft, erfüllt mich mit Schrecken; wo Coll
das Geld am Ende dafür herkommen? pestina lente, d.h.Eile mit Weile! Wer höher
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