Krupp 1812-1912
Forfatter: Friedrich Krupp
År: 1912
Forlag: Friederik Krupp A. G.
Sted: Essen-Ruhr
Sider: 447
UDK: St.f. 061.5(43)Kru
Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr
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fliegt, als ihm die Flügel gewachfen find, der plumpft auf einmal herunter und bleibt
liegen», heißt es in einem Briefe Sollings aus dem Jahre 1852, und ein andermal Tchreibt
er: «Ich habe das größte Vertrauen zu allen Deinen Schöpfungen, nur bitte ich über den
Fabrikanten den Financier nicht zu vergefien; der eine kann ohne den andern nicht fertig
werden»; und: «Du glaubft, der Kredit der Firma fei ebenfo groß als ihr Ruf; das ift aber
nicht der Fall und zwar aus dem einfachen Grunde, weil wir ihn von Zeit zu Zeit durch
Überanfpannung wieder ruinieren.» Aber Co oft auch Solling darüber klagte, daß feiner
preundrchaft zuviel zugemutet werde, fo war er doch immer wieder und unermüdlich
hilfreich, fei es, daß er Kapital zur Verfügung ftellte, oder mit feinem Kredit durch Bürg-
[chaftsübernahme beifprang, oder fonft feinen Einfluß für das Gefchäft einfe^te. Den-
noch konnte feine finanzielle Unterftü^ung nicht genügen, und fo mußte fortgefetjt nach
andern Mitteln Umlchau gehalten werden. Auch die Umwandlung der Fabrik in eine
AktiengefelKchaft ift damals erwogen worden; Solling war es, der diefes Hilfsmittel unter
Hinweis auf die fchwierige Lage mehrfach anregte. Er fchrieb 1853: «Ob es denn nicht
geraten erfcheint, zu den möglichft vorteilhaften Bedingungen unfere ganze Anlage
einer Aktiengefellfchaft zu übertragen, gebe ich Deiner Überlegung anheim. Kommen,
wie getagt, nicht ganz erhebliche Zufchüne, und das ganz bald, fo weiß ich nicht recht,
wie wir ordentlich durchkommen können.» Solche Gründungen, früher in Deutfchland
fehr feiten, wurden feit Beginn der 50er Jahre vielfach vorgenommen, namentlich in der
Eifeninduftrie nahmen viele ältere Unternehmungen damals diele Form an. So wurden
1852 der Horder Verein, 1854 der Bochumer Verein, 1857 der Stettiner Vulkan in Àktien-
gefelirchaften umgeftaltet. In finanzieller Hinficht wäre es wohl für die damalige Zeit der
hefte Weg gewefen, die Zukunft der Gußftahlfabrik auf eine breitere Grundlage zu
ftellen und die Befchaffung weitererGeldmittel für die fpätere Ausdehnung zu erleichtern.
Aber Alfred Krupp wollte von einer folchen Maßnahme nichts wifTen, lehnte auch eine
Verpfändung der fämtiichen Anlagen ab. Er wollte unabhängig bleiben. So verblieb es
noch für längere Zeit bei dem bisherigen fchwachen Stande der Finanzen. Die Jahre
von 1848 bis 1856 gehören wohl zu den Tchwerften in der Gefchichte der Gußftahl-
fabrik, zumal auch Kredit bei Banken infolge der unficheren Lage des Unternehmens
nur gegen Sicherheit, fei es durch Unterpfand oder Bürgfchaft, zu erlangen war. Seit
1856 gelang es dann, neue Teilhaber mit größeren Kapitaleinlagen zu gewinnen. Es war
Hilfe in fchwieriger Zeit, da die wirtfchaftlichen VerhältnifTe gerade damals wieder un-
günftig wurden. Der erfte derartige Vertrag wurde im März des Jahres 1856 mit EL.
Niemann in Horft bei Steele abgerchloflen, mit dem feit längerer Zeit Gerchäftsver-
bindung beftand. Niemann wurde gegen Gewinnbeteiligung als ftiller Teilhaber auf-
genommen, wobei der Wert der Gußftahlfabrik zu 2 Millionen Taler feftgefe^t wurde;
als Mindeftverzinfung der Einlage wurden 7A/2 Proz. zugefichert. Der Vertrag war auf
fünf Jahre abgerchloflen, wurde aber fpäter nicht erneuert, vielmehr die Einlage in ein fett-
verzinsliches Darlehen umgewandelt, das noch zehn Jahre weiter beftand und im Jahre
1872/73zurückgezahlt wurde. Ein ähnlicher Vertrag wurde im März 1857mit den Brüdern
Emft und Julius Waldthaulen, Inhabern des BankgerchäftsWilhelm& Conrad Waldthaufen
in Effen, abgefchlonen. Auch fie wurden unter gleichen Bedingungen wie Niemann Rille
Teilhaber der Firma Krupp. Krupp Polite ferner gegen befondere Vergütung berechtigt fein.
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