Krupp 1812-1912

in die 60er Jahre hinein wohl kaum zu fchaffen war, je^t in der Zeit der günftigftenWirt- fchaftslage wäre fie unfchwer zu erreichen gewefen. Daß eine folche Maßnahme unter- blieb, ift auch auf peiTönliche Umftände zurückzuführen. Es fehlte der kluge Rat Sollings, der immer eine feineWitterung für herannahende Krifen bewiefen und fo oft vor Über- fpannung des Kredits ohne gleichzeitige Sicherftellung der Fabrik gewarnt hatte: «Um keinen Preis — fchrieb er einmal — würde ich dem.. eine folche Gewalt über mich ein- räumen.» Je^t war aber niemand mehr vorhanden, der genügend Einfluß auf Alfred Krupp gehabt hätte, und diefer felbft, der frets «mehr Fabrikant als Financier» war, kam nicht zum klaren Bewußtfein der Gefahren, die der immer größer werdenden Fabrik aus ihrer unficheren finanziellen Lage drohten. So wurde der ganze Geldbedarf, foweit er nicht aus dem Ertrage der Fabrik gedeckt werden konnte — und das war nur ein kleiner Teil —, ohne Bedenken nach wie vor im Wege des laufenden Kredits befchafft. Das war ein Fehler, der (ich bitter rächen follte, als im Jahre 1874 eine fchwere Krife über das deutfche Erwerbsleben hereinbrach. Erzdampfer «Fried. Krupp» vor Bilbao 201