ForsideBøgerKrupp 1812-1912

Krupp 1812-1912

Forfatter: Friedrich Krupp

År: 1912

Forlag: Friederik Krupp A. G.

Sted: Essen-Ruhr

Sider: 447

UDK: St.f. 061.5(43)Kru

Zum 100 Jährigen Bestehen Der Firma Krupp Und Der Gusstahlfabrik Zu Essen-Ruhr

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Side af 456 Forrige Næste
wieder eingeführt. Das Zolltarifgefetj von 1879 fetjte den grundlegenden Zoll für Roh- eifen auf 10 M. für die Tonne feft, der Stabeifenzoll wurde auf 25 M. bemeffen und für die weitere Bearbeitung von Stahl und Eifen angemeflene höhere Sät^e eingefiihrt. Der Montaninduftrie, vor allem dem Kohlenbergbau, follte das Wiederaufblühen der Eifen- induftrie Hilfe bringen. Das Inkrafttreten diefes Gefetjes bedeutete in derTat die Wendung zum BefTeren, doch war die Aufwärtsbewegung eine fehrlangfame und kam mehrfach für kürzere oder längere Zeit wieder zum Stillftand. Erft feit 1887 ging es Ichneller vorwärts, und um die Mitte der 90er Jahre begann jener gewaltige Auffchwung, welcher Deutfch- land zuerft in der Stahlerzeugung und dann in bezug auf Roheifen an die zweite Stelle unter den Ei fen produzierenden Ländern der Welt — unmittelbar nach den Ver. Staaten von Nordamerika — auffteigen ließ. Mit feiner Kohlenförderung fteht Deuifchland heute an dritter Stelle, kommt aber dem an zweiter Stelle ftehenden England immer näher. Bei der Firma Krupp hatte fich der Rückfchlag zuerft im Friedensmaterial gezeigt, na- mentlich in der Produktion von Eifenbahnerzeugninen; der Umfa^ fank reich auf drei Fünftel des Betrages von 1873/74. Bald folgte auch das Kriegsmaterial, als die durch den Krieg veranlaßten Beftellungen abgewickelt waren. Die Zahl der Werksangehörigen auf der Gußftahlfabrik ging von 12000 auf weniger als 8000 zurück, um erft im Jahre 1886 die frühere Höhe wieder zu erreichen. Die Fabrik warf nur noch geringe Überfchüfle ab; in einzelnen Jahren ergaben fich fogar erheblicheVerlufte. Zu der allgemeinen Wirkung des wirtfchaftlichen Umfchwungs kamen hier noch befondere Umftände, um die Lage der Firma zu einer äußerft Ichwierigen zu geftalten. Der Rückfchlag traf die Fabrik zu einer Zeit, wo ihre finanzielle Grundlage völlig unzureichend war. Die bedeutende Ausdeh- nung der Gußftahlfabrik, der Bau von 2500 Arbeiterwohnungen und endlich die großen Erwerbungen von Zechen,Eifenfteingruben und Hochöfen hatten ungeheure Mittel feft- gelegt. In den ErträgnifTen der Fabrik konnten diefe Ausgaben nur zu einem kleinen Teile Deckung finden. Es war nötig gewefen, in ftarkem Maße Kredit in Anfpruch zu nehmen. Aber Alfred Knipp, der in technifchen Dingen fo vorfichtige und weitfchauende Leiter, hatte es unterlafTen, diefen Kredit zur rechten Zeit durch eine unkündbare Anleihe auf fieberen Boden zu ftellen. Bei der allgemeinen Stimmung, dem Überfluß an Kapitalien, die damals der Induftrie zuftrömten, und bei der gefunden Grundlage der Fabrik wäre es vor der Krife ein leichtes gewefen, die erforderlichen Mittel unter den günftigften Be- dingungen zu erhalten. Man wird es Alfred Krupp zugute halten müffen, daß er in dem allgemeinen Auflchwung und Taumel jener Zeit den Gedanken abwies, daß es auch ein- mal anders kommen könnte. Aber man darf auch zugeben, daß er in feinem Selbftver- trauen leicht geneigt war, in finanziellen Fragen einem ftarken Optimismus zu huldigen; das war ein Erbteil vom Vater her. Und wenn eine folche ÀufFafTung feinen Unterneh- mungen auch meift zuftatten kam, Co muß in diefem Falle doch gefegt werden, daß das Wagnis nicht notwendig, daß ein fichererWeg leicht zu finden war. So war der Bank-undWechfelkredit der Firma aufs äußerfte angefpannt, als die Krife hereinbrach und die Aus fichten auf guteErträgnine der Fabrik auf Jahre hinaus vernichtete. Das allgemeine Vertrauen war aufs tieffte erfchüttert, das Kapital zog fich Icheu zurück. Alfred Krupp beging die Unvorfichtigkeit, daß er noch im Anfang der Krife weitere Er- werbungen vollzog und die Banken in Anfpruch nahm, was einen fchlechten Eindruck 222