Krupp 1812-1912

wie unrichtig die immer wiederkehrende AuffafTung ift, die Firma Krupp verdanke ihre Stellung eigentlich nur einem heimifchen «Monopol». Zunächft wird dabei das priedens- material vergefTen, mit welchem Krupp wie jeder andere Fabrikant dem unbefchränkten Wettbewerb im In- und Auslände gegenüberfteht. DieferZweig umfaßt mehr als die Hälfte der Produktion und befchäftigt mindeftens zwei Drittel der Arbeiter. Was dagegen das Kriegsmaterial betrifft, fo unterliegt die Firma mit einem großenTeil ihrer Erzeugniiïe auch auf diefem Gebiete der Konkurrenz inlandifcher Privat- und Staatsfabriken. Ihre Stellung im Ausland aber hat fie fich lediglich im freienWettkampf um die Güte durch Preis Würdig- keit ihrer ErzeugniHe errungen und kann (ie nur durch die gleichen Mittel behaupten. Je bedeutender diefe Stellung, je größer die Befchäftigung der Fabrik in Kriegsmaterial für das Ausland ift und bleibt, um fo leiftungsfähiger ift fie naturgemäß auch für die Heimat. Denn dadurch wird fie mit allem, was auf diefem Gebiet in der Welt vorgeht, in Fühlung erhalten, und der fortwährende Konkurrenzkampf bringt eine Fülle von Anregungen und Erfahrungen. Endlich ift das Auslandsgefchäft naturgemäß mitbeftimmend für den Um- fang der Fabriksanlagen und ihre Leiftungsfähigkeit, was im Notfall der Heimat zugute kommen muß. Eine Probe diefer Leiftungsfähigkeit im Diende des Vaterlandes legte die Fabrik bald nach Beendigung des deutfch-franzöfilchen Krieges ob, als es mit ihrer Hilfe gelang, die dringend gewordene Neubewaffnung der deutfchen Feldartillerie in dem kurzen Zeitraum von V/4 Jahren durchzuführen. Solche Proben hat die Fabrik im Laufe der Jahre noch öfter abgelegt, wenn es galt, einen großen und dringenden Bedarf unferer Heeres- oder Marineverwaltung in kurzer Zeit zu befriedigen. Zeche Hannover F (jr bSS ?5ifc 225